Kurienkardinal auf Kuba

Kardinal StellaKardinal Beniamino Stella hat die katholische Kirche auf Kuba besucht. Der Präfekt der Kleruskongregation traf sich u.a. am Freitag in Camagüey mit Priestern. Dabei ermunterte er sie, sich von Schwierigkeiten nicht entmutigen zu lassen. Priestermangel stelle kein Hindernis für eine neue Evangelisierung dar. Papst Franziskus wird, wie vor ein paar Tagen bekannt wurde, vor seiner USA-Reise im September einen Abstecher nach Kuba machen. Der Vatikan war letztes Jahr am Wiederaufnehmen der seit Jahrzehnten blockierten Beziehungen zwischen Kuba und den USA beteiligt. (rv)

Papst besucht 2015 Kuba

KubaPapst Franziskus besucht noch in diesem Jahr Kuba. Der Papst habe die Einladung durch Kirche und Politik angenommen und entschieden, vor seiner Reise in die USA im September einen Abstecher auf die Insel zu machen, gab Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Mittwoch bekannt. Die Etappe war seit einiger Zeit im Gespräch, aber bislang nicht bestätigt worden. Ein genaues Datum für den Abstecher nannte der Sprecher noch nicht. Die Papstreise in die USA zum Weltfamilientreffen, zur UNO und zum US-Kongress ist für September geplant.

Im vergangenen Herbst hatte der Papst als Vermittler zwischen den Regierungen Kubas und der USA geholfen, Gespräche über die Wiederaufnahme von diplomatischen Beziehungen in Gang zu setzen und den seit den 60er Jahren andauernden Konflikt zwischen den Ländern auf dem Dialogweg zu lösen. Zuletzt war Papst Benedikt XVI. 2012 auf der Karibikinsel gewesen. (rv)

Kuba: Päpstlicher Medienrat veranstaltet Seminar

Erzbischof CelliWie kann die Kirche Bewohnerin des digitalen Kontinents werden? Zu dieser Frage veranstaltet der Päpstliche Medienrat ab diesem Dienstag ein Seminar für Bischöfe auf Kuba. „Kommunikation im Dienst einer authentischen Kultur der Begegnung“ hatte Papst Franziskus seine Botschaft zum Medientag in diesem Jahr überschrieben, genau damit wolle man sich intensiv befassen, erklärt vor seiner Abreise der Leiter des Medienrates, Erzbischof Claudio Maria Celli.

„Das Ziel ist ein ganz einfaches: Verstehen, was heute Kommunikation bedeutet und wie das mit der Sendung der Kirche zusammen hängt. Vor allem geht es um die neuen Technologien. Es geht weniger um die konkrete Situation Kubas, sondern um das, was alle Kirchen dort in Zentralamerika gemeinsam haben.“

Das Seminar wird für Bischöfe Zentralamerikas und der Karibik in Zusammenarbeit zwischen Medienrat und der Bischofskonferenz Celam veranstaltet, so Celli, etwa 35 Bischöfe werden erwartet.

„Es sind neue Herausforderungen, bisher waren unsere Instrumente das Radio, die Zeitung und das Fernsehen. Wir versuchen nun den Bischöfen zu helfen zu verstehen, was es heißt, Bewohner der sozialen Netze zu werden, ich habe mir angwöhnt, vom ‚Digitalen Kontinent‘ zu sprechen. Die Kirche muss neu entdecken, was ihre Sendung in diesem Kontinent bedeutet, denn wir sollen ja immer Verkünder sein und das Evangelium Christi weiterzugeben.“

Das sei aber nicht nur eine Aufgabe der Bischöfe, so Celli. Gerade in Kuba gehe eben ein zweijähriger Ausbildungskurs zu Ende, den der Medienrat mit Hilfe von Lehrern aus Chile und Spanien veranstaltet habe. Die besonderen Umstände auf der Insel würden so berücksichtigt. Auch die Armutsprobleme in ganz Zentralamerika, die viele Menschen noch keinen Zugang zum Internet geben würden, wolle man nicht verschweigen.

„Sicherlich gibt es in einigen Regionen die „digitale Trennung“ [zwischen denen, die Zugang haben und denen, die ihn nicht haben], aber auch in diesen Ländern gibt es bereits eine weite Präsenz der digitalen Medien. Bisher ist es vor allem das Radio, das uns hilft, aber das ist nicht mehr alles. Wir hatten immer etwas Probleme mit dem Fernsehen, aber jetzt gibt es Web-TV. Man kann die Absicht des Seminars vielleicht so zusammen fassen: Den Bischöfen helfen, die Möglichkeiten zu entdecken, welche die neuen Medien bieten.“

Man müsse aber auch der jüngeren Generation dabei helfen, Kommunikation nicht als ein technisches Problem, sondern als eine menschliche Aufgabe zu sehen, so Erzbischof Celli. Es gehe um Spiritualität. (rv)

Kuba: Provinz Granma – Kirchenbesitz zurückerstattet

KubaDie Behörden der kubanischen Provinz Granma haben der katholischen Kirche ehemalige Besitztümer auf ihrem Gebiet rückerstattet. Das teilte die kubanische Bischofskonferenz auf ihrer Homepage mit. Es handele sich um ein ehemaliges Kollegium, eine Kapelle sowie zwei Landgüter in der Diözese von Bayamo-Manzanillo. Diese Güter wurden vor 60 Jahren von der Regierung beschlagnahmt. Erst im März des vergangenen Jahres hatte Papst Benedikt XVI. unter großer medialer Beachtung die Insel besucht. (rv)

Kuba: Christusstatue von Havanna renoviert

Kardinal Robles OrtegaDie Christusstatue von Havanna auf der Insel Kuba ist renoviert und neu vom Erzbischof der Stadt, Kardinal Jaime Ortega, eingeweiht worden. Die wenige Tage vor der Machtergreifung Fidel Castros 1958 auf einem Hügel errichtete Figur sei „nicht zur Verehrung, sondern zur Erinnerung und Mahnung“, so der Kardinal in seiner Ansprache. Das Original war in Rom hergestellt und von Papst Pius XII. gesegnet worden, bevor es in die Karibik gebracht worden war. Nach der Renovierung sei dies nun „ein neues Bild, denn auch wir sind in einer neuen Zeit, einer neuen Epoche“, so der Kardinal. (rv)

Vatikan/Kuba: „Cor Unum“ finanziert Projekt auf Kuba

Der Päpstliche Rat Cor Unum wird ein neues Projekt für die landwirtschaftliche Entwicklung auf Kuba finanzieren. Dies sei das erste konkrete Ergebnis nach dem Papstbesuch auf der Karibikinsel, sagte Kardinal Robert Sarah, Präsident des Päpstlichen Rates Cor Unum in einem Interview mit Radio Vatikan. Sarah war an der Seite Papst Benedikts XVI. mit nach Lateinamerika gereist, um mit den kubanischen Bischöfen über denkbare Projekte zu sprechen. Es habe zwei mögliche Bereiche für eine Intervention gegeben, man habe sich dann aber für die landwirtschaftliche Förderung entschieden, so der Kardinal weiter. Das Projekt sei Ausdruck der Nächstenliebe des Papstes für das kubanische Volk. (rv)

Präsident Raúl Castro begrüßt den Papst

Es waren starke Worte, mit denen Präsident Raúl Castro Papst Benedikt in Kuba empfing. Er sprach von der ökonomischen Isolierung des Landes, vom Versuch der Weltmacht USA, das Land von Freiheit abzuschneiden. Dem habe das Volk Kubas sein legitimes Recht entgegengesetzt, seinen eigenen Weg zu gehen: Man widerstehe, um die eigene Kultur und die Ideen des Fortschritts zu schützen. Man sei immer auf der Seite derer gewesen, die „weniger haben als andere", man entsende Ärzte und Lehrer in die ganze Welt, man stehe für Freiheit und Selbstbestimmung.

Gleichzeitig suche man alles zu ändern, was geändert werden müsse.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ansprache war die Umwelt, schon vor 20 Jahren habe sein Vorgänger und Bruder Fidel Castro auf die Bedrohung der Lebensgrundlagen hingewiesen, während immer mehr Waffen gebaut und verkauft würden. Wasser und Lebensmittel würden – nach den Rohstoffen – die Gründe für die nächsten Kriege, prophezeite er.

Die Überflussgesellschaften schafften in ihrem irrationalen Konsum eine systematische Krise, Präsident Castro wies auf die moralische Dimension der globalen Krise hin, Egoismus und Korruption seien die Folge.
In diesen und anderen Themen freue man sich über die Übereinstimmung mit den Ideen des Papstes.
Mit Blick auf die Beziehungen mit der Kirche wies Präsident Castro darauf hin, dass die Verfassung die volle Religionsfreiheit garantiere.

„Eure Heiligkeit kann sich an ein Volk wenden, das tiefe Überzeugungen hat und das aufmerksam und respektvoll zuhören werde", schloss Castro seine Begrüßung.

Am Abend nahm er neben weiteren Mitgliedern der Regierung Cubas an der Messe in Santiago teil.

Ein Bericht aus Kuba von Pater Bernd Hagenkord. (rv)

Wie Havanna auf den Papst wartet

Es ist kein gewöhnlicher Papstbesuch, der an diesem Montag beginnt. Das wurde jedem deutlich, der in den vergangenen Tagen durch die Hauptstadt Havanna ging. Grund ist natürlich die nicht ganz einfache Beziehung zwischen Kirche und Staat.

Auch Mexiko, wie viele andere vom Papst besuchte Länder, hat eine Geschichte von Kirche und Staat, die nie frei von Spannungen war, die sogar Verfolgungen in der Vergangenheit kannte. Kuba ist aber noch einmal etwas Besonderes. Die Insel erlebt im Augenblick sein 54. Jahr der Revolution. Alles weist darauf hin, dass es wirtschaftliche Öffnung gibt, auch wenn eine Schrifttafel in der Nähe des Flughafens verkündet, dass dies für mehr Sozialismus geschehe.

Was aber vor allem auffällt, ist die fast vollständige Unsichtbarkeit des Papstbesuches. Auf der Plaza de la Revolución ist das naturgemäß anders, der Altar ist aufgebaut und wird von den Abbildungen der Revolutionäre José Marti und Che Guevara überragt. Je weiter man sich aber von den zentralen Orten entfernt, desto weniger sichtbar wird der Besuch im Straßenbild.

In Havanna gibt es gar keine Straßenwerbung, ein ungewohnter und sehr angenehmer Anblick für einen Westler. Aber es gibt auch kaum Hinweise auf die Papstmesse. An einigen Masten hängen nicht sehr große Plakate, aber das war es auch schon.

Die Menschen, die man auf der Straße trifft, wissen aber sehr wohl Bescheid. Alejandro zum Beispiel trägt zur Feier des Anlasses seinen Rosenkranz um den Hals. Er arbeitet in einer Zigarrenfabrik, aber da ganz Havanna für den Papstbesuch zwei Tage lang frei hat, genießt er den Tag und wird zur Ankunft des Papstes zum Flughafen fahren. In der Pfarrei um die Ecke wurde am Sonntag in den Fürbitten ganz besonders für den Besuch gebetet; man erwartet sich Impulse für den Glauben und die Gemeinschaft der Kirche.
Die Journalisten sind am Sonntag in großen Mengen zur Kirche Santa Rita gefahren, um mit den Damas en Blanco – den für die Freilassung der Gefangenen protestierenden Frauen – zu sprechen. Der Pfarrer musste die anwesenden Journalisten sogar ermahnen, die Messe nicht zu stören. Aber nachher erzählten einige der Frauen, dass sie zur Papstmesse gehen werden, aber nicht in weiß, sie wollten mit dem Papst feiern, nicht demonstrieren.

Viel Vorbereitung ist in diesen Besuch gegangen, auch wenn man es in den Straßen nicht sieht. Aber er wird – und da sind sich alle einig, mit denen ich habe sprechen können – wie der Vorgängerbesuch seine Spuren im Land hinterlassen.

Aus Havanna Pater Bernd Hagenkord für Radio Vatikan (rv)

Vatikan/Kuba: „Papstbesuch wird Demokratisierungsprozess anstoßen“

Der Papstbesuch auf Kuba wird den Demokratisierungsprozess in dem sozialistischen Land anstoßen. Davon zeigt sich der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone im Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Stampa" überzeugt. Dass die Visite von der kubanischen Regierung politisch instrumentalisiert werden könnte, glaubt Bertone nicht. Die Regierung und das kubanische Volk würden im Gegenteil größte Anstrengungen unternehmen, um den Papst mit der ihm gebührenden Hochachtung zu empfangen, fügt Bertone an. Seit dem historischen Besuch von Papst Johannes Paul II. auf Kuba hätten sich Dialog und Kooperation zwischen Kubas Staat und Kirche verbessert, so der Kardinalstaatssekretär. Als konkretes Beispiel nennt Bertone die verbesserte Priesterausbildung. Viel zu tun gebe es allerdings noch im Bereich der kirchlichen Schulen und Einrichtungen. Papst Johannes XXIII. hatte den damaligen kubanischen Revolutionsführer 1962 exkommuniziert, nachdem dieser die Verstaatlichung aller katholischen Schulen und Krankenhäuser angeordnet hatte. (rv)

Vor der Papstreise nach Kuba und Mexiko

Die kubanische Führung hat „keine speziellen Forderungen", was der Papst bei seinem Besuch auf Kuba Ende März in politischer Hinsicht sagen sollte. Das erklärte der kubanische Vatikanbotschafter Eduardo Delgado Bermudez im Gespräch mit der Nachrichtenagentur reuters. Sollte Benedikt XVI. allerdings „das Gefühl haben, man sollte nochmals Stellung beziehen" zum US-Embargo gegen Kuba, „dann wird er das tun", so Havannas Mann beim Vatikan wörtlich. Der Vatikan ist ein Gegner des US-Embargos gegen Kuba, das im Februar vor genau fünfzig Jahren verhängt wurde. Eine Begegnung Benedikts mit dem früheren Präsidenten Fidel Castro ist nach Angaben von Delgado Bermudez derzeit nicht geplant. Man könne sie aber auch nicht ausschließen. Sie hänge vom Gesundheitszustand des 85-jährigen Castro ab.

Benedikt XVI. wird vor seinem Kuba-Aufenthalt auch Mexiko besuchen. Dort sind jetzt mehr als 1.500 gefälschte Tickets für den Gottesdienst auf dem Messegelände „Parque Bicentenario" aufgetaucht. Sie wurden offenbar in den sozialen Netzwerken „Facebook" und „Twitter" zum Kauf angeboten. Ein Sprecher des gastgebenden Erzbistums Leon verurteilte den illegalen Handel und warnte vor einem Kauf der gefälschten Karten. Die mexikanische Bischofskonferenz hatte etwa 300.000 kostenlose Karten für den Freiluft-Gottesdienst in allen Bistümern des Landes verteilen lassen. Da das Interesse an dem Gottesdienst aber das Kartenkontingent weit übersteigt, wurden in den sozialen Netzwerken auch schon Kaufangebote für die echten Tickets abgegeben. (rv)