Wie kann die Kirche Bewohnerin des digitalen Kontinents werden? Zu dieser Frage veranstaltet der Päpstliche Medienrat ab diesem Dienstag ein Seminar für Bischöfe auf Kuba. „Kommunikation im Dienst einer authentischen Kultur der Begegnung“ hatte Papst Franziskus seine Botschaft zum Medientag in diesem Jahr überschrieben, genau damit wolle man sich intensiv befassen, erklärt vor seiner Abreise der Leiter des Medienrates, Erzbischof Claudio Maria Celli.
„Das Ziel ist ein ganz einfaches: Verstehen, was heute Kommunikation bedeutet und wie das mit der Sendung der Kirche zusammen hängt. Vor allem geht es um die neuen Technologien. Es geht weniger um die konkrete Situation Kubas, sondern um das, was alle Kirchen dort in Zentralamerika gemeinsam haben.“
Das Seminar wird für Bischöfe Zentralamerikas und der Karibik in Zusammenarbeit zwischen Medienrat und der Bischofskonferenz Celam veranstaltet, so Celli, etwa 35 Bischöfe werden erwartet.
„Es sind neue Herausforderungen, bisher waren unsere Instrumente das Radio, die Zeitung und das Fernsehen. Wir versuchen nun den Bischöfen zu helfen zu verstehen, was es heißt, Bewohner der sozialen Netze zu werden, ich habe mir angwöhnt, vom ‚Digitalen Kontinent‘ zu sprechen. Die Kirche muss neu entdecken, was ihre Sendung in diesem Kontinent bedeutet, denn wir sollen ja immer Verkünder sein und das Evangelium Christi weiterzugeben.“
Das sei aber nicht nur eine Aufgabe der Bischöfe, so Celli. Gerade in Kuba gehe eben ein zweijähriger Ausbildungskurs zu Ende, den der Medienrat mit Hilfe von Lehrern aus Chile und Spanien veranstaltet habe. Die besonderen Umstände auf der Insel würden so berücksichtigt. Auch die Armutsprobleme in ganz Zentralamerika, die viele Menschen noch keinen Zugang zum Internet geben würden, wolle man nicht verschweigen.
„Sicherlich gibt es in einigen Regionen die „digitale Trennung“ [zwischen denen, die Zugang haben und denen, die ihn nicht haben], aber auch in diesen Ländern gibt es bereits eine weite Präsenz der digitalen Medien. Bisher ist es vor allem das Radio, das uns hilft, aber das ist nicht mehr alles. Wir hatten immer etwas Probleme mit dem Fernsehen, aber jetzt gibt es Web-TV. Man kann die Absicht des Seminars vielleicht so zusammen fassen: Den Bischöfen helfen, die Möglichkeiten zu entdecken, welche die neuen Medien bieten.“
Man müsse aber auch der jüngeren Generation dabei helfen, Kommunikation nicht als ein technisches Problem, sondern als eine menschliche Aufgabe zu sehen, so Erzbischof Celli. Es gehe um Spiritualität. (rv)
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