Diplomatie und Ökumene mit Hilfe der Vatikan-Bibliothek: Der Bibliothekar der römisch-katholischen Kirche und Archivar des Vatikanischen Geheimarchivs, Erzbischof Jean-Louis Burguès, will seine Einrichtungen vor allem in China, auf Kuba und in Serbien bekannter machen. Das sagt er im Interview mit Radio Vatikan am Sonntag. Geplant seien Zusammenarbeiten mit den staatlichen Einrichtungen in Peking, Havanna und Belgrad, so Bruguès. Vor kurzem wurde dazu beispielsweise ein Abkommen mit Serbien unterzeichnet. In dem Balkanland könne man durch die Bücher die ökumenischen Gespräche mit der Orthodoxie festigen. Mit Kuba könne der Kulturaustausch auch für die Diplomatie wichtige Früchte tragen, so der Bibliothekar des Papstes weiter. Bruguès:
„Wir dürfen nicht vergessen, was während der Nazi-Zeit mit Büchern in Serbien geschehen ist. Hitler persönlich hatte damals angeordnet, die serbische Nationalbibliothek in Schutt und Asche zu vernichten. Damit wollte er die Erinnerung eines gesamten Landes zerstören! Schon damals half die Vatikanische Bibliothek, wichtige Dokumente zu retten.“
Die Kultur müsse heute wieder stärker auch in der Politik gefördert werden, so der Kurienerzbischof. „Ein Land, in der die Politik die Vergangenheit nicht achtet, hat keine Kultur“, so Bruguès weiter. Dies sei in vielen lateinamerikanischen Ländern aber auch in China der Fall und da wolle er helfen, dies zu ändern. „Die Vatikanische Bibliothek soll sozusagen zu einer Mutter der Kultur werden“, so der Vatikan-Bibliothekar. (rv)
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