Auch die Kardinäle, die in den Missbrauchsskandal verwickelt sind, werden an dem Konklave teilnehmen. Das bekräftigte der maltesische Msgr. Charles Scicluna an diesem Montagmorgen in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Stampa“. Scicluna war jahrelang Justizpromotor und vatikanischer „Chefankläger“ in der Glaubenskongregation und befasste sich mit den Fällen von Kindesmissbrauch durch Priester. „Wir sind alle Sünder, und Gott wird wissen, wie er ihre Präsenz im Konklave zum Guten wenden kann“, so Scicluna weiter. Damit ist er auf einer Linie mit dem Papst Benedikt XVI., der an diesem Montagmittag ein Motu Proprio zu dem Konklave erlassen hat. Darin unterstreicht er, dass kein Kardinal für egal welchen Grund vom Konklave ausgeschlossen werden darf. Scicluna äußerte außerdem die Zuversicht, dass der nächste Papst das „Reinigungswerk“ in der Kirche fortführen werde, das Papst Benedikt XVI. begonnen hatte.Der amerikanische Kardinal Tim Dolan aus New York verteidigte währenddessen ebenfalls die Teilnahe eines der besagten Kardinäle. Kardinal Roger Mahony aus Los Angeles wurde von vielen Seiten aufgefordert, nicht an dem Konklave teilzunehmen. Ihm wird vorgeworfen den Missbrauchsskandal in seiner Diözese vertuscht zu haben. (rv)
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