Die Angriffe auf Kirchen in Ägypten sind „inakzeptabel". Das betonte der Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kurienkardinal Leonardo Sandri, im Gespräch mit Radio Vatikan. Er verurteilte die Anschläge auf christliche Einrichtungen.
„Die Wiedergeburt des Landes muss im Respekt vor der Würde der Person, sowie im gegenseitigen Respekt aller Religionen untereinander und in der Achtung der Religionsfreiheit zum Ausdruck kommen. Glaube und Religion können niemals Krieg und Gewalt rechtfertigen. Terrorismus oder Militärdiktaturen sind ebenfalls keine Lösungen und dürfen auch niemals Religionsgemeinschaften beeinträchtigen. Das Gebot der Nächstenliebe gilt für alle, sowohl für Muslime wie auch für Christen."
Der für die katholischen Ostkirchen zuständige Kurienkardinal bekräftigte die Forderung nach einer friedlichen Beilegung des Konflikts. Papst Franziskus hatte am Sonntag wiederholt zum Gebet für den Frieden in Ägypten aufgerufen.
„Wir alle stehen dafür ein, dass es in Ägypten eine wahre Lösung geben kann, damit das Land durch den Dialog und die Versöhnung aus der gegenwärtigen Krise herauskommt. Wir beten für Ägypten und schauen mit Sorge auf das Schicksal der Christen in Ägypten. Wir beten sowohl für die Kopten unter Seiner Heiligkeit Tawadros II., der vor Kurzem Papst Franziskus getroffen hat als auch für die Katholiken unter Patriarch Naguib und auch Seine Seligkeit Sidrak."
Nach Angaben der christlichen Kirchen Ägyptens wurden in den vergangenen Tagen 58 Kirchen, Klöster, Schulen sowie andere christliche Einrichtungen von Anhängern der Muslimbrüder beschädigt oder teils zerstört. Betroffen sind vor allem Kirchen in den oberägyptischen Städten Minya, Assiut und Fayum. Hauptleidtragender ist die koptische Gemeinde. (rv)
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