Er ist einer der engsten Mitarbeiter des Papstes: der Malteser Alfred Xuereb ist seit der Wahl von Papst Franziskus der „Sekretär des Heiligen Vaters". Bereits unter Benedikt XVI. war Xuereb als zweiter Papstsekretär für die bürokratischen Angelegenheiten zugständig. Bei einer Buchpräsentation in der norditalienischen Stadt Pordenone über Texte von Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI., die der Vatikanverlag LEV publiziert hat, ging der Malteser auf seine Arbeitsbeziehung mit dem emeritierten Papst ein:
„Ich bin weder ein Schriftsteller noch ein Journalist und schon gar nicht ein Wissenschaftler. Ein Organisator dieser Veranstaltung hier in Pordenone sagte mir aber, dass ich so lange neben Benedikt XVI. gewirkt habe und so ein Zeugnis geben könne. Ich muss auch zugeben, dass ich schon seit langem den Wunsch habe, einen – wenn auch kleinen – Beitrag zu leisten, um die wahre Identität Benedikts preiszugeben."
Er leide darunter, dass so viel Falsches über seinen ehemaligen Vorgesetzen verbreitet werde. Vieles sei so „weit weg von der wahren Person Benedikt", fügt Xuereb an. Ein Beispiel sei das Umweltbewusstsein Benedikts.
„Ich kann sagen, dass mein erstes Bild, wenn ich an ihn denke, das ist, dass er vor Tieren oder allgemein der Natur immer wieder sehr locker wurde. Es gefiel ihm, draußen in der Natur zu sein. Das galt insbesondere dann, wenn auch sein Bruder aus Deutschland uns besuchen kam und wir draußen spazieren gingen. Es ist auch falsch zu sagen, dass Papst Benedikt nur Katzen liebt. Alle Tiere fand er toll."
Xuereb erzählte hierbei eine Anekdote, die mit einem Vogel in den Vatikanischen Gärten zu tun hat.
„Als wir dort den Rosenkranz beteten, gab es eine weiße Amsel. Nachdem wir fertig gebetet hatten, bat er mich, nachzuschauen, ob die Amsel noch da war und auch ein Foto des Tieres zu schießen. Ich habe dann zusammen mit dem Papstfotographen, der eine bessere Kamera als ich hatte, einige Bilder gemacht. Er war davon so begeistert, dass er uns bat, diese Bilder zu veröffentlichen und in der Tat erschienen sie einige Tage später in der Vatikanzeitung ,L´Osservatore Romano´."
Xuereb berichtet von Benedikt XVI. auch eine weitere Anekdote über eine Heiligenstatue mit Hund. Am Ende einer Generalaudienz hätten mehrere Pfarreien Heiligenstatuen zu Benedikt XVI. gebracht, so Xuereb. Als er den Papst darauf hingewiesen habe, dass er eine der Figuren, neben der ein Hund dargestellt sei, persönlich gesegnet hatte, habe Benedikt XVI. erwidert: „Alfred, nicht nur diese Heiligen sind sympathisch, aber sie werden menschlicher".
Weiters ging Xuereb auf das Bewusstsein der Päpste gegenüber dem Umweltschutz ein.
„Sowohl Franziskus als auch Benedikt haben immer wieder darauf hingewiesen, dass wir nichts verschwenden sollten. Es macht kein Sinn, die Landschaft und Pflanzen zu pflegen, doch den Menschen zu vernachlässigen. Umweltverschmutzung und Verschwendung der natürlichen Ressourcen sind ein Zeichen der Respektlosigkeit gegenüber sich selber und somit gegen die Menschen." (rv)
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