Zwei Tage vor Beginn der Regionalwahlen in Italien betonen führende Politiker der Mitte-Rechts-Parteien ihre Nähe zum Papst. Außenminister Franco Frattini, der der Partei „Volk der Freiheit" von Ministerpräsident Silvio Berlusconi angehört, verteidigt Benedikt XVI. gegen den Vorwurf, er habe Fälle sexuellen Missbrauchs vertuscht. Auf seiner Homepage spricht Frattini von „skandalösen Attacken". Auch der Bürgermeister von Rom, Gianni Alemanno, weist den „furchtbaren Angriff" auf den Papst zurück; Alemanno gehört ebenfalls zu Berlusconis Partei, vorher war er Mitglied der rechtsnationalen „Alleanza Nazionale". Der Spitzenmann der christdemokratischen „UDC", Pierferdinando Casini, sieht in den Vorwürfen gegen den Papst ein Manöver gegen die Kirche. – Derweil rückt das Thema Missbrauch nun auch in Italien immer mehr in den Mittelpunkt des Medieninteresses. Die linke Tageszeitung „La Repubblica" hat eine Landkarte der bisher bekannten Missbrauchsfälle an kirchlichen Einrichtungen in Italien veröffentlicht. Die Zeitschrift „L`Espresso" hat mehr als vierzig Vergehen von Geistlichen zwischen der Toskana und Südtirol recherchiert. (rv)
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