Das neue Jahr bringt neue Pläne, auch für den Papst und den Vatikan. Was steht an und was kommt auf uns zu? Pater Bernd Hagenkord hat für uns zusammen getragen, was so alles auf dem Programm steht. Was wird das erste sein?
„Das ist nicht so einfach zu sagen, weil der Papst sehr spontan ist. Aber geplant ist auf jeden Fall ein gut gefüllter Februar, der Papst wird am 22. in einem Konsistorium neue Kardinäle erheben, davor werden sich die acht Kardinäle zur Vatikanreform treffen, außerdem wird in einer Konferenz die Bischofssynode weiter vorbereitet und eine Kommission trifft sich zur wirtschaftlichen Lage des Vatikan, also ein dichter Monat –
und gar nicht mehr so weit weg. Zum Jahrestag der Rücktrittsankündigung von Papst Benedikt XVI. am 11. Februar, wird sicherlich noch einmal Benedikt zitiert werden.“
Stichwort Kardinalskommission: Wird 2014 jetzt die Kurienreform kommen?
„Ja und Nein. Der Papst hat ja angekündigt, dass das Grundsatzdokument für die Vatikanverwaltung neu geschrieben werden soll, so hatte es der Vatikan bekannt gegeben. Das kann man natürlich nicht über Nacht, auch wenn der Vatikan nun wirklich keine sehr große Behörde ist. Um die internationalen Erfahrungen und auch Erwartungen einzuholen, braucht es Zeit. Aber auf der anderen Seite hat der Papst ja schon mit Reformen begonnen: Es gibt eine ganze Reihe von kleineren Entscheidungen über die Einrichtung von Kommissionen und zur Hilfe von außen, wenn es um die Reform von Strukturen geht, da findet bereits jetzt die Reform statt. Meiner Meinung nach geht es da weniger um einen Tag und um eine Unterschrift und dann wird alles neu, sondern das wird – wie etwa bei der so genannten Vatikanbank der Fall – Schritt für Schritt gehen. Aber einige dieser Schritte werden wir sicherlich 2014 sehen, und das nicht einmal in allzu weiter Ferne.“
Die Bischofssynode im Oktober dieses Jahres ist ebenfalls bereits angesprochen. Sie wird nicht nur in Deutschland mit vielen Hoffnungen und Erwartungen versehen, denn es wird um Familien gehen und damit auch um zerbrochene Familien und um die Geschiedenen…
„Da muss man glaube ich vorsichtig sein. Es ist die erste von zwei Synoden zum Thema, 2014 und dann noch einmal 2015. Es ist ja nicht so, dass man über die weltweit sehr verschiedenen Kulturen hinweg einfach so etwas entscheiden könnte, das will überlegt sein und ich glaube nicht, dass wir von der Synode 2014 eine Revolution erwarten dürfen. Es wird ein wichtiges Ereignis werden, weil der Papst ja wiederholt angekündigt hat, die Weltkirche mehr einzubeziehen, aber das braucht seine Zeit.“
Was steht sonst noch auf dem Programm, wissen wir schon etwas von Papstreisen?
„Es wird immer wieder von einer Reise ins Heilige Land gesprochen, ob das aber stattfinden wird oder nicht ist noch nicht klar, schon gar nicht ist es offiziell. Aber abgesehen von Reisen: Was sicherlich ein großes Fest werden wird ist die Heiligsprechung der beiden Päpste Johannes Paul II. und Johannes XXIII. im April, am Sonntag nach Ostern. Die Osterzeit ist eine sehr volle und liturgisch reiche Zeit, da ist Rom voller Pilger, das wird dann noch einmal mehr werden.“
Sprechen wir einmal über Inhalte: Was wird sich der Papst für 2014 als Thema vornehmen?
„Franziskus ist ja sehr stark darin, seine Themen immer wieder aufzugreifen. Ganz gleich ob das Geschwisterlichkeit ist oder die berühmten Peripherien: Er entwickelt die Dinge weiter, setzt sie in neue Zusammenhänge und spricht zu immer anderen Gruppen, so dass uns diese Themen erhalten bleiben und immer wieder neu angedacht werden. Es ist glaube ich nicht allzu sehr spekulativ, wenn wir einmal vermuten, dass vieles von dem, was wir in den ersten neun Monaten des Pontifikates gehört haben, uns auch weiter begleiten wird. Und das ist ja auch gut so. 2014 wird sicherlich genauso viele und genauso intensive Themen haben, wie 2013 auch schon.“ (rv)
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