Der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, Pater Federico Lombardi, hat an diesem Freitag Stellung zu den Vorwürfen gegen Papst Franziskus bezogen, er habe während der Zeit der Militärdiktatur eine unklare Haltung gegenüber der Junta eingenommen. Mit deutlichen Worten wies Pater Lombardi darauf hin, dass die Kampagne gegen Bergoglio „bestens bekannt und bereits mehrere Jahre alt“ sei. Zudem werde sie durch ein Publikationsorgan verbreitet, das auf solche teils auch rufschädigenden und verleumderischen Kampagnen spezialisiert sei. „Der antiklerikale Hintergrund dieser Kampagne sowie anderer Vorwürfe gegen Bergoglio ist bestens bekannt und auch offensichtlich“, so Lombardi wörtlich.
Die Vorwürfe beziehen sich auf die Zeit, in der Bergoglio noch nicht Bischof war, sondern Provinzialoberer der Jesuiten in Argentinien. Zwei Priester sind durch die Militärjunta entführt worden und fünf Monate lang festgehalten worden. Bergoglio, so die Anklage, habe sie angeblich nicht geschützt. Pater Lombardi unterstrich, dass es nie eine konkrete und glaubwürdige Anklage gegen Bergoglio gegeben habe. Die argentinische Justiz habe ihn einmal als Zeugen befragt, ihn aber nie irgendeiner Verfehlung angeklagt. Er wiederum habe den Vorwürfen auf eine gut dokumentierte Weise widersprochen.
Pater Lombardi betonte, dass es im Gegenzug zahlreiche Erklärungen gebe, die beweisen, wie viel Bergoglio getan habe, um viele Menschen in Zeiten der argentinischen Militärdiktatur zu schützen. Ebenfalls bekannt sei die Rolle Bergoglios – in seiner Zeit als Bischof – bei der Beförderung der Bitte nach Vergebung durch die argentinische Kirche, weil sie in Zeiten der Diktatur nicht genug getan habe. Pater Lombardi wörtlich:
„Die Anklagen lassen sich einem Gebrauch von historisch-soziologischen Analysen des Zeitraumes der Diktatur zuordnen, die seit Jahren von Elementen des antiklerikalen linken Spektrums vorangetrieben werden, um die Kirche anzugreifen. Diese müssen mit Entschiedenheit zurückgewiesen werden.“ (rv)