Die Situation in Syrien war eines der Hauptthemen, die in der eben zu Ende gegangenen 86. Versammlung der ROACO diskutiert worden waren. Neben dem Nuntius waren auch ein Jesuit aus der besonders schwer umkämpften Stadt Homs, eine Ordensschwester aus Damaskus und ein weiterer Franziskanerpater aus dem Norden Syriens in Rom, um von der Situation in ihrem Wirkungsgebiet zu erzählen und damit die Koordinierung von Hilfsleistungen zu erleichtern. Papst Franziskus selbst hatte in den vergangenen Tagen und Wochen mehrfach seinen Sorgen über die syrische Situation Ausdruck verliehen. Der Präfekt der Ostkirchenkongregation und Präsident der ROACO, Kardinal Leonardo Sandri, äußerte sich gegenüber Radio Vatikan:
„Der Papst hat zu einer unmittelbaren Aussetzung der Gewalttaten, der Waffengewalt, aufgerufen – „auf dass die Waffen schweigen" – und seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, dass man einen Weg des Friedens beschreite, der zum Wohl des gesamten Nahen Ostens sei. Bei seiner Ansprache an uns hat der Papst diese seine Sorgen nochmals mit uns geteilt und wir hatten die Gelegenheit, ihm die drei Zeugen vorzustellen, die mit Nuntius Mario Zenari die Situation in Syrien beschrieben. Diese Zeugnisse bringen einen geradezu zum Weinen, wenn man das alles hört und sieht, was sie jeden Tag erleben müssen; in Kontakt mit der Regierung und den Rebellen, an der Seite der Bevölkerung, die Opfer der Aggressionen von der einen wie der anderen Seite ist. Es sind machtlose Opfer. Der Heilige Stuhl ist deshalb sehr besorgt; der Papst ist besorgt; und wir alle wünschen uns, dass baldmöglichst Verhandlungen beginnen, damit die Stimme der Waffen verstumme, dass man miteinander im Gespräch eine Lösung finden könne, die nicht nur die Unschuldigen und die Opfer schütze, sondern auch die menschliche Würde aller Einwohner Syriens schütze."
Die Kirche habe durch Appelle, Gebetsinitiativen und Solidaritätsaktionen versucht, ihren Beitrag zu Friedensstiftung zu leisten. Doch es gebe auch noch andere Wege, auf denen dies versucht werde.
„Es gibt ohne Zweifel Aktionen seitens der Diplomaten des Heiligen Stuhls; wobei es sich, wie man weiß, um Aktionen handelt, die meistens unter strengster Geheimhaltung und sehr diskret gehandhabt werden, aber die natürlich versuchen, die eben genannten Prinzipien einzubringen. Und unter Berücksichtigung dieser Werte, die der Heilige Stuhl und die Päpste seit jeher vertreten, versucht man, über Treffen mit den Autoritäten, über die Apostolischen Nuntien, über die Botschafter, die beim Heiligen Stuhl akkreditiert sind, diese Überzeugung weiter zu tragen: nämlich, dass die einzige Lösung, die zum Frieden führen kann, über Verhandlungen und politischen Austausch geht." (rv)
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