Papst Franziskus hat an diesem Dienstag den Rücktritt des Erzbischofs von Freiburg, Robert Zollitsch, angenommen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz war am 9. August 75 Jahre alt geworden; der Rücktritt ist laut Kirchenrecht deshalb nicht unüblich. Dennoch kam der Schritt überraschend, rechneten doch viele damit, dass Zollitsch zumindest noch bis zur Wahl eines neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof von Freiburg bleiben werde. Laut Angaben der Bischofskonferenz bleibt Zollitsch Vorsitzender, wird aber bei der turnusgemäßen Wahl im März 2014 nicht mehr antreten. Nach seinem Rücktritt als Erzbischof von Freiburg wird er als Administrator seines Bistums tätig sein, wurde weiter bekannt.
Der 1938 im früheren Jugoslawien geborene Zollitsch studierte von 1960 bis 1964 in Freiburg und München Philosophie und Katholische Theologie. Zum Priester geweiht wurde er am 27. Mai 1965 in Freiburg. Von 1974 bis 1983 leitete er das Erzbischöfliche Theologische Konvikt „Collegium Booromaeum in Freiburg. Diese Zeit beschreibt er im Rückblick als eine der schönsten seines Lebens. Nach seiner Wahl zum neuen Freiburger Oberhirten durch das Domkapitel am 6. Juni 2003 wurde Zollitsch am 16. Juni desselben Jahres von Papst Johannes Paul II. zum Freiburger Erzbischof und Metropoliten der Oberrheinischen Kirchenprovinz ernannt. Am 9. Juli 2003 wurde Zollitsch zum Bischof geweiht; sein Wahlspruch lautete „In fidei communione", „In der Gemeinschaft des Glaubens". Den Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz hat Zollitsch seit dem 18. Februar 2008 inne.
Als einen Höhepunkt in diesem Amt beschreibt Zollitsch den Besuch von Papst Benedikt XVI. 2011 in Freiburg: Zollitsch begleitete Franziskus‘ Vorgänger bei dessen erstem offiziellen Staatsbesuch in Deutschland. Dunkelstes Kapitel für Zollitsch im Amt des Vorsitzenden der Bischofskonferenz dürfte der Missbrauchsskandal in der deutschen Kirche gewesen sein. Wichtige Impulse in der deutschen Kirche gab der Freiburger Erbischof im Dialogprozess. Dort signalisierte er unter anderem bei Fragen wie der stärkeren Beteiligung von Laien und Frauen in der kirchlichen Arbeit sowie einer barmherzigen Pastoral für wiederverheiratete Geschiedene Offenheit. (rv)
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