Der Zwischenbericht zur Weltbischofssynode ist ein Arbeitsinstrument für die Synodenväter und kein Abschlussbericht. Das hat Vatikansprecher P. Federico Lombardi an diesem Dienstag noch einmal vor der Presse klargestellt. „Das Drama geht weiter“ – mit diesen Worten umschrieb Kardinal Luis Tagle von Manila am Montag scherzhaft die Fortsetzung der synodalen Arbeiten. Er ist einer der drei Synodenpräsidenten. Nach seiner Darstellung ist der Austausch in der Synodenaula konstruktiv und unverblümt. Der am Montag präsentierte Zwischenbericht zur Synode habe in diesem lebendigen Gefüge nur provisorischen Charakter, betonte der Kardinal vor Vertretern der Presse:
„Die ,relatio post disceptationem’ kann als kein abschließendes Dokument der Synode betrachtet werden. Sie ist sehr vorläufig, ist für uns eine Art Spiegel, in dem wir Synodenväter sehen können, was wir so weit diskutiert haben, was wir erreicht haben bis jetzt auf dieser Reise. Das Dokument ist also eine Art Zusammenfassung, eine Synthese der Diskussionen der ersten Woche. Und die Synodenteilnehmer sind nun dazu aufgerufen zu sehen, was vertieft und geklärt werden muss, welche anderen Fragen gestellt werden sollten. Das Drama geht also weiter.“
Die Redakteure der 240 synodalen Beiträge, die den Zwischenbericht erstellten, hätten „heroische Arbeit“ geleistet, lobte Tagle. Der Generalrelator Kardinal Peter Erdö, der Synodensekretär Erzbischof Bruno Forte und die Expertengruppe hätten die in verschiedenen Sprachen vorgebrachten und inhaltlich vielfältigen Statements der Synodenväter innerhalb von nur zwei Tagen in ein handliches Dokument geschmolzen, das den Synodenvätern in dieser Woche als Arbeitshilfe dient. Die Tatsache, dass einige Synodenväter konkrete Punkte an dem Papier bemängelt hatten oder Präzisierungen anmahnten, sei kein Zeichen von Spaltungen, erklärte Tagle weiter:
„Ich wäre sehr vorsichtig, Leute zu etikettieren, nach dem Motto: ,Wer ist konservativ, wer ist progressiv’ – das ist gefährlich. Menschen sind unterschiedlich, aber wir sind alle verbunden durch die gemeinsame Liebe zur Kirche, die Treue gegenüber Christus und die Mission. Ich bezweifle, dass solche Zuordnungen irgendjemanden erschöpfend beschreiben könnten. Und was die Wahl der Moderatoren der Kleingruppen betrifft, die wurden von den Gruppen selbst gewählt.“
An diesem Dienstag gibt es wie in den kommenden Tagen jeweils zwei Sitzungen der Kleingruppen, der sog. „Circoli minori“, eine am Morgen und eine am Abend. Sie dauern jeweils dreieinhalb Stunden. Am Donnerstag werden die in den Arbeitskreisen erarbeiteten Ergebnisse in der Vollversammlung vorgestellt. Danach tritt wieder das Redaktionskommitee zusammen, um sie einzuarbeiten. Der so erstellte Text – die „Relatio Sinodi“ – wird dann am Samstag von den Synodenvätern abgesegnet. Ob das Dokument, das dem Papst übergeben werden soll, dann auch veröffentlicht werden wird, ist noch nicht bekannt. Das Papier ist die Arbeitsgrundlage für die Bischofssynode von 2015. (rv)
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