Die bisherigen Schritte zur Abschaffung von Nuklearwaffen sind „beschränkt, ungenügend und in Raum und Zeit eingefroren“, so beurteilt für den Heiligen Stuhl dessen Ständiger Beobachter bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, die Anstrengungen der Weltgemeinschaft. Der Status Quo sei nicht aufrecht zu erhalten und auch nicht wünschenswert; wenn eine Welt undenkbar sei, in der alle Atomwaffen hätten, dann sei es nur vernünftig, sich eine Welt vorzustellen, in der keiner sie hat. „Die Institutionen, die dazu da sind, Lösungen und neue Wege zu finden, sind blockiert“, so Tomasi in einem Statement anlässlich einer Konferenz zum Nichtverbreitungsabkommen für Nuklearwaffen in Wien. Auch die Beziehungen der Nuklearmächte untereinander gäben keinen Grund für Optimismus.
Tomasi kritisierte auch die Neuinvestitionen in Nuklearwaffen, zum Beispiel in ihre Modernisierung. Auch habe jedes Land, nicht nur die Nuklearmächte, ein Recht auf nationale Sicherheit. „Wie kann es sein, dass die Sicherheit einiger nur mit einer bestimmten Art von Waffen aufrecht erhalten werden kann, während andere Staaten ihre Sicherheit ohne erreichen müssen?“, so Tomasi in seinem Statement. Es sei dringend notwendig, auf transparente Weise zu überprüfen, wie Staaten – vor allem solche mit Nuklearwaffen – ihre nationale Sicherheit definierten. (rv)
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