Papst Franziskus plant für kommenden Juli eine Reise zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro. Zudem sei in diesem Jahr ein Besuch in Assisi „sehr wahrscheinlich", sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Donnerstag gegenüber Journalisten. Weitere Informationen über Papstreisen für 2013 lägen ihm nicht vor, betonte der Sprecher. Weiter teilte Lombardi mit, dass Benedikt XVI. für Ende April/Anfang Mai seinen Umzug von Castel Gandolfo in das in den vatikanischen Gärten liegende Kloster „Mater Ecclesiae" vorbereite. Unterdessen wolle sein Nachfolger Franziskus zunächst weiterhin im Gästehaus Santa Marta wohnen, auch wenn dies keine endgültige Lösung bleiben dürfte. (rv)
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„Man merkt, dass der WJT jetzt zum Leben der Kirche gehört“
Noch 237 Tage bis zum Weltjugendtag von Rio de Janeiro. In der brasilianischen Stadt treffen sich noch bis zum Mittwoch die Vorbereiter des Großereignisses. Wir haben darüber mit Kardinal Stanislaw Rylko gesprochen, dem Präsidenten des Päpstlichen Laienrates und damit dem Verantwortlichen für die Organisation:
„Wir haben die letzte, heiße Phase der Vorbereitungen für den nächsten Weltjugendtag gestartet. Hier in Rio beraten über 200 Verantwortliche für Jugendpastoral aus 75 Ländern von allen Kontinenten, darunter auch vierzig Vertreter von Verbänden und internationalen Bewegungen; es kommt mir fast wie ein Weltjugendtag im Miniaturformat vor. Man merkt, dass der Weltjugendtag mittlerweile fest zum Leben der Kirche gehört."
Das Treffen in Rio soll nicht nur den Jugendlichen etwas bringen, die von außen anreisen. Es soll vor allem auch nach Brasilien selbst hineinwirken, wie der Päpstliche Nuntius in Brasilien in einer Predigt während der Konferenz formulierte. Brasilien könne so ein „Zeugnis für einen freudigen und gleichzeitig reifen Glauben" gut gebrauchen. Zwar ist Brasilien immer noch weltweit das Land mit den meisten Katholiken (es sind 137 Millionen, was fast zwei Dritteln der Bevölkerung entspricht). Doch viele Katholiken wandern zu Freikirchen ab – ein jahrelanger, ungebremster Trend. Kardinal Rylko berichtet weiter:
„Unsere Vorbereitungen laufen auf zwei Gleisen: erstmal das Organisatorische, die Logistik. Sehr wichtig natürlich. Aber auch die geistliche Vorbereitung ist fundamental: Man muss die Jugendlichen darauf vorbereiten, dass sie sich in Rio auf die Suche nach Christus machen. Symbol dieser Stadt ist ja die große Christusstatue auf dem Corcovado mit ihren geöffneten Armen."
Am Mittwoch, zum Abschluss ihrer Konferenz, wollen die Weltjugendtags-Vorbereiter den Corcovado besuchen und in der Pfarrei von Ipanema mit Jugendlichen beten. (rv)
Papst: „In einem Jahr ist Weltjugendtag!“
Auch an ein freudiges Ereignis erinnerte der Papst beim Angelusgebet in Castelgandolfo: Genau in einem Jahr, im Juli 2013, findet in Brasilien der 28. Weltjugendtag statt. Der Papst ist offenbar fest entschlossen zu kommen:
„Es handelt sich um eine kostbare Gelegenheit für viele Jugendlichen, die Freude und die Schönheit der Zugehörigkeit zur Kirche zu erleben und den Glauben zu leben. Ich schaue mit Hoffnung auf dieses Ereignis und ich möchte die Organisatoren ermutigen und ihnen danken, besonders dem Erzbistum Rio de Janeiro, das sorgfältig das Kommen der Jugendlichen vorbereitet, die aus der ganzen Welt kommen werden, um an dieser wichtigen kirchlichen Begegnung teilzunehmen.
Am Wochenende hatten 30.000 Jugendliche in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro den Countdown für den Weltjugendtag im Juli 2013 eingeleitet. Unter dem Motto „Bereitet den Weg" eine Auftaktveranstaltung statt, die als Testlauf für den Weltjugendtag
dienen sollte. Wie Onlinedienste melden, nahmen an der dreitägigen Veranstaltung im Zentrum der Millionenstadt jeweils 12.000 Jugendliche teil. Etwa 5.000 Helfer waren im Einsatz; in einem Jahr sollen es 65.000 sein. Nach Angaben der Organisatoren haben sich bereits 30.000 Freiwillige gemeldet. Das Motto des nächsten Weltjugendtags lautet „Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern (Mt 28,19). Er findet vom 23. Juli bis 28. Juli 2013 statt. Auch aus den deutschsprachigen Ländern werden zahlreiche WJT-Pilger erwartet. (rv)
Brasilien: Weltjugendtag mit Kreuzwegstation im Slum
Der Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro will das Augenmerk auf Brasiliens Arme und Bedürftige lenken. So soll eine der Kreuzwegstationen durch Rio de Janeiro voraussichtlich in einem Großstadt-Slum stattfinden. Das gab der Präsident des Päpstlichen Laienrates, Kardinal Stanislaw Rylko, an diesem Montag auf einer Pressekonferenz bekannt. Er stellte dort die Ergebnisse des Kongresses zu den Weltjugendtagen vor, den der Päpstliche Laienrat in diesen Tagen in Rocca di Papa bei Rom organisiert hatte. Der Kreuzweg habe sich bei den vergangenen Weltjugendtagen als ein wichtiger Programmpunkt für die jungen Leute herausgestellt, Interesse und Beteiligung seien enorm, berichtete der Kardinal:
„Eine starke Wirkung hatte der Kreuzweg schon beim Weltjugendtag in Paris. Es begann alles etwas anonym, doch im Laufe der Jahre haben wir festgestellt, dass die ,via crucis’ wirklich sehr gut von den jungen Leuten angenommen wird. Was den Weltjugendtag in Rio betrifft, haben wir schon über konkrete Projekte nachgedacht, um den Kreuzweg in den Kontext des lateinamerikanischen Lebens zu stellen. Wir möchten die größtmögliche Teilnahme der jungen Leute erreichen und zugleich einen Moment des Kontaktes schaffen – ähnlich wie beim Weltjugendtag in Sydney, wo es Begegnungen mit den australischen Ureinwohnern gab. Armut ist in Lateinamerika eine der größten Herausforderungen, auch in den Favelas von Rio de Janeiro. Deshalb denken wir an eine Station des Kreuzweges in einem Armenviertel von Rio, zum Beispiel die fünfte Station, wo Simon von Zyrene Jesus half, das Kreuz zu tragen."
Dass der Weltjugendtag in Rio Brasilien verändern wird, davon zeigt sich der Gastgeber des Ereignisses, Erzbischof Orani Tempesta von Rio de Janeiro, überzeugt.
„Der Weltjugendtag in Rio de Janeiro wird ein Segen für die Brasilianer und die Welt. Jedes Mal gehen die Länder verändert aus dieser Erfahrung hervor, die ein Weltjugendtag bietet. Die Jugendlichen werden sich ihrer Verantwortung bewusst, Salz der Erde zu sein und erfassen ihre Möglichkeiten, die Welt besser zu machen."
Vor Hintergrund dieser „Kraft der Veränderung" sei ein Weltjugendtag noch in einem anderen Kontinent mehr als fällig: Afrika. Auch über die Möglichkeit eines internationalen Jugendtreffens in Afrika habe man in Rocca di Papa mit anwesenden afrikanischen Bischöfen gesprochen, so Kardinal Rylko:
„Auf Seiten dieser Bischöfe gibt es große Entschlossenheit und auch großen Stolz, das eines Tages auch ein Weltjugendtag in Afrika stattfinden kann. Wir müssen sagen, dass der erste Schritt dazu schon vor einigen Jahren gemacht wurde., als das Weltjugendtagskreuz durch verschiedene Länder Afrikas pilgerte und von den jungen Afrikanern und Afrikanerinnern mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Wir suchen gerade zusammen mit den afrikanischen Bischöfen nach einem geeigneten Ort für ein solches Ereignis – was die Kommunikation, Sicherheit und Gesundheitsversorgung betrifft. Wir sind sehr vertrauensvoll und entschlossen, auf diesem Weg weiterzugehen, denn der ,junge’ Kontinent Afrika hätte ein solches Ereignis verdient; die Zeit dafür ist gekommen."
Zweiter Weltjugendtag in Lateinamerika
Der Weltjugendtag in Rio de Janeiro findet vom 23.-28. Juli 2013 statt; geistliches Motto ist „Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern" (Mt 28,19). In Brasilien leben 150 Millionen Katholiken, die Zahl der brasilianischen Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren beläuft sich auf rund 50 Millionen. Nach dem Weltjugendtag von Buenos Aires im Jahr 1987 kehrt das Weltjugendtagskreuz mit der Begegnung von Rio wieder auf den lateinamerikanischen Kontinent zurück. (rv)
„Weltjugendtag von Rio hat längst angefangen“
Bei der Deutschen und bei einigen weiteren Bischofskonferenzen hat es sich längst eingebürgert, dass nach ihren Vollversammlungen der Vorsitzende nach Rom fliegt und dort Bericht erstattet. Das machen die Brasilianer jetzt genauso: Der im Mai gewählte Vorsitzende der Bischofskonferenz aus dem größten katholischen Land des Planeten zieht gerade in der Ewigen Stadt von einer Kongregation zur anderen, auch den Papst wird er treffen. Uns sagte Kardinal Raymundo Damasceno Assis, Erzbischof des Wallfahrtsortes Aparecida:
„Ja, das ist das erste Mal, dass die Führungsspitze der Brasilianischen Bischofskonferenz nach Rom kommt und die vatikanischen Dikasterien aufsucht. Uns liegt sehr an einem engeren Kontakt zum Heiligen Stuhl; diese Reise ist sehr wichtig für uns. Wir wollen vom Heiligen Vater eine Bestätigung für das, was wir in der Bischofskonferenz und in unseren Ortskirchen tun, und wir wollen, dass die Organismen des Heiligen Stuhls Bescheid wissen über alles, was wir in Brasilien tun, welche Programme und Projekte die Kirche hat."
In knapp zwei Jahren wird Benedikt XVI. wohl den Besuch erwidern: Dann findet nämlich in Rio de Janeiro der kirchliche Weltjugendtag statt. Ein Ereignis, das schon intensiv vorbereitet wird:
„Ja, der Weltjugendtag hat längst angefangen – ab dem Moment, in dem wir letzten September in Rio das Kreuz und die Marienikone der Weltjugendtage in Empfang genommen haben. Als die beiden ankamen, haben wir etwa 100.000 Jugendliche zusammengebracht: Das zeigt doch, dass zum Weltjugendtag nach Rio sehr viele kommen werden, vielleicht sogar mehr als zum Weltjugendtag von Madrid, also mehr als zwei Millionen. Wir hoffen in Rio de Janeiro auf drei Millionen Jugendliche oder noch mehr. Also, der Weltjugendtag hat angefangen – gut angefangen."
(rv)