Die römisch-katholischen Bischöfe sprechen den Hinterbliebenen der Opfer in der Ostukraine ihr Beileid aus. Seit Wochen finden Kämpfe zwischen der ukrainischen Armee und den sogenannten prorussischen Separatisten im Osten des Landes statt. Fast täglich gibt es mehrere Tote. „Die unstabile Lage macht uns traurig“, schreiben die katholischen Bischöfe in einem Appell, in der sie die Gläubigen zum Gebet für den Frieden und die Einheit des Landes aufrufen. „Wir knien uns vor jenen Opfern, die für dieses Land ihr Leben gegeben haben“, schreiben die Bischöfe weiter. In dem mehrheitlich orthodoxen Land leben rund eine Million Katholiken des lateinischen Ritus, daneben gibt es über fünf Millionen Gläubige der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche. (rv)
Schlagwort: Ukraine
Kardinäle und Papst beteten für verfolgte Christen
Papst Franziskus und das Kardinalskollegium haben für verfolgte Christen in der Welt gebetet. Das gab Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an diesem Freitag in einem Pressebriefing bekannt. Im Laufe des Außerordentlichen Konsistoriums sei ein „besonderes Gebet für die zahlreichen Christen“ eingefügt worden, „die in verschiedenen Teilen der Welt immer häufiger Intoleranz oder Verfolgung zum Opfer fallen“, so Lombardi. Der Papst und die Kardinäle versicherten diese Christen ihres Gebetes und ermutigten sie, ihren Peinigern zu vergeben und ihrem Glauben treu zu bleiben.
Weiter habe das Kardinalskollegium der Bevölkerung in Südsudan und Nigeria gedacht, wo zahlreiche unschuldige Menschen bei Attentaten sterben und wo ein „wachsendes Klima der Gleichgültigkeit“ spürbar sei, so Lombardi weiter. Auch der Bürgerkrieg in Syrien, das Leid der Zentralafrikanischen Republik und die angespannte Lage in der Ukraine habe besondere Aufmerksamkeit bei den Begegnungen des Papstes mit den Kardinälen erfahren, so der Sprecher.
Angesichts dieser Entwicklungen werde der Einsatz der Internationalen Gemeinschaft für Versöhnung, innere Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit und humanitäre Hilfen in diesen Ländern immer dringlicher, fasste Lombardi die Gespräche zusammen. Wesentlich sei es, die ethnischen, politischen und wirtschaftlichen Ursachen dieser Konflikte zu sehen, die fälschlicherweise oftmals als Konflikte zwischen religiösen Gruppen beschrieben würden.
Präsidenten der Bischofssynode zur Familie ernannt
Lombardi gab weiter bekannt, der Papst habe die Präsidenten für die kommende Bischofssynode zur Familienpastoral bestimmt. Es handele sich um Kardinal André Vingt-Trois, den Erzbischof von Paris, Kardinal Luis Antonio Tagle, den Erzbischof von Manila, und Kardinal Damasceno Assis, den Erzbischof von Aparecida. Sie würden sich während der Bischofssynode im Oktober 2014 abwechseln, so Lombardi. Der Sprecher betonte, dass mit der Wahl drei unterschiedliche Kontinente vertreten seien.
Zum Generalrelator der Bischofssynode hatte Franziskus den Erzbischof von Esztergom-Budapest, Kardinal Peter Erdö, gemacht. Das Treffen der Bischöfe wird vom 5. bis 19. Oktober zum Thema der „Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“ stattfinden. Als Sondersekretär jener Synode hatte Franziskus den italienischen Erzbischof von Chieti-Vasto, Bruno Forte, ernannt. (rv)
Ukraine: Vatikanischer Migrationsbeauftragter weist auf Gefahren hin
Migration ist eine große Gefahr für den Zusammenhalt der betroffenen Familien. Darauf macht der Präsident des Päpstlichen Rates für Seelsorge an Migranten und Menschen unterwegs, Kardinal Antonio Maria Vegliò, bei seinem jüngsten Besuch in der Ukraine aufmerksam. Das osteuropäische Land ist mittlerweile in der Weltrangliste auf dem fünften Platz, was Auswanderungen betrifft, so Kardinal Vegliò. Er sprach vor Studenten des Theologischen Instituts in Lemberg. Über 6,6 Millionen Ukrainer lebten derzeit im Ausland, die meisten davon getrennt von ihrer Familie. Dies sei ein Problem für die Stabilität der Ehen und das Verhältnis von im Ausland lebenden Eltern und ihren Kinder, die in der Ukraine geblieben seien, so Vegliò. (rv)
Ukraine: Kardinal Husar feiert heute seinen 80. Geburtstag
Husar ist seit zwei Jahren emeritierter Groß-Erzbischof der Griechisch-Katholischen Kirche der Ukraine. Am heutigen Tag erlischen seine Berufungen in der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und im Päpstlichen Rat für die Kultur. Mit seinem Geburtstag sind noch 117 Eminenzen im bevorstehenden Konklave wahlberechtigt. (vh)
Vatikan/Ukraine: Sondergesandter Tomko
Der slowakische Kardinal Jozef Tomko vertritt Papst Benedikt bei den 600-Jahrfeiern des lateinischen Erzbistums Lemberg in der Westukraine. Das wurde an diesem Samstag im Vatikan bekannt. Die Feierlichkeiten finden am 8. September statt. Erzbischof vom Lemberg ist der frühere Papst-Sekretär Mieczyslaw Mokrzycki. Zu seiner Diözese gehören rund 150.000 Katholiken, die den Gottesdienst im römischen Ritus feiern. Kardinal Tomko ist 88 Jahre alt und seit 2001 im Ruhestand, zuletzt leitete er die einflussreiche vatikanische Missionskongregation. In diesen Wochen machte der rüstige Kirchenmann als „Kommissar" in dem aus drei Kardinälen bestehenden Gremium zur Aufdeckung des Vatileaks-Skandals unter Vorsitz des Spaniers Julian Herranz von sich reden. (rv)
Vatikan/Ukraine: Vier griechisch-katholische Priester exkommuniziert
„Mit lebhafter Unruhe" hat der Vatikan zur Kenntnis genommen, dass vier griechisch-katholische Priester sich selbst zu Bischöfen proklamiert haben. Das Verhalten der vier Geistlichen, die zuvor aus ihrem Orden ausgeschlossen worden waren, „schadet moralisch und geistlich der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, dem Apostolischen Stuhl und der ganzen katholischen Kirche". Das schreibt die vatikanische Glaubenskongregation in einer Erklärung von diesem Donnerstag. Leider sei es nicht gelungen, die vier Priester von ihrem Plan zur Gründung einer „Orthodoxen griechisch-katholischen Kirche der Ukraine" abzubringen. Die Kongregation distanziert sich in aller Form von den vier „Bischöfen" – das Wort wird in der Erklärung mehrmals in Anführungszeichen gesetzt – und stellt fest, dass ihre Weihe zu Bischöfen und alle von ihnen vorgenommenen Weihen nicht anerkannt werden könnten. Die vier Priester hätten sich die Exkommunikation zugezogen, ihre Gruppe dürfe keineswegs die Bezeichnung „katholisch" tragen, die Gläubigen sollten sich von ihnen fernhalten. Die vier Geistlichen gehörten zuvor dem griechisch-katholischen Orden der Basilianer an. (rv)
Ukraine: Der neue Großerzbischof von Kiew
Mit einem feierlichen Gottesdienst hat am Sonntag der neue Großerzbischof von Kiew und Halytsch sein Amt angetreten. Das Besondere daran? Der Großerzbischof ist von Amts wegen Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine. Es handelt sich um die größte mit Rom unierte Kirchgemeinschaft. Insgesamt gibt es 23 Kirchen, die mit dem Papst in Rom verbunden sind. Und damit ist auch die größte Herausforderung dieser Kirche gesagt: Die ukrainisch griechisch-katholische Kirche feiert ihre Liturgien im byzantinischen Ritus, so wie Orthodoxe. Und: Verheiratete Männer dürfen Priester sein.
Swjatoslav Schewtschuk
Zurück zur Amteinführung des neuen Großerzbischofs: Er heißt Swjatoslav Schewtschuk und ist 40 Jahre alt. An der Inthronisationsfeier in der noch nicht ganz fertig gestellten Kiewer Kathedrale nahmen auch der griechisch-katholische Patriarch von Antiochien, Gregorius III., und der Sekretär der vatikanischen Ostkirchen-Kongregation, Erzbischof Cyril Vasil, teil.
Schewtschuk war bislang Apostolischer Administrator der griechisch-katholischen Diözese in Argentinien. Er tritt die Nachfolge von Kardinal Lubomyr Husar an, der im Februar aus Gesundheitsgründen den Kirchenvorsitz niedergelegt hatte. Papst Benedikt XVI. bestätigte die Wahl des neuen Großerzbischofs von Kiew-Halytsch. Schewtschuk wurde am Donnerstag durch die in der westukrainischen Metropole Lviv (auf deutsch: Lemberg) tagende Bischofssynode gewählt.
Neuevangelisierung
Der Großerzbischof nannte in einem Interview die Neuevangelisierung eine der wichtigsten Aufgabe der Kirche. „Wir müssen für ein starkes Christentum im modernen Europa kämpfen", sagte er „Radio Svoboda" am Wochenende. Zudem bekannte sich Schewtschuk zu einer guten Zusammenarbeit mit dem von der Weltorthodoxie nicht anerkannten Kiewer Patriarchat. Er wünsche sich zudem ein besseres Verhältnis zu den beiden anderen orthodoxen Kirchen der Ukraine.
Der Jüngste
Großerzbischof Schewtschuk ist eines der jüngsten Kirchenoberhäupter weltweit. Geboren am 5. Mai 1970, wurde er 1994 zum Priester geweiht; fünf Jahre später promovierte er in Rom im Fach Moraltheologie. Von 2000 bis 2009 war Schewtschuk zunächst stellvertretender Rektor und seit 2007 Rektor des Priesterseminars in Lviv. Von 2002 bis 2005 unterstützte er zudem das bisherige Kirchenoberhaupt, Kardinal Lubomyr Husar, als Sekretär. 2009 wurde er Weihbischof der argentinischen Diözese seiner Kirche in Buenos Aires; seit März 2010 war er dort Apostolischer Administrator.
Besuch beim Papst
Am kommenden Mittwoch wird der Großerzbischof nach Angaben des ukrainischen katholischen Informationsdienstes RISU den Papst besuchen. Der ukrainische Staatspräsident Viktor Janukowitsch und der orthodoxe Kiewer Patriarch Filaret hatten Schewtschuk am Freitag per Telegramm zu seiner Wahl beglückwünscht. Die griechisch-katholische Kirche der Ukraine ist mit rund sieben Millionen Mitgliedern die größte katholische Ostkirche. Etwa 1,5 Millionen von ihnen leben im Ausland. In der mehrheitlich orthodoxen Ukraine ist etwa jeder zehnte Einwohner griechisch-katholisch. Die Gottesdienste feiern die ukrainischen Unierten im sogenannten byzantinischen, ostkirchlichen Ritus. (rv)
Vatikan/Ukraine: Neues Oberhaupt der griechisch-kath. Kirche der Ukraine
Der 40-jährige Weihbischof Swjatoslav Schewtschuk ist neues Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine. Papst Benedikt XVI. hat die Wahl an diesem Freitag bestätigt. Schewtschuk war bisher Apostolischer Administrator einer argentinischen Diözese. Er wurde am Donnerstag beim Konklave in Lviv (Lemberg) gewählt, Der aus der Westukraine stammende Schewtschuk wurde 1994 zum Priester und 2009 zum Bischof geweiht. Von 2002 bis 2005 unterstützte er das bisherige Kirchenoberhaupt, Kardinal Lubomyr Husar, als Sekretär. Danach leitete er für eineinhalb Jahre das Priesterseminar in Lviv. Die Inthronisierungsfeier für das neue Oberhaupt findet Kirchenangaben zufolge am Sonntag in der noch im Bau befindlichen Kiewer Kathedrale statt. Der Kirchenvorsitz ist mit der Leitung des Erzbistums Kiew verbunden. Der 2001 eigentlich auf Lebenszeit gewählte Großerzbischof Lubomyr Husar hatte Anfang Februar aus Gesundheitsgründen sein Amt mit Zustimmung von Benedikt XVI. aufgegeben. (rv)
Ukraine: Neues Oberhaupt der griechisch-kath. Kirche (Ukraine)- noch geheim
Kardinal Lubomyr Husar hatte aus Gesundheitsgründen Anfang Februar den Kirchenvorsitz als Großerzbischof der griechisch-kath. Kirche niedergelegt. Zu der Wahl seines Nachfolgers berichtete Radio Vatikan (kap) folgendes:
"Die ukrainische griechisch-katholische Kirche hat ein neues Oberhaupt. Es wurde an diesem Donnerstag in einer geheimen Stichwahl in Kiew gewählt. Das bestätigte ein Sprecher der mit Rom unierten Kirche gegenüber Kathpress. Das Wahlergebnis ist vorläufig unter Verschluss. Es wird der vatikanischen Ostkirchen-Kongregation übermittelt und muss vom Papst bestätigt werden. Die Amtseinführung des neuen Großerzbischofs von Kiew ist bereits für kommenden Sonntag vorgesehen. Der eigentlich auf Lebenszeit gewählte Kiewer Großerzbischof, Kardinal Lubomyr Husar, hatte Anfang Februar aus Gesundheitsgründen sowohl den Kirchenvorsitz als auch die Leitung der Großerzdiözese mit Zustimmung des Papstes niedergelegt".
Vatikan/Ukraine: Rücktritt von Kardinal Husar als Großerzbischof
Papst Benedikt XVI. hat an diesem Donnerstag den Rücktritt von Kardinal Lubomir Husar als Großerzbischof von Kyiv-Halyč und Haupt der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine angenommen. Grundlage des Rücktritts wird Canon 126 § 2 des Eigenrechts der Kirche genannt. Bis zur Wahl eines Nachfolgers durch die Synode der griechisch katholischen Kirche übernimmt Erzbischof Igor Vozniak die Leitung. Ein Großerzbischof ist das Oberhaupt einer mit Rom unierten Kirche eines östlichen Ritus, der die gleiche Jurisdiktionsgewalt über seine autonome Teilkirche ausübt wie einer der Patriarchen der katholischen Ostkirchen. Die ukrainisch griechisch-katholische Kirche zählt heute etwa 5,2 Millionen Mitglieder in der Ukraine, Polen, den USA, Südamerika, Australien und Westeuropa. (rv)