Man darf angesichts der Korruption nie mit der Wachsamkeit nachlassen. Das sagte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Samstag bei einem Auftritt auf der Turiner Buchmesse. Parolin warb auch für die Reformen, die Papst Franziskus ins Werk zu setzen beginnt.
„Das Ziel der Reformen, die der Papst in der Römischen Kurie durchführt, ist es, sie zu einem effizienteren Werkzeug seines Dienstes zu machen. Das käme der ganzen Kirche zugute. Diese Reformen dienen also direkt der Kirche, und gleichzeitig können sie natürlich auch ein Vorbild sein, vor allem was den Dienst-Charakter angeht: Die Autorität und die Macht als ein Dienst an den anderen leben.“
Der Vatikan war in diesen Tagen auf der Turiner Buchmesse der Ehrengast. Dabei stellten viele Teilnehmer der Messe einen Boom der Franziskus-Literatur fest – wie der neue Papst ja überhaupt als allseits beliebt gilt. Parolin dazu:
Hoffnung auf neue Nahost-Verhandlungen
„Wir müssen aufmerksam sein für diese Nachfrage bei den Menschen. Auch die Diplomatie des Papstes muss sich – auch wenn sie sich weiter ihrer traditionellen Mittel bedient – öffnen für die neuen Bedürfnisse, die der Papst bei vielen Menschen geweckt hat. Vor allem in dem Sinn, dem Menschen von heute neue Hoffnung zu geben. Und zu sagen: Auch wenn es so viele Konflikte und Gegensätze gibt, so gibt es doch immer Hoffnung auf eine gemeinsame Vereinbarung.“
Der Kardinalstaatssekretär des Vatikans äußerte sich auch zu der bevorstehenden Reise von Papst Franziskus ins Heilige Land. Franziskus besucht in zwei Wochen Jordanien, die Palästinensergebiete und Israel.
„Hoffen wir, dass die Papstreise, auch wenn sie keine direkte politische Konnotation hat, doch auch wohltuende Einflüsse im politischen Bereich haben kann! Wir hoffen vor allem auf eine entschlossene Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Palästinensern und Israelis und auf neue Aufmerksamkeit für Syrien; der Eindruck ist nämlich, dass dieser Konflikt ein bisschen in Vergessenheit zu geraten droht, wie viele andere Konflikte. Also: neue Verhandlungen. Auch weil man doch weiß, dass eine militärische Lösung nicht möglich ist und zu nichts führen würde.“ (rv)
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