Der Heilige Stuhl hat die überarbeiteten Regeln der „Legionäre Christi“ approbiert. Das teilt der neue Generaldirektor der Gemeinschaft, Pater Eduardo Robles-Gil, mit. Die Ordenskongregation des Vatikans gab danach schon am 16. Oktober ihr Plazet zu den „Konstitutionen“. Das ist ein wichtiger Schritt der „Legionäre“ in ihrem Genesungsprozess; die in Mexiko entstandene Gemeinschaft war ins Trudeln geraten, als kurz nach dem Tod ihres Gründers Marcial Maciel 2008 Einzelheiten seines skandalträchtigen Lebens, darunter auch sexuelle Missbrauchsfälle, bekannt wurden. 2010 bescheinigte der Vatikan Maciel nach einer Untersuchung „schwerwiegende, objektiv unmoralische Verhaltensweisen“, „Verbrechen“, „Skrupellosigkeit“ und völliges „Fehlen eines echten religiösen Gefühls“.
Die erneuerten Konstitutionen sind im Internet auf spanisch veröffentlicht worden; sie sind das Ergebnis eines dreijährigen, intensiven Konsultationsprozesses und sind bereits in Kraft getreten. Im Januar und Februar hatte bereits ein Außerordentliches Generalkapitel der „Legionäre“ dem Regelwerk zugestimmt; damit war auch die Amtszeit von Kardinal Velasio De Paolis als Übergangs-Leiter der Gemeinschaft zu Ende gegangen. Benedikt XVI. hatte De Paolis 2010 zum „Päpstlichen Delegaten“ ernannt, um den Erneuerungsprozess der „Legionäre“ zu lenken.
Die neuen Konstitutionen sind sehr viel kürzer als die früheren; sie sollen, so ein Pressestatement, „eine Form der Autoritätsausübung sicherstellen, die mehr Teilhabe der Mitglieder erlaubt und stärker auf einer Linie mit dem Kirchenrecht liegt“. Mitglieder der „Legionäre“ sollen Beichtväter und geistliche Begleiter haben, „die nicht identisch mit den Oberen der Kongregation sind“: Das soll „Gewissensfreiheit“ fördern. Auch die ebenfalls von Pater Maciel gegründete Laienbewegung „Regnum Christi“ macht derzeit einen Reinigungsprozess durch, allerdings ist sie noch nicht soweit wie die Kleriker-Kongregation der „Legionäre Christi“. (rv)
Du musst angemeldet sein, um kommentieren zu können.