Zum 16. Mal tritt ab Montag im Vatikan die Gruppe der neun Kardinäle zusammen, die Papst Franziskus bei der Kurienreform beraten. Die K9-Arbeitsrunde tagt bis Mittwoch in der päpstlichen Residenz Santa Marta, Franziskus nimmt für gewöhnlich an den Besprechungen teil, mit Ausnahme von Mittwochvormittag, dem er der Generalaudienz widmet. Der K9-Rat wurde von Franziskus nach seinem Amtsantritt gegründet und ist seither ein begleitendes Instrument des Pontifikates. Er setzt sich aus Kardinälen von allen Kontinenten zusammen. Europa vertritt der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. Die bisher wichtigsten Ergebnisse der Kurienreform sind zwei neue große Behörden, die aus Zusammenlegungen entstanden: ein Dikasterium für Familie, Laien und Leben, das nominativ am 1. September seine Arbeit aufgenommen hat, und ein weiteres „für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen“, das mit Jahreswechsel entsteht. Außerdem richtete Franziskus auf Anregung des K9-Rates das Wirtschaftssekretariat und das Sekretariat für Kommunikation ein. Ersteres soll für schlankere und besser kontrollierte Geldflüsse im Bereich des Heiligen Stuhles sorgen, zweiteres die Medien des Heiligen Stuhles reformieren. (rv)
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An welchem Punkt sind die Reformen von Papst Franziskus?
VATIKANSTADT – Heute tritt im Vatikan der „K9“ zusammen: Die Versammlung des Kardinalsrats, den Papst Franziskus zu Beginn seines Pontifikates ernannt hatte, um ihn bei der Leitung der Kirche und Reform der Kurie zu beraten, dauert bis 8. Juni. Auf dem Programm stehen zwei wichtige Neuerungen: die Errichtung des Dikasteriums Familie, Laien und Leben und das Motu Proprio „Wie eine liebevolle Mutter“, das ein Verfahren festlegt, um Bischöfe ihres Amtes zu entheben, die Nachlässigkeit zeigen, vor allem in Bezug auf Missbrauchsfälle gegenüber Minderjährigen.
Beide Maßnahmen sind ein Ergebnis der Versammlungen des Rates. Erstere ist Teil jener Kurienreform, die dazu führen soll, die Dikasterien zu verringern und eine neue „Pastor Bonus“ zu schreiben, welche aktuell jene apostolische Konstitution ist, die Arbeitsweise und Aufgaben der Abteilungen der römischen Kurie regelt. Die zweite ist eine Initiative, die von der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen befürwortet wird, die vom Kardinalsrat selbst angeregt worden war.
Aber was bedeuten diese beiden Neuerungen konkret?
Die Errichtung des Dikasteriums Familie, Laien und Leben bedeutet die Abschaffung zweier Dikasterien der römischen Kurie: Jene des Päpstlichen Rates für die Laien und jene des Päpstlichen Rates für die Familie. Die Tatsache, dass das Dikasterium weder als Kongregation, noch als Päpstlicher Rat strukturiert ist – das sind die beiden Formen der Dikasterien der Kurie bezeugt den Willen zu einer neuen Terminologie; die neuen Dikasterien, die ein umfangreicheres Maß an Entscheidungskraft besitzen, werden Sekretariate genannt: das Sekretariat für Kommunikation und das Sekretariat für Wirtschaft.
Keines der beiden ist in Pastor Bonus, der apostolischen Konstitution über die Kurie, aufgeführt; auch nicht das Dikasterium für Familie, Laien und Leben, das einfach die Artikel der Pastor Bonus über die beiden abzuschaffenden Dikasterien aufhebt.
Aus den Statuten des Dikasteriums kann man einige Charakteristiken der Reform ableiten. Erstens: es wird nichts über den Präfekten des Dikasteriums, der es leiten soll, gesagt (sollte es ein Kardinal sein, wie alle Präfekten laut Pastor Bonus? Oder ein Erzbischof, wie es bei den Präsidenten der Päpstlichen Räte der Fall sein kann?). Unter Nummer 2 wird genauer angegeben, dass es „ein Laie sein kann“. Und es wird hervorgehoben, dass die Verantwortlichen der drei Untersekretariate Laien, Familie und Leben, Laien sein müssen. Nicht nur das: Auch die Mitglieder können Laien sein, nicht nur die Berater.
Die Reform von Papst Franziskus geht also in die Richtung, Laien innerhalb der vatikanischen Dikasterien mit einzubeziehen, auch in Ämtern, die traditionell für Priester bestimmt waren.
Die Tatsache, dass nichts über den Charakter des Präfekten gesagt wird, lässt daran denken, dass man einen gänzlich neuen Text erwarten kann. Daher ist keines der neuen Dikasterien von Papst Franziskus in Pastor Bonus eingefügt, so wie der Kardinalsrat nur ein beratendes und kein entscheidendes Organ bleibt.
Jetzt wartet man auf die Gründung des Dikasteriums Gerechtigkeit, Frieden und Migration, das die Päpstlichen Räte für Gerechtigkeit und Frieden und Seelsorge für Migranten und Menschen unterwegs vereint; vielleicht auch den Päpstlichen Rat Cor Unum, wenn man für diesen nicht ein neues Dikasterium zur Nächstenliebe einrichten will. Aber das wird alles noch zu sehen sein.
In den letzten Versammlungen haben die Kardinäle die Karten geordnet und neue Möglichkeiten geprüft. Nichts ist wirklich entschieden. Man denke nur daran, dass die beiden die Namen der neuen Über-Dikasterien im Lauf dieser Versammlungen des öfteren geändert wurden, und sogar deren Struktur (anfangs sprach man von fünf Sekretariaten, jetzt von drei Untersekretariaten).
Es handelt sich letztlich um organisatorische Verlagerungen, die die Mission der römischen Kurie nicht verändern, welche ein Organismus ist, der dem Papst in der Leitung der Kirche helfen soll.
Komplizierter erscheint die Frage des Motu Proprio „Wie eine liebevolle Mutter“:
Vor einem Jahr, am Ende der Versammlung des Kardinalsrates, wurde sogar vorgeschlagen, ein Gericht einzusetzen zur Bestrafung nachlässiger Bischöfe. Ein schwer umzusetzender Vorschlag, auch weil man nicht verstand, auf welche Art und Weise dieses Gericht die Kongregation für die Glaubenslehre unterstützen hätte sollen.
Nun wird schlicht und einfach eine Art Klärung der Prozeduren festgelegt, die vor allem von ehemaligen Opfern befürwortet wird, die mit der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen zusammenarbeiten.
Auf welche Weise sich die Dinge ändern werden, wird noch zu sehen sein. Der Fall der Amtsenthebung von Bischöfen ist im Kanon 193 des Kirchenrechtes geregelt, in dem hervorgehoben wird, dass jemand eines Amtes, „das auf unbestimmte Zeit übertragen ist“ oder „das ihm auf bestimmte Zeit übertragen ist“ nur „aus schwerwiegenden Gründen und unter Einhaltung der im Recht festgelegten Verfahrensweise“ enthoben werden kann.
Laut der Anmerkung von Pater Lombardi handelt es sich um eine Verfahrensweise, nicht um ein Strafverfahren, da es keine Straftat betrifft.
Pater Lombardi erklärt auch, dass diese schwerwiegenden Gründe auch die Nachlässigkeit eines Bischofs in der Ausübung seines Amtes beinhalten, denn die Nachlässigkeit kann anderen schweren Schaden zufügen. Das Motu Proprio verlangt, dass diese Nachlässigkeit objektiv bewiesen werden muss. Aber es hebt hervor, dass die Amtsenthebung auch „ohne schwere moralische Schuld“ von Seiten des Bischofs oder Eparchen geschehen kann, und in den Fälle von Missbrauch Minderjähriger „reicht es aus, dass die Nachlässigkeit schwer ist“ und nicht mehr „sehr schwer“. Das ist keine unnötige Unterscheidung: die Schwere und den Ernst der Fälle zu definieren, ist ein unabdingbares Kriterium, um wirklich Gerechtigkeit walten zulassen.
Einige Punkte bleiben offen: Ob es ein Gericht geben wird, das diese Fälle von Nachlässigkeit beurteilt, ob diese Nachlässigkeit auch auf andere Fälle, die nicht Missbrauch betreffen, angewendet werden wird und ob diese Kasuistik nicht schon vom Kanon 1389 abgedeckt wird, in dem es unter Paragraph 2 heißt: „Wer aber aus schuldhafter Nachlässigkeit eine Handlung kirchlicher Gewalt, eines kirchlichen Dienstes oder einer kirchlichen Aufgabe unrechtmäßig zu fremdem Schaden setzt oder unterläßt, soll mit einer gerechten Strafe belegt werden.“ Eine Strafe, die die Amtsenthebung mit einschließt. Denn es existiert auch Paragraph 2 des Kanon 401 – jenes Kanon, der die Absetzung von Bischöfen wegen schwerwiegender Gründe festlegt und der viele Male angewendet wurde, um Bischöfe zu entheben, die in Missbrauchsfällen falsch agiert haben.
Handelt es sich also einfach nur um eine Wiederholung dessen, was das Kirchenrecht bereits festlegt? Und wie ändert sich das Verhältnis zwischen Papst und Bischöfen? Wird es ähnlich dem zwischen einem Chefs und seinen Untergebenen, in dem der Vatikan die Bischöfe auch entheben kann, weil sie in einigen besonderen Fällen einfach nicht gehandelt haben?
Es wird noch zu verstehen sein, wie diese Neuerung angewandt werden wird. Sicher ist es aber eine Entscheidung, die Kardinal Sean O´Malley, Erzbischof von Boston und Präsident der Päpstlichen Kommission für den Schutz der Minderjährigen, begrüßt. In einer Erklärung, die am Abend des 4. Juni veröffentlicht wurde, hat der Kardinal gesagt, das Motu Proprio sei „eindeutig ein wichtiger Schritt nach vorne. Sein Zweck sei es, klare und transparente Mittel festzulegen, damit eine größere Übernahme von Verantwortung gesichert werde, mit der wir, die Vorsteher der Kirche, die Fälle von Missbrauch an Minderjährigen und verletzbaren Erwachsenen behandeln.“ (CNA Deutsch)
Papst spricht mit Kardinalsrat über Bischofsernennungen
Sollte der Vatikan etwas verändern am Prozedere für die Auswahl und Ernennung von Bischöfen? Auch über dieses Thema hat sich Papst Franziskus in den letzten drei Tagen mit seinem Kardinalsrat ausgetauscht. Vatikansprecher Federico Lombardi nannte an diesem Mittwoch, dem letzten Sitzungstag, einige Details der insgesamt 14. Runde des sogenannten K-9. „Sie wissen ja alle, was der Papst über Bischöfe und zu Bischöfen sagt“, so der Jesuit Lombardi. Das verleitete eine italienische Nachrichtenagentur zu der Schlagzeile, Franziskus wolle „neue und weniger römische Kriterien für die Auswahl von Bischöfen“.
Nur der indische Kardinal Oswald Gracias blieb den Beratungen des Kardinalsrats mit Franziskus aus Gesundheitsgründen fern. Gesprochen wurde nach Auskunft Lombardis über den Platz mehrerer Kongregationen und Räte in der künftigen neuen „Apostolischen Konstitution“, also dem Grundgesetz des Heiligen Stuhls. Die Zusammenlegung mehrerer Vatikan-Einrichtungen zu zwei neuen Dikasterien, nämlich „Laien-Familie-Leben“ und „Gerechtigkeit-Friede-Migration“, sei, was die Texte betreffe, fertig – jetzt liege die letzte Entscheidung darüber beim Papst.
Anfang Juni, Mitte September und Mitte Dezember will der Kardinalsrat wieder im Vatikan zusammentreten. (rv)
Reform im Vatikan macht Fortschritte
Das Prinzip der Synodalität sollte auch bei der Reform der Kurie eine Rolle spielen. Diese Forderung ergab sich bei den Gesprächen des Kardinalsrats mit dem Papst. Die sogenannten K-9 haben am Montag und Dienstag anderthalb Tage lang im Beisein von Franziskus vor allem über Synodalität gesprochen; Ausgangspunkt war seine Rede zu diesem Thema vom vergangenen 17. Oktober.
Vatikansprecher Federico Lombardi berichtete an diesem Dienstagmittag vor der Presse über die Diskussionen im K-9. „Es gab auch den letzten Durchgang der Debatte über die zwei Dikasterien (zu denen der Papst bisherige Einrichtungen zusammenlegen will): eines zu Laien, Familien und Leben, das andere zu Gerechtigkeit, Frieden und Migration. Letzte Vorschläge, die dazu eingegangen sind, wurden besprochen und die Schlussfolgerungen dem Papst übergeben. Ich habe das so verstanden, dass damit die Arbeit an diesen beiden Dikasterien beendet ist.“
Damit ist aber noch nicht gesagt, wann Franziskus die neuen Einrichtungen tatsächlich gründen wird. Und auch nicht – wie Pater Lombardi extra noch mal betonte – ob sie Kongregationen oder päpstliche Räte werden… oder noch einmal etwas anderes.
„Dann gab es noch weitere, noch nicht abschließende Besprechungen zu zwei anderen Dikasterien, nämlich dem Staatssekretariat und der Liturgiekongregation… Aber das ist ein „work in progress“, das Nachdenken über diese beiden Dikasterien ist noch im Gang.“ Kardinal Sean O’Malley von Boston habe außerdem über die jüngste Tagung der vatikanischen Kinderschutz-Kommission referiert.
Abwesend bei den Beratungen war nur der indische Kardinal Gracias, der sich einer Operation unterziehen musste. Anwesend war hingegen Kurienkardinal George Pell; der vatikanische „Wirtschaftsminister“ informierte über den gegenwärtigen Stand der Reform in seinem Gebiet. (rv)
Papst und Kardinäle berieten: Neues zur Kurienreform
Finanzreform, Medienreform und Kinderschutz: Das waren die Hauptthemen der Gespräche von Papst Franziskus mit seinem Kardinalsrat. Seit Montag beriet der sogenannte K-9 in der vatikanischen Casa Santa Marta, Franziskus war fast immer dabei, der afrikanische Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya allerdings fehlte krankheitsbedingt. An diesem Mittwoch nun informierte Vatikansprecher Federico Lombardi die Presse über die bisher zehnte Sitzung des K-9 und über den Stand der Reformen im Vatikan.
„Der erste Tag der Beratungen gehörte fast vollständig der Analyse eines Entwurfs für die Präambel der neuen Konstitution. Ein Entwurf, an dem noch weitergearbeitet wird.“ Die neue Apostolische Konstitution soll die bisherige aus der Zeit von Johannes Paul II. ablösen: ein neues Grundgesetz also für den Heiligen Stuhl.
Finanzreform: Drei Arbeitsgruppen
„Kardinal Pell, Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats, hat einen Bericht über den neuesten Stand der Reformen im Finanzbereich vorgestellt. Dabei sprach er auch von drei neu eingerichteten Arbeitsgruppen des Sekretariats: Eine analysiert Einnahmen und Investitionen, eine zweite den Umgang mit den menschlichen Ressourcen, und die dritte prüft, ob die bisherige Informatik jeweils mit anderen genutzten System kompatibel, und ob sie effizient ist.“
Medienreform: „Personalstand beibehalten“
Thema Nummer zwei: die Reform des vatikanischen Medienbereichs. Am Dienstagmorgen berichtete Dario Viganò vom Vatikanischen Fernsehzentrum CTV über den Stand der Neuerungen; der Geistliche leitet auch die neue Kommission zur Medienreform, die der Papst im April eingesetzt hat. „Vor allem hat die neue Kommission, gestützt auf die Berichte von McKinsey und der zwei Vorgänger-Kommissionen, erläutert, wie sich ein Reformprojekt binnen vier Jahren ins Werk setzen ließe. Dabei würden der Personalbestand beibehalten und die Einrichtungen graduell miteinander verknüpft.“ Diese Einrichtungen sind der vatikanische Medienrat, der Pressesaal, Radio Vatikan, das Fernsehzentrum, der ‚Osservatore Romano’, der Fotodienst, der Vatikanverlag, die Druckerei und der vatikanische Internetdienst. „Der Kardinalsrat drückt dem Papst ein positives Votum aus, auch was den vorgeschlagenen Zeitrahmen betrifft. Danach soll in den nächsten Monaten ein vatikanisches Dikasterium eingerichtet und die für den Start des Prozesses nötigen Ernennungen vorgenommen werden.“
Neuerungen im Bereich Kinderschutz: Franziskus stimmte bereits zu
Und drittens das Thema Kinderschutz. Hier war es der zur K-9 gehörende US-Kardinal Seán Patrick O’Malley, der konkrete Vorschläge der von ihm geleiteten Päpstlichen Kommission für Kinderschutz benannte. „Die Vorschläge lauten: 1. Die Bischofs-, die Missions- oder die Ostkirchen-Kongregationen sollen künftig für Fälle von Amtsmissbrauch von Bischöfen (im Bereich sexueller Missbrauch durch Kirchenleute) zuständig sein und die entsprechenden Anzeigen entgegennehmen. 2. Die Glaubenskongregation soll den Auftrag bekommen, in diesen Fällen einen Prozess gegen Bischöfe zu führen. 3. In der Glaubenskongregation sollte eine neue Justizabteilung eingerichtet werden. 4. Diese Abteilung sollte von einem vom Papst ernannten Sekretär geleitet werden. Und 5. Der Heilige Vater soll nach fünf Jahren eine formelle Überprüfung durchführen lassen, wie effizient diese Neuerungen sind.“ Lombardi fügte an, Franziskus habe den Vorschlägen der Kinderschutz-Kommission bereits zugestimmt.
Auch Enzyklika Thema
Auch über die Enzyklika zum Thema Ökologie sprach der Papst mit dem Kardinalsrat, zu dem auch der Münchner Erzbischof Reinhard Marx gehört. Die mit Spannung erwartete Enzyklika wird am Donnerstag nächster Woche publik. Der US-Jesuit Michael Czerny vom Päpstlichen Friedensrat führte aus, dass Ortsbischöfe in aller Welt per Email erläuterndes Material zur Enzyklika erhalten sollen: Die Bischöfe werden also sozusagen der Kanal, durch den dieser Text zu den Gläubigen kommt. Lombardi dazu: „Das scheint mir eine neue und interessante Idee, den Episkopat zunächst in der Vorbereitung und jetzt auch in der Veröffentlichung der Enzyklika mit einzubeziehen.“
Das nächste Mal will sich die K-9 vom 14. bis 16. September im Vatikan treffen, also kurz vor der Reise von Papst Franziskus nach Kuba und in die USA. (rv)
Ernennungen: Reform der Vatikanmedien gewinnt Profil
Die Reform der Vatikanmedien gewinnt Profil: Papst Franziskus hat die Mitglieder einer Kommission ernannt, die Umsetzungsmöglichkeiten dieser Reformbereiches studieren soll. Der Vatikan gab die Namen an diesem Donnerstag bekannt. Die neue Kommission, die laut Vatikannote durch den Papst bereits am 23. April eingerichtet worden ist, soll den Abschlussbericht der Kardinäle über die Vatikanmedien auswerten, der Thema auf der letzten „K9“-Sitzung im Vatikan war. Die neun Kardinäle, die den Papst bei der Kurienreform beraten, waren vom 13. bis 15. April im Vatikan zusammengekommen. Sie hatten dem Papst Vorschläge zu den Kommissionsmitgliedern gemacht.
Präsident der neuen Kommission ist der Direktor des Vatikanischen Fernsehzentrums, Dario Edoardo Viganò. Auch die Mitglieder sind alle „Medienprofis“. Es handelt sich um den Generaldirektor der katholischen Zeitung „Avvenire“ der italienischen Bischofskonferenz, Paolo Nusiner, den vatikanischen „Webmaster“ und Chef des vatikanischen Internetzentrums, Lucio Adrian Ruiz, den Direktor der italienischen Jesuitenzeitschrift „La Civiltà Cattolica“, Jesuitenpater Antonio Spadaro, sowie den Sekretär des Päpstlichen Rates für Sozialen Kommunikationsmittel, den Geistlichen Paul Tighe.
Die Medienreform ist Teil einer breit angelegten Kurienreform, die Papst Franziskus auf den Weg brachte. Der konkrete Plan dafür soll im kommenden Jahr stehen. Grundlage der Reform ist eine Revision der Apostolischen Konstitution „Pastor Bonus“, die Zuständigkeiten und Strukturen innerhalb der Kurie regelt. (rv)
Vatikan: Letzter Sitzungstag der K9-Gruppe
Die Tagung des Kardinalsrates zur Kurienreform geht an diesem Mittwoch in die letzte Runde. Am Nachmittag nimmt auch der Papst an den Beratungen teil, wie Vatikansprecher Pater Federico Lombardi auf einem Presse-Briefeing bestätigte. Themen der Sitzung seien die Vatikanmedien, der Zeitplan zur Kurienreform und die Beratung von über sechzig Beiträgen der Teilnehmer an einem Kardinalskonsistorium gewesen, so Lombardi. Auch die mögliche Schaffung zweier neuer Dikasterien habe man weiter besprochen. Großen Raum der Gespräche der neun Kardinäle – „K9“ – habe dieses Mal der Zeitplan der Kurienreform eingenommen; er soll im kommenden Jahr stehen.
Zur Reform der Vatikanmedien erläuterte Lombardi, die von Lord Chris Patten habe dazu einen Bericht vorgelegt, der auch in den Grundzügen schon gebilligt worden sei. Jetzt gehe es darum, die dort gemachten Vorschläge in die Tat umzusetzen. Wie das ins Werk gesetzt werden könne, dazu werde wohl eine demnächst vom Papst eingesetzte Kommission oder Arbeitsgruppe zusammentreten. Diese soll nach Lombardis Angaben in Kontinuität zur Lord-Patten-Kommission stehen. (rv)
Vatikan: K9-Rat tagt mit Franziskus
Papst Franziskus ist nach seiner Osterpause wieder aktiv: Der von ihm geleitete Kardinalsrat tagt von Montag bis Mittwoch im Vatikan. Franziskus wird wohl an allen Besprechungen teilnehmen außer am Mittwoch, dem Tag seiner üblichen Generalaudienz auf dem Petersplatz. Über die genauen Inhalte und Themen der Tagung ist vom Vatikan bislang noch nichts bekannt gegeben worden.
Das Papstberatergremium hilft Franziskus bei der Gestaltung der Kurienreform. Franziskus hatte ihn im April 2013, nur einen Monat nach seiner Wahl zum Papst, eingerichtet und von Anfang an erklärt, dass die Reform ein „langsamer Prozess” sei und wohl kaum vor 2015 abgeschlossen werde. Der Rat soll sich auch den großen internen Herausforderungen der Kirche widmen. In den vergangenen Sitzungen wurden unter anderem die Koordination und Überprüfung aller Finanz-Aktivitäten des Vatikan besprochen, die Strukturen der Räte bzw. Kongregationen sowie die Einrichtung einer Kinderschutzkomission des Vatikans. (rv)
Konsistorium: Die Reform der Kurie offen diskutieren
Die Reform der römischen Kurie steht seit diesem Donnerstag auf der Tagesordnung des Konsistoriums. Die Versammlung der Kardinäle tagt für zwei Tage in der Synodenaula des Vatikan in Anwesenheit von Papst Franziskus. Der Papst begrüßte die 165 Anwesenden, besonders aber die zwanzig neuen Kardinäle, mit einem Psalm-Vers: „Seht doch, wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen" (Ps 133).
Franziskus bedankte sich zunächst für die Arbeit der Kardinalskommission zur Reform der Kurie, der sogenannten „K9". Deren Arbeit solle vorgestellt und besprochen werden, erläuterte der Papst. Es geht bei den Beratungen der K9 und des Konsistoriums um eine neue Apostolische Konstitution zur Organisation der Kurie und damit um die Überarbeitung der letzten solchen Konstitution, „Pastor Bonus" aus dem Jahr 1988.
In seinen Begrüßungsworten gab der Papst den Zweck der Beratungen vor. „Es geht darum, eine größere Einheit in der Arbeit der verschiedenen Dikasterien und Institutionen herzustellen, um eine bessere Zusammenarbeit zu erreichen, und das in der absoluten Transparenz, welche auch eine authentische Synodalität und echte Kollegialität schafft." Die Reform sei kein Zweck in sich selbst, sondern ein Mittel, betonte der Papst. Es gehe um das Zeugnis für Christus, um eine bessere Verkündigung, um die Förderung eines fruchtbaren ökumenischen Geistes und einen konstruktiven Dialog.
Papst: Es braucht die Mitarbeit aller
„Die Reform, die lebhaft von der Mehrheit der Kardinäle bei den Generalversammlungen vor dem Konklave gewünscht wurde, muss die Identität der römischen Kurie verbessern, das heißt die Mitarbeit mit dem Nachfolger Petri in der Ausübung seines pastoralen Dienstes zum Wohl und Dienst an der weltweiten Kirche und der Ortskirchen. (…) Ein solches Ziel zu erreichen ist nicht einfach, dazu braucht es Zeit, Entschlossenheit und die Mitarbeit aller. Vor allem aber müssen wir uns dem Heiligen Geist anvertrauen, welcher die Kirche leitet."
Der Papst rief dazu auf, frei und offen zu sprechen und alles am wichtigsten Ziel auszurichten, dem „salus animarum", dem Heil der Seelen.
Zur Begrüßung hatte der Dekan des Kollegiums, Kardinal Angelo Sodano, die Versammelten an ihre Aufgaben erinnert, wie sie im Kirchenrecht festgehalten sind. „Wir sind hier, um unsere Mitarbeit anzubieten, und wir sind uns sowohl der Erfahrungen aus der Vergangenheit als auch der Erwartungen der Gegenwart bewusst."
Beratungen hinter verschlossenen Türen
Nach dem offiziellen Beginn war zunächst wie vom Papst angekündigt der Kardinalsrat „K9" an der Reihe. Dessen Koordinator Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga (Tegucigalpa/Honduras) und dessen Sekretär Bischof Marcello Semeraro (Albano/Italien) stellten anhand eines vorbereiteten Papiers die Arbeiten und Überlegungen vor. Damit ist der Einstieg in das Thema der Beratungen hinter verschlossenen Türen gegeben: die Reform der römischen Kurie.
Eine weitere genaue Tagesordnung gibt es nicht; die Teilnehmer am Konsistorium sollen Zeit bekommen, sich zu melden und eigene Kommentare und Bewertungen zu den vorgelegten Gedanken vorzunehmen. Ein Entwurf für eine neue Apostolische Konstitution zur Organisation der Kurie existiere noch nicht, hatte Vatikansprecher Federico Lombardi vor Beginn der Beratungen noch klargestellt. Der Austausch der Kardinäle bezieht sich also auf die vorgestellten Überlegungen der K9, noch nicht auf einen vorgelegten Entwurf. Die zweite Sitzung des Tages beginnt am Nachmittag um 17 Uhr. (rv)
Papst kreiert im Februar neue Kardinäle
Papst Franziskus will im kommenden Februar neue Kardinäle kreieren. Das hat Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Donnerstag bekanntgegeben. Die Kardinalsversammlung werde auf Wunsch des Papstes vom 14. bis 15. Februar 2015 im Vatikan stattfinden, sagte Lombardi vor Pressevertretern. Derzeit sind 112 der insgesamt 208 Kardinäle unter 80 Jahre alt und damit für ein Konklave stimmberechtigt.
In den Tagen vor diesem Konsistorium – am 12., 13. Februar – sei ein Briefing für die Kardinäle zur Kurienreform geplant, so Lombardi weiter. Der Vatikansprecher informierte auf der Pressekonferenz über die dreitägige Sitzung der „K9″- Kardinalsgruppe, die an diesem Donnerstagabend zu Ende geht. Franziskus hatte die Kardinäle damit beauftragt, Vorschläge zu einer Kurienreform zu erarbeiten.
Hauptthema bei der aktuellen Sitzung der „K9″ seien Überlegungen zur Neuorganisation der Kurienbehörden gewesen, erklärte Lombardi. Die Kardinäle hätten sich unter Anwesenheit von Papst Franziskus dazu mit den Leitern der jeweiligen Behörden ausgetauscht. Im Gespräch sei namentlich die Umgruppierung der Päpstlichen Räte für die Laien, für die Familie und für Gerechtigkeit und Frieden, bestätigte Lombardi, ohne die Vorschläge näher zu erläutern.
Weiter hätten die Kardinäle über die Kinderschutzkommission gesprochen, die von derzeit neun Mitgliedern auf voraussichtlich 18 Mitglieder verdoppelt werden soll. Kandidaturen für neue Experten in dem Gremium lägen vor, mit den Ernennungen sei am 6.-8. Februar zu rechnen. Insgesamt ziele man darauf, in die vom Papst gewünschten Kommission Vertreter aller Kontinente und aus verschiedenen kirchlichen Realitäten zu berufen. (rv)