Schuldig: 5 Jahre Haft für Vatikandiplomat wegen Kinderpornographie

VATIKAN ,- Fünf Jahre Haft wegen des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornographie: Dazu hat ein Gericht im Vatikan heute Monsignore Carlo Alberto Capella verurteilt.

Der 51 Jahre alte war als Diplomat des Vatikans in Washington tätig, als er ermittelnden US-amerikanischen Behörden auffiel, die daraufhin den Heiligen Stuhl in Kenntnis setzten.

Der während des Prozesses geständige Priester und Botschaftsmitarbeiter wurde ebenfalls mit einer Geldstrafe von 5.000 Euro belegt. Wo der Mann seine Haftstrafe absitzen wird, ist unbekannt.

Während des Prozesses gab Capella zu, ein Konto beim Internetdienst „Tumblr“ eröffnet zu haben, auf dem er unzüchtige Bilder und Videos von Kindern – hauptsächlich Jungen – online erhielt und austauschte. Etwa 40-55 Bilder wurden auf sein Handy, seinen Computer und in einem Speicher in der Cloud geladen.

Auf einigen der Bilder waren Buben zwischen 14 und 17 Jahren zu sehen. Mindestens ein Video zeigte ein Kind, das in einem expliziten Geschlechtsakt mit einem Erwachsenen dargestellt wurde.

Zu Beginn der Anhörung am Samstag forderte der vatikanische Generalstaatsanwalt Gian Piero Milano, dass Capella für 5 Jahre und 9 Monate inhaftiert werde und eine Geldstrafe von 10.000 Euro bezahle, da er „wissentlich und bereitwillig“ „riesige Mengen“ an pornographischen Bildern mit Kindern erworben, weitergegeben und auf seine Geräte heruntergeladen habe.

Der Anwalt von Capella bat jedoch darum, das Urteil auf ein Minimum zu reduzieren, da der Priester zum Zeitpunkt des Beginns seiner Verbrechen psychisch instabil gewesen sei und das vatikanische Gesetz nicht festlege, was der Begriff „große Mengen“ bedeute.

Der Prozess dauerte zwei Tage.

In seinen Schlussbemerkungen vor der Urteilsverkündung betonte Capella seine Reue, und dass die Fehler, die er gemacht habe, „offensichtlich“ gewesen seien und im Kontext einer „Schwäche-Phase“ geschehen seien.

„Es tut mir sehr leid“, sagte er, „denn meine Schwäche hat die Kirche, meine Diözese, den Heiligen Stuhl und meine Familie beschämt.“

Ursprünglich aus Capri stammend, wurde der heute verurteilte Straftäter zum Priester der Erzdiözese Mailand geweiht und 1993 von Kardinal Carlo Maria Martini in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls berufen.

Nach dem Studium an der Päpstlichen Kirchlichen Akademie wurde er 2004 in die apostolische Nuntiatur nach Indien geschickt und drei Jahre später, 2007, in die Nuntiatur nach Hongkong versetzt. Danach wurde er 2011 wieder in den Vatikan versetzt und arbeitete im Staatssekretariat für die Beziehungen zu den Staaten.

Im Juni 2016 wurde er nach Washington D.C. verlegt. Dort begann Capella kurz nach seiner Ankunft in den USA im Juli 2016, über das Internet Pornografie und Kinderpornographie zu nutzen. Das US-Außenministerium informierte den Vatikan über das Verhalten des Priesters am 21. August 2017, woraufhin der Priester in den Vatikan bestellt und am 9. Juni angeklagt wurde. Auch in Kanada liegt gegen den Capella ein Haftbefehl vor, weil er während eines Aufenthalts dort Kinderpornographie geladen haben soll.

Vor seinem Prozess war der Straftäter seit dem 9. April 2018 in einer vatikanischen Gefängniszelle festgehalten worden.

Übersetzt und redigiert aus dem Englischen von AC Wimmer. (CNA Deutsch)

Der Fall Fulton Sheen: Wann findet der große Medienapostel seine letzte Ruhestätte?

NEW YORK – Im Mittelalter mag ja in der Kirche mit harten Bandagen gekämpft worden sein – aber heute? Das nur schleppend fortschreitende Seligsprechungsverfahren von Erzbischof Fulton John Sheen zeigt, dass dies auch im 21. Jahrhundert möglich ist.

Konkret geht es um die sterblichen Überreste des großen Medienapostels des 20. Jahrhunderts, die sich gegenwärtig in der Kathedrale des heiligen Patrick mitten im New Yorker Stadtteil Manhattan befinden. Ein Gericht hatte am 8. Juni 2018 entschieden, dass der Leichnam nach Peoria in Illinois im mittleren Westen der Vereinigten Staaten von Amerika überführt werden müsse. Gegen diese Entscheidung wird nun wiederum von Vertretern der Erzdiözese New York geklagt.

Wie konnte es soweit kommen?

Die Hintergründe sind schnell erklärt: Im Jahre 2002 begann die Diözese Peoria mit dem Seligsprechungsverfahren für Fulton Sheen. 1919 war Sheen für dieses Bistum zum Priester geweiht worden. Zuvor hatte die Erzdiözese New York erklärt, man werde in der Angelegenheit eines möglichen Seligsprechungsverfahrens nicht die dafür notwendigen Schritte in die Wege leiten. Nachdem Papst Benedikt XVI. im Jahre 2012 den heroischen Tugendgrad des Erzbischofs offiziell anerkannt hatte, wurde das Seligsprechungsverfahren von Bischof Daniel Robert Jenky von Peoria eingestellt. Begründet wurde dieser unerwartete Schritt damit, dass von Seiten des Heiligen Stuhls darauf gepocht worden sei, dass die sterblichen Überreste von Erzbischof Sheen in Peoria sein müssten. Das Erzbistum New York bestreitet dies und erklärt, dem Vatikan sei es egal, wo sich der Leichnam der jeweiligen Person befinde, deren Seligsprechungsverfahren läuft.

Anfang Juni schloss sich das Gericht der Position von Joan Sheen Cunningham an, deren Onkel Erzbischof Fulton Sheen war. Sie hatte darum gebeten, die sterblichen Überreste in die Marienkathedrale von Peoria zu übertragen. Arlene Bluth, die zuständige Richterin, urteilte, „der Ort von Erzbischof Sheens letzter Ruhestätte wäre nicht seine Hauptsorge gewesen“. Es mache „vor dem Hintergrund seiner lebenslangen Hingabe an die katholische Kirche“ keinen Sinn, wenn er einen bestimmten Ort der Gelegenheit vorziehe, ein Heiliger zu werden.

Vertreter der New Yorker Kathedrale des heiligen Patrick reagierten bereits eine Woche später auf das Urteil, womit der „persönliche Wunsch“ des Erzbischofs bezüglich seiner letzten Ruhestätte missachtet werde. Es sei ihre Aufgabe, so die Vertreter der Kathedrale weiter, diese Wünsche zu respektieren. Die jüngste Entscheidung nehme diese Wünsche nicht ernst und „beruht stattdessen auf Spekulationen und Vermutungen“ anderer Personen.

Großes Potenzial schon in jungen Jahren

Bis heute ist Erzbischof Fulton John Sheen bekannt und beliebt bei englischsprachigen Katholiken, besonders in den USA. Zu Lebzeiten war er auch vielen Menschen, die mit der katholischen Kirche nichts zu tun hatten, ein Begriff, speziell durch seine erfolgreiche Fernsehsendung „Life Is Worth Living“. Hier in den deutschsprachigen Ländern können aber selbst fromme Katholiken mit dem Namen Fulton Sheen oft kaum etwas anfangen. Wer also ist dieser heiligmäßige Mann, der nicht nur in Funk und Fernsehen segensreich tätig war, sondern auch als Autor zahlreicher Bücher?

Der spätere Erzbischof erblickte am 8. Mai 1895 im Bundesstaat Illinois das Licht der Welt und wuchs dort zunächst auf einer Farm auf. Zwar wurde er auf den Namen Peter John getauft, war aber sein Leben lang unter dem Mädchennamen seiner Mutter, Fulton, bekannt. Seine Mutter weihte ihn der allerseligsten Jungfrau Maria – und Sheen erneuerte diese Weihe anlässlich seiner ersten heiligen Kommunion. Noch im jungen Alter zog Sheen mit seiner Familie nach Peoria in Illinois, um ihm dort eine bessere Schulbildung zu ermöglichen.

In der Kathedrale von Peoria ministrierte er häufiger bei der bischöflichen Messe. Eines Tages, Sheen war erst acht Jahre alt, fiel ihm das Kännchen mit Wein auf den Boden und zerbrach. Nach der Messe sprach der Bischof mit dem verängstigten Jungen und sagte zweierlei voraus: Sheen werde im belgischen Löwen studieren und irgendwann ganz wie er, der Bischof, sein.

Nach dem Schulbesuch in Peoria ging Fulton Sheen an eine Universität und trat schließlich ins Priesterseminar in St. Paul in Minnesota ein, einem nördlich von Illinois gelegenen Bundesstaat. Am 20. September 1919 wurde er mit 24 Jahren zum Priester geweiht. Damals fasste er den Vorsatz, täglich eine eucharistische heilige Stunde vor dem Allerheiligsten zu halten. Bald darauf wurde der erste Teil der Prophezeiung des Bischofs von Peoria wahr: Sheen ging zunächst zum Weiterstudium in die Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika, Washington, dann nach Löwen in Belgien sowie Paris und Rom.

Nach kurzem Wirken in einer Pfarrei in Peoria ging es für Fulton Sheen zurück nach Washington, wo er an der katholischen Universität mehr als 20 Jahre lang philosophische und theologische Vorlesungen hielt. Damals wurde auch seine besondere Begabung als Prediger entdeckt. So hielt er beispielsweise bei der jährlichen Messe der Universität zu Ehren des heiligen Thomas von Aquin die Festpredigt.

Karriere beim Radio

Im Jahre 1926 machte Fulton Sheen seine ersten Erfahrungen im Radio. Er reiste nach New York, um eine Reihe von Fastenpredigten aufzunehmen. Vier Jahre später wurde er gebeten, für die Sendung „The Catholic Hour“ für die Wochen im Sommer die Moderation zu übernehmen. Nachdem seine Zeit als Vertretung für den eigentlichen Moderator vorüber war, zeigte sich die Hörerschaft so begeistert, dass Sheen künftig zumindest wöchentlich bei der Sendung zu Gast war – und zwar bis 1950! Die Ansprachen des Priesters und Professors waren allerlei verschiedenen Themen gewidmet, etwa der Jungfrau Maria oder dem Kommunismus.

Die große Bekanntheit, die Sheen durch seine Auftritte im Radio erlangte, brachte viel Arbeit mit sich: „Während der letzten Jahre habe ich zwischen 75 und 100 Briefe pro Tag bekommen, die persönliche Aufmerksamkeit erfordern.“ Vor dem Hintergrund der Vorlesungen, die jeweils mindestens sechs Stunden Vorbereitung erforderten, zeigte Sheen sich „physisch erschöpft“. Er wolle aber nicht vor diesen Gelegenheiten für das Apostolat zurückweichen, so Sheen. Zu Radiosendung, Vorlesungstätigkeit und den zahlreichen Briefwechseln gesellten sich viele Vorträge im ganzen Land, so bei Volksmissionen, Einkehrtagen und Treffen katholischer Organisationen. Schließlich schrieb Sheen während seiner Zeit als Professor in Washington 34 Bücher, wozu nach seiner akademischen Laufbahn noch 32 weitere kamen.

Bischofsweihe in Rom und eigene Fernsehsendung

1950 wurde Sheen aufgrund seiner Verdienste im Medienapostolat der nationale Direktor der Gesellschaft für die Verbreitung des Glaubens, womit er 129 Direktoren auf Diözesanebene vorstand. In Rom wurde er am 11. Juni 1951 zum Bischof geweiht. Einige Monate später begann er seine wöchentliche Fernsehsendung „Life Is Worth Living“, mit der er bis 1957 zur besten Sendezeit 30 Millionen Menschen erreichen sollte – Traumquoten damals wie heute. So sicherte Sheen sich 1953 auch einen Emmy, den bedeutsamen US-amerikanischen Fernsehpreis.

Die Sendungen sind bis heute Klassiker: Die Ansprachen werden beispielsweise vom katholischen Fernsehsender EWTN übertragen, sie können auf CD angehört oder über DVD angeschaut werden. Auch auf der Videoplattform YouTube gibt es zahlreiche vollständige Episoden, die für interessierte Personen, die des Englischen mächtig sind, zur Verfügung stehen. Auch in Buchform sind zumindest einige der wöchentlichen Ansprachen erhältlich.

Zweites Vatikanum und Diözesanbischof

Wie alle Bischöfe der Welt war auch Fulton Sheen von 1962 bis 1965 in Rom, um dort am Zweiten Vatikanischen Konzil teilzunehmen. Zweifellos spielte Sheen keine derartig große Rolle wie etwa ein Kardinal Frings oder, auf der „Gegenseite“, ein Kardinal Ottaviani. Dennoch erinnerte sich viele Jahre später Papst Benedikt XVI., der damals als Peritus, also theologischer Experte und Berater, am Konzil teilnahm: „Dann war da Fulton Sheen, der uns abends mit seinen Vorträgen faszinierte.“

1966 wurde Sheen Bischof von Rochester und damit erstmals Oberhirte eines Bistums. Seinen Posten bei der Gesellschaft für die Verbreitung des Glaubens, für die er segensreich gewirkt hatte, gab er auf. Schon 1969 trat er von diesem Amt zurück. Der seit 1963 regierende Papst Paul VI. ernannte ihn daraufhin zum Erzbischof.

Ein treuer Sohn der Kirche“

In seinen letzten Lebensjahren blieb der Erzbischof weiter aktiv, besonders durch seine schriftstellerische Tätigkeit und Predigten. Er starb am 9. Dezember 1979 in seiner Privatkapelle vor dem Allerheiligsten und wurde in der Krypta der Kathedrale des heiligen Patrick in New York bestattet. Kurz vor seinem Tod war ihm noch vergönnt, Papst Johannes Paul II. auf dessen Reise in die Vereinigten Staaten persönlich zu begegnen. Dieser Papst, inzwischen selbst heiliggesprochen, stellte ihm das beste Zeugnis aus: „Sie haben gut vom Herrn Jesus Christus geschrieben und gesprochen. Sie sind ein treuer Sohn der Kirche.“ (CNA Deutsch)

Missbrauch: Vorwürfe gegen Kardinal McCarrick sind „glaubwürdig“

NEW YORK – Eine Untersuchung des Verdachts auf sexuellen Missbrauch gegen den US-amerikanischen Kardinal Theodore McCarrick hat „glaubwürdige und begründete“ Befunde zu Tage gebracht.

Das hat die Erzdiözese von New York am heutigen Mittwoch mitgeteilt.

Der 87 Jahre alte McCarrick ist eine prominente Gestalt des Katholizismus in Nordamerika. Er war unter anderem Bischof von Metuchen (1982-1986), Erzbischof von Newark (1986-2000) und Erzbischof von Washington (2001-2006).

In der Erklärung vom 20. Juni teilt der New Yorker Erzbischof mit, dass der Missbrauch offenbar vor fast 50 Jahren verübt worden sei, während McCarrick ein Priester der New Yorker Erzdiözese war.

Es sei die einzige solche Anklage gegen die McCarrick, die der Erzdiözese bekannt sei, so Kardinal Timothy Dolan.

Das Erzbistum habe sofort nach Erhalt der Anschuldigung die Polizei verständigt, so die Mitteilung weiter. Eine forensische Untersuchung habe stattgefunden. McCarrick beteure, unschuldig zu sein, und habe die Ermittlungen unterstützt.

Auch der Vatikan wurde über den Vorwurf informiert, und deshalb hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin auf Anordnung von Papst Franziskus McCarrick von allem öffentlichen Wirken suspendiert. Eine offizielle Erklärung des Vatikans steht zur Stunde jedoch aus.

In seiner Erklärung sagte Dolan, die Erzdiözese von New York sei „traurig und schockiert“ über die Anschuldigungen und bat um Gebete für alle Beteiligten.

Dolan gab auch eine erneute Entschuldigung an alle Opfer heraus, die von Priestern missbraucht wurden, und dankte McCarricks Ankläger für den Mut, sich zu melden.

Einzelheiten des kirchenrechtlichen Verfahrens wurden bis dato nicht veröffentlicht.

Aus dem Bistum Metuchen hieß es, man habe die Akten zur Person McCarricks erneut prüfen lassen. Es habe gegen den ehemaligen Bischof nie Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs gegeben. Es seien jedoch Vorwürfe von „sexuellen Handlungen mit Erwachsenen“ aktenkundig: Sowohl die Diözese Metuchen als auch die Erzdiözese Newark hätten vor Jahrzehnten drei Anschuldigungen wegen „sexuellen Fehlverhaltens mit Erwachsenen“ erhalten; in zwei Fälle hätten diese zu außergerichtlichen Einigungen geführt.

Übersetzt und redigiert aus dem Englischen von AC Wimmer. (CNA Deutsch)

Erzbischof Chaput würdigt Papst-Film von Wim Wenders

PHILADELPHIA – Am 14. Juni kommt der Film „Papst Franziskus: Ein Mann seines Wortes“ in deutsche Kinos, für den Wim Wenders Regie geführt hat. In den USA ist er bereits ab dem 18. Mai zu sehen – und Erzbischof Charles Chaput von Philadelphia hat ihn nicht nur jetzt schon gesehen, sondern auch besprochen.

Der Film leiste ein überzeugendes Portrait des Papstes, so Chaput, und Regisseur Wenders gelinge „ein kontinuierliches, intimes Einzelgespräch mit dem Papst während des gesamten Films. Es ist eine sehr effektive Technik; Man hat das Gefühl, dass Franziskus direkt auf den einzelnen Betrachter schaut und direkt mit ihm spricht „, schreibt der Erzbischof in einer am 14. Mai erschienen Kolumne.

Die anderthalb Stunden lange Dokumentation ist eine „wunderschöne Hommage“ (Chaput) an die öffentliche Person. Der Zuschauer begleitet Franziskus auf Reisen, erlebt seine Auftritte bei Wohltätigkeitsveranstaltungen und Reden. Schwerpunkt sind dabei die Aspekte, die nicht nur den Filmemacher Wenders persönlich bewegen, sondern auch die mediale Öffentlichkeit. Dabei kommen auch einige Aspekte zu kurz, so Erzbischof Chaput.

Die Arbeit des Regisseurs sei „von einer christlich inspirierten Spiritualität geprägt“, so Erzbischof Chaput: „Er konzentriert sich überzeugend auf die Sorge des Papstes um die Umwelt, die Armen und Immigranten. Er fängt auch das starke Engagement des Papstes für die Ehe, die Familie und die Komplementarität von Männern und Frauen ein.“

Zu den beeindruckendsten Szenen, schreibt Erzbischof Chaput, gehören die Besuche des Papstes bei „Einwanderern, Armen, Kranken, der Shoah-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel und der Westmauer in Jerusalem“.

Was kommt dabei zu kurz? Der Erzbischof kritisierte mehrere Punkte am Film. Einmal sei er einfach ein wenig lang geraten. Und schaffe es doch nicht, die katholische Lehre von der menschlichen Person vollständig darzustellen.

„Wenders verpasst (oder vermeidet) es, die ganzheitliche katholische Vision der menschlichen Würde, die Franziskus vertritt, abzubilden, das heißt, den eigentlichen Grund dafür, warum katholische Anliegen für das ungeborene Kind, die Behinderten, die Alten, die Umwelt und Migranten untrennbar miteinander verbunden sind in einem Netzwerk von Prioritäten.“

Ein verkürzter Franz

Genauso wenig gerecht wird der Film der Darstellung des heiligen Franz von Assisi, so Erzbischof Chaput weiter.

Darüber leiste der Film eine unvollständige Darstellung des heiligen Franz von Assisi, nach dessen Vorbild Kardinal Jorge Bergoglio sich den Namen „Franziskus“ als Papst aussuchte.

Das Porträt von Franziskus von Assisi, obschon nützlich für die Erzählung, sei selektiv und oberflächlich, kritisiert Chaput. Es werde nicht dem wahren Heiligen gerecht, „der eine komplexe, formidable Gestalt war, der sich für die Schöpfung als Widerspiegelung der Herrlichkeit Gottes interessierte, nicht als begrenzte natürliche Ressource“, mahnt der Oberhirte.

Trotz dieser Mängel ist der Erzbischof angetan von einem Film, dessen „Schönheit und Substanz“ durch die Fehler nicht beeinträchtigt würden.

Er ermutige daher Katholiken, „Papst Franziskus: Ein Mann seines Wortes“ im Kino zu sehen. Dem Filmemacher und Produzenten gebühre ebenso Dank wie dem Papst, für diese Möglichkeit, dem Nachfolger Petri zu begegnen.

„Möge er Tausende von Herzen berühren“, so Chaput.

Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original. (CNA Deutsch)

Erzbischof Sample: Danken wir Papst emeritus Benedikt für das Geschenk Summorum Pontificum

WASHINGTON, -Erzbischof Alexander Sample hat Papst emeritus Benedikt XVI. für das „große Geschenk“ des Apostolischen Schreibens Summorum Pontificum gedankt. Das im Juli 2007 erlassene Motu Proprio machte die Feier der traditionellen lateinischen Messe weiter zugänglich.

Die „Ehrfurcht und Heiligkeit“ der überlieferten Messe würde auch den Novus Ordo bereichern, so der Erzbischof in einer Predigt im Nationalheiligtum von Washington. Die Feier wurde von der englischen Ausgabe des katholischen Fernsehsenders EWTN live ausgestrahlt.

Die Liturgische Reform des Zweiten Vatikanischen Konzils sei in keiner Weise in Frage zu stellen, betonte Erzbischof Sample. Warum aber fühlen sich junge Katholiken vom Usus Antiquior des Römischen Ritus angezogen? Das sei die Frage, die viele ältere Christen verwundert stellten, und müsse auch gestellt werden, so der Würdenträger.

Jugendliche fühlen sich von der „Schönheit“, dem „Sinn für das Mysterium“ und die „Transzendenz“ der traditionellen lateinischen Messe angezogen, so der Erzbischof am Heiligtum der Unbefleckten Empfängnis.

In Anspielung auf die vielen jungen Gläubigen, die zur Messe in der überlieferten Form gekommen waren, sagte der Erzbischof von Portland:

„Ihr seid ein Zeichen – ein großes Zeichen der Ermutigung und Hoffnung für die Kirche, die in diesen Tagen in den Trümmern des Säkularismus und Relativismus herumgeworfen wird. Wie heißt es doch: Ihr habt’s kapiert.“

Erzbischof Sample fügte hinzu:

„Vielleicht war es die Erfahrung dieser jungen Menschen, die mit der gewöhnlichen Form aufwuchsen, dass diese nicht die Schönheit, die Ehrfurcht, das Gebet, den Sinn für Geheimnis und Transzendenz oder Wunder und Ehrfurcht vermittelte, den die traditionelle lateinische Messe bereithält. Vielleicht ist das die Antwort auf die Frage … warum so viele junge Leute von der Messe angezogen werden, die nach dem Missale von 1962 gefeiert wird.“

(CNA Deutsch)

USA: Gute Nachrichten für Genealogen

Quelle: NCR (Screenshot am 30. April)

Wer den Stammbaum der eigenen Familie erforschen will, kommt ohne Einsichtnahme der Kirchenbücher nicht zum Ziel.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Aus den Vereinigten Staaten von Amerika kommt für Genealogen eine gute Nachricht. Das Erzbistum New York digitalisiert 8 Millionen kirchliche Aufzeichnungen. Hierzu berichtete „National Catholic Register“ (NCR) wichtige Details am Sonntag.

„Die Diözesanakten befinden sich derzeit auf Mikrofilm, in Datenbanken und auf Papierkopien in den Pfarreien und den Hauptarchiven. Alles in allem enthalten die veröffentlichten Indices 8 Millionen sakramentale Aufzeichnungen, die von 1785 bis 1918 reichen. Neue Aufzeichnungen werden jedes Jahr verfügbar sein, während eine Lücke von 100 Jahren aufrechterhalten wird, um die Privatsphäre von Menschen, die noch leben, zu respektieren.“

Kardinal Timothy Dolan, Erzbischof von New York, bemerkt in einer Erklärung:

„Es ist für uns äußerst wichtig, dass wir diese Offenheit mit einem Respekt für die Privatsphäre derer, deren Leben sich in diesen Aufzeichnungen widerspiegelt, ausbalancieren. Aus diesem Grund haben wir für alle von uns veröffentlichten Datensätze eine 100-jährige Datenschutzregel eingeführt.“

Der Index ist jetzt auf „Find My Past“ aktiv und kann nach Namen, Daten, Sakramenten und Pfarreien durchsucht werden. „Find My Past“ ist das größte genealogische Archiv für England und Irland. Es enthält 8,5 Milliarden Familiengeschichtsaufzeichnungen, darunter die größte Sammlung britischer Kirchenbücher, Wählerverzeichnisse, 24 Millionen Seiten britischer und irischer Zeitungen und viele katholische Kirchenbücher aus U.K. und den US.

Viele Ahnenforscher werden sicherlich die sogenannten „Mormonenfilme“ kennen. Forscher, deren Ahnen nicht in Deutschland sondern im Ausland gelebt haben, schätzen diese Filme der Mormonen „Kirche der Heiligen der Letzten Tage“ (wie Ancestry.com) besonders. Wie NCR berichtet wird jedoch mit der „Kirche der Heiligen der Letzten Tage“ keine Zusammenarbeit angestrebt. Im Jahr 2017 arbeitete „Find My Past“ mit der Erzdiözese von Philadelphia zusammen, um seine Aufzeichnungen online zu bringen. Cait Kokolus, Direktorin des Philadelphia Archdiocesan Historical Records Center, fand, dass die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen einfach sei, und empfahl es anderen Diözesen. Das Genealogieunternehmen digitalisierte den Mikrofilm und übernahm die Kosten für den Versand und das Fotografieren von Aufzeichnungen, die während des ursprünglichen Mikrofilmverfahrens ausgelassen worden waren.

NCR berichtet ferner:

„Eine vertragliche Vereinbarung, die wir getroffen haben“, sagte sie, „war, dass die Information nicht mit irgendeiner mormonischen Organisation geteilt werden. Dies stand im Einklang mit einer Entscheidung des USCCB vor einigen Jahren, als sich viele Diözesen der Mormonen näherten, um freie Taufaufzeichnungen zu digitalisieren.

Alle Register der Pfarreien werden ins Archiv gebracht und in Farbe fotografiert. Vierzig Jahre sind vergangen, seit sie zum letzten Mal auf Mikrofilme aufgenommen wurden, und die Technologie ermöglicht jetzt eine viel höhere Bildqualität. Die Archivare werden neben den Bildern auch die in den Aufzeichnungen gefundenen Anmerkungen überprüfen. Zusätzlich werden Konservierungsarbeiten an älteren Registern durchführen. Gerade diese Konservierungsarbeiten sind besonders wichtig. Oftmals sind Kirchenbücher durch ihre lange Lagerung beschädigt und im Original bzw. auf Mikrofilmen kaum noch zu identifizieren. Die letzte Phase wird die Digitalisierung des gesamten Bestandes der Erzdiözese New York sein. (vh – mm)

Papst: Hochschulen sind Orte des Dialogs

Papst Franziskus hat die Verantwortlichen der US-Hochschule „Villanova University“ am Samstag im Vatikan empfangen. Es handelt sich um die älteste katholische Hochschule Pennsylvanias. Franziskus lud die Verantwortlichen ein, den Studenten die Werte der Familie und der Einheit zu vermitteln.

Mario Galgano – Vatikanstadt.

„Die Universität ist an sich ein Ort, der dazu berufen ist, ein Labor des Dialogs zu sein, wo man sich trifft, um die Wahrheit, die Gerechtigkeit und die Würde des Menschen zu suchen und zwar auf allen menschlichen Ebenen“, so der Papst am Samstagvormittag in der „Sala Clementina“ im Apostolischen Palast im Vatikan. Etwa 70 Mitarbeiter der US-Universität waren anwesend, die sich diese Woche in Rom versammelt haben.

Der Papst ging in seiner Rede auf die wichtigsten Anliegen einer katholischen Universität in der heutigen Zeit ein: Es gehe darum, eine „universale Vision der Einheit der Menschheitsfamilie“ zu vermitteln, so der Papst und erinnerte daran, dass die Villanova-Universität 1842 in einem Vorort von Philadelphia gegründet wurde. „Es ist wichtig, sich für die Solidarität einzusetzen, um die schlimmen Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten in der Welt anzugehen“, fügte Franziskus an.

Die Villanova-Universität stützt sich auf die Augustiner-Schule, die – wie der Papst betonte – „der Suche nach Weisheit“ anstrebe. So wie der junge heilige Augustinus müssten auch die heutigen Studenten immer auf der Suche „nach dem wahren Wert des Lebens“ nachgehen.

„Es ist meine Hoffnung, dass in jedem Aspekt des Lebens und der Mission, die Villanova-Universität immer ihren Einsatz für die intellektuellen, spirituellen und moralischen Werte hochhält, damit sie jungen Menschen dazu verleiten kann, eine bessere Zukunft und Gesellschaft mit aufzubauen“, lautete der Wunsch des Papstes. (vatican news)

Katholiken brauchen Glaube und Vernunft, nicht ein neues Paradigma: Erzbischof Chaput

Ein Gespräch darüber, wie die aktuelle Wahrheitskrise der Katholischen Kirche schon vor 20 Jahren in dem „prophetischen Dokument Fides et Ratio“ konfrontiert wurde.

PHILADELPHIA – Anlässlich der am 14. September vor genau 20 Jahren erschienen Enzyklika Fides et Ratio des heiligen Johannes Paul II. hat Erzbischof Charles Chaput von Philadelphia einen Essay für die März-Ausgabe von „First Things“ veröffentlicht.

Der Aufsatz trägt den Titel „Believe that you may understand“ – ein Verweis auf die Worte des heiligen Augustinus, Crede ut intelligas: Glaube, um zu erkennen.

Chaput erklärt darin, warum er die Enzyklika des Jahres 1998 für ein prophetisches Dokument hält, gerade weil es „die Wahrheitskrise innerhalb der Katholischen Kirche konfrontiert“. Und er warnt vor „trendiger“ Theologie. Eine lebhafte Philosophie und gute Theologie dagegen bereicherten einander, so der Erzbischof: „Das Wissen um die Wahrheit vervielfältigt unsere Freiheit, zu lieben“.

Im Interview mit CNA sprach er weiter über die Relevanz der Enzyklika für die heutige Zeit.

Was kann der Durchschnittskatholik von heute von Fides et Ratio lernen, 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung?

Erstens, dass es nicht die Art von Text ist, die man wie die Sonntagszeitung überfliegen kann. Fides et Ratio zu lesen und zu absorbieren, das braucht Zeit. Die meisten Menschen konzentrieren sich zu Recht auf Dinge wie die Familie und den Lebensunterhalt. Viele gute Leute lesen es vielleicht nie. Aber das schmälert nicht seine Bedeutung für den durchschnittlichen Gläubigen.

Die wichtigste Botschaft von Fides et Ratio ist, dass klar zu denken lernen, mit der Kirche, in reifer und gut informierter Art, unverzichtbar ist. Dass dies genauso wichtig ist, wie unsere religiösen Überzeugungen tief zu empfinden. Gefühle allein reichen nicht aus, und das beeinflusst direkt, wie wir die Rolle des Gewissens verstehen.

Christlicher Glaube ist mehr als guter Wille und gute Absichten. Das Gewissen ist mehr als nur unsere persönliche, aufrichtige Meinung. Ein gesundes Gewissen bedarf einer gründlichen Ausbildung in den allgemein gültigen Wahrheiten der katholischen Gemeinschaft. Ohne diese kann das Gewissen sehr schnell zu einer Alibimaschine werden. Die Welt ist voller Komplexitäten. Die Fähigkeit, fundiert katholisch zu denken, auf eine Weise, die in der Lehre der Kirche verankert ist, ist unabdingbar notwendig.

Das Problem ist, dass wir jetzt seit mindestens zwei Generationen schlechte Katechese und sehr unzureichende Gewissensbildung gehabt haben. Wenn also gesagt wird, wir sollten die moralischen Entscheidungen von heute dem „reifen Gewissen“ der Menschen um uns herum überlassen, sollten wir vielleicht – im Idealfall – zustimmen, aber bevor wir das tun, müssen wir doch prüfen, was genau damit gemeint ist. Eine große Anzahl ansonsten erfolgreicher, mündiger Erwachsener, die sich selbst als katholisch betrachtet, hat seit der sechsten Klasse keine Glaubensbildung mehr gehabt. Die Wiederherstellung der Disziplin guter, katholischer, moralischer Argumentation ist dringend erforderlich.

Wenn sich jemand in einem kulturellen oder kirchlichen Umfeld wiederfindet, das von schlechter Philosophie und Theologie dominiert wird: wie sollte er oder sie damit umgehen?

Ignoriere den Unsinn, lies, beobachte und höre gutes katholisches Material an, und lebe deinen Glauben in Übereinstimmung mit dem, was die Kirche immer gelehrt hat. Diese Grundlagen gelten immer noch für Ehe, Sex, Ehrlichkeit und alles andere. Es gibt keine „neuen Paradigmen“ oder Revolutionen im katholischen Denken. Die Verwendung dieser Art von irreführender Sprache bringt nur Verwirrung in ein verwirrendes Zeitalter.

Und was, wenn wir uns in einer Umgebung mit guter Philosophie und Theologie befinden, wovor müssen wir uns schützen?

Vor Stolz und Selbstgefälligkeit, und den Segen von guten Lehrern und Pfarrern für selbstverständlich zu halten. Wir alle sind berufen, Missionare zu sein. Wir predigen Jesus Christus am besten, wenn wir unseren Glauben in der Nächstenliebe und Gerechtigkeit unserer täglichen Handlungen bezeugen.

Warum denken Sie, dass diese Probleme des Glaubens und der Vernunft in unserer Zeit so wiederkehren?

Wissenschaft und Technik können scheinbar – aber nur scheinbar – das Übernatürliche und Sakramentale unglaubwürdig machen. Die Sprache des Glaubens kann beginnen, fremd und irrelevant zu klingen. Deshalb verlieren wir so viele junge Menschen, bevor sie überhaupt an religiösen Glauben denken. Sie werden jeden Tag von einem Strom materialistischer Ablenkungen katechisiert, die Gott nicht widerlegen, Ihm gegenüber aber gleichgültig machen.

Die Kirche kämpft mit vielen Selbstzweifeln. In Zeiten rasanter Veränderungen ist das natürlich. Ich denke, viele Seelsorger und Gelehrte der Kirche haben einfach das Vertrauen in die Rationalität des Glaubens und die Verlässlichkeit von Gottes Wort verloren, ohne bereit zu sein, dies zuzugeben. Stattdessen flüchten sie sich in humanitäre Empfindsamkeiten und soziales Engagement. Aber du brauchst Gott für keines dieser Dinge, zumindest auf kurze Sicht. Auf lange Sicht ist Gott der einzige Garant für Menschenrechte und Würde. Also müssen wir unser Christentum – zutiefst, treu und streng – denken und auch fühlen. (CNA Deutsch)

Erzbischof Chaput: Segenszeremonien für gleichgeschlechtliche Paare nicht erlaubt

PHILADELPHIA – Erzbischof Charles J. Chaput von Philadelphia hat sich in einem Brief an Priester und Diakone in seiner Erzdiözese zur Frage nach einer Segenszeremonie für gleichgeschlechtliche Paare geäußert.

„Ich möchte uns alle daran erinnern, dass unter keinen Umständen ein Priester oder Diakon der Erzdiözese sich an der Schließung einer staatlich eingetragenen Partnerschaft [Civil Union] gleichgeschlechtlicher Personen oder an einer, eine solche Veranstaltung zu segnen suchende, religiösen Zeremonie beteiligen, eine solche bezeugen oder zeremoniell leiten kann“, schreibt Erzbischof Chaput in dem auf den 7. Februar datierten Brief, der CNA vorliegt.

„Dies stellt in keiner Weise eine Ablehnung der Personen dar, die eine solche Vereinigung anstreben, sondern vielmehr eine Weigerung, das zu ignorieren, was wir über das Wesen der Ehe, der Familie und der Würde der menschlichen Sexualität wissen“, fährt der Erzbischof fort.

Chaput äußert sich vor dem Hintergrund der Kontroverse über die jüngsten Wortmeldungen führender Kirchenvertreter aus Deutschland, die eine Unterstützung für die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften andeuten.

In einem am 24. Januar veröffentlichten Interview mit der „Hessenschau“ unter der Überschrift „Katholischer Stadtdekan fordert Segensfeier für Homo-Paare“ sagt der Stadtdekan der Katholischen Kirche in Frankfurt, Domkapitular Johannes zu Eltz: „So eine Segnung darf nicht meinem persönlichen Wohlwollen entspringen. Sie muss ein kirchlicher Dienst sein“. Das bedeute „auch, dass die Kirchen der Ort für eine solche Segnung sein müssten.“

Am 3. Februar veröffentlichte der Bayerische Rundfunk unter der Schlagzeile „Segnung homosexueller Paare ist möglich“ ein Interview mit Kardinal Reinhard Marx. Darin sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, es könne keine Regelung geben. Die Entscheidung sei „dem Seelsorger vor Ort und in der Begleitung der Person vor Ort überlassen“. Marx weiter: „Es gibt Dinge, die lassen sich nicht regeln.“

„Die Unklugheit in diesen öffentlichen Erklärungen ist zutiefst besorgniserregend“, schreibt Erzbischof Chaput im Brief an seinen Klerus.

„Wie Sie wissen, ermutigt das Segnen von Personen in ihrer jeweiligen Lebensform sie auch effektiv zu dieser – in diesem Fall der einer gleichgeschlechtlichen, sexuellen Vereinigung“, fügt er hinzu.

In einer Kolumne vom 6. Februar für „Catholic Philly“ geht Chaput weiter auf die Gründe der Kirche für ihre Haltung zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und deren Segnung ein.

„Es gibt keine Liebe – keine Nächstenliebe – ohne Wahrheit, wie es auch keine Barmherzigkeit getrennt von der Rahmenordnung der Gerechtigkeit geben kann, die von der Wahrheit geprägt ist und geleitet wird“, schrieb er.

Darüber hinaus schlägt Chaput in seiner Kolumne vor, zwei Grundsätze zu betrachten.

„Erstens müssen wir allen Menschen mit der Achtung und pastoralen Fürsorge begegnen, die sie als Kinder Gottes und der ihnen angeborenen Würde verdienen“, schreibt Chaput. Er betont, dass dies „ausdrücklich Personen einschließt, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen“.

„Zweitens gibt es keine Wahrheit, keine echte Barmherzigkeit und kein echtes Mitleid, wenn man eine Vorgehensweise segnet, die Menschen von Gott wegführt.“

Der Erzbischof von Philadelphia schreibt auch, dass jeder Mensch das „Recht hat, die Wahrheit zu erfahren“, auch wenn diese manchmal unbequem sei. Würdenträger der der Kirche müssten daher „klar, ehrlich und umsichtig sein in dem, was sie tun und sagen“, um keine Verwirrung zu stiften.

„Jesus sagte, dass uns die Wahrheit befreien wird“, schreibt Chaput. „Wir müssen die Wahrheit immer noch klar vernehmen – und sie [mit anderen] teilen, klar, immer liebevoll.“

„Verwirrung um wichtige Glaubenswahrheiten zu stiften, egal wie positiv die Absicht ist, macht nur eine schwierige Aufgabe noch schwieriger.“ (CNA Deutsch)

Wir brauchen ’neue Männer‘, fordert Erzbischof Chaput

„Frauen haben ein Recht darauf, wütend zu sein, wenn Männer sie wie Objekte behandeln und sich wie Tyrannen und Schweine verhalten.“

PHOENIX – Vom edlen Ritter bis zum Heiligen: Im Christentum hat die Rolle des Mannes, haben männliche Eigenschaften eine lange, vielfältige Geschichte und Tradition. Wie „männlich“ ist oder soll das Leben als Christ aber im 21. Jahrhundert geführt werden? Und wie sieht ein solches Leben in der Praxis aus? Angesichts der Skandale um sexuelles Fehlverhalten von prominenten Männern in Hollywood und anderswo haben diese Fragen neue, brisante Aktualität gewonnen.

Auf einer eigens dafür abgehaltenen Konferenz haben am 3. Feburar in Phoenix (Arizona) mehrere Bischöfe und Redner zum Thema gesprochen.

Erzbischof Charles Chaput rief vor mehr als 1300 Männern dazu auf, sich daran zu erinnern, wie glaubenstreue Männer früher ihre Leben als Christen führten. Und er hatte klare Worte für die Männer, die hinter den aktuellen Sex-Skandalen stecken.

Die Konferenz stand unter dem Motto Into the Breach – auf Deutsch in etwa „Rein in die Bresche“ – ein Titel, den auch ein vor einiger Zeit von Bischof Thomas Olmsted veröffentlichter Hirtenbrief trägt. Olmsted stellte auch auf der Konferenz ein neues „Handbuch für Männer“ vor.

Wir sind hier, um wieder zu verstehen, was es bedeutet ein Mann zu sein, und vor allem, wie man als Christ ein Leben von Wert und Tugend führt“, sagte Erzbischof Chaput der Konferenz. „Eine Gemeinschaft ohne Gedächtnis stirbt“

Gerade die Geschichte spiele eine wichtige Rolle in der christlichen Kultur, betonte Chaput. „So wie das Erinnerungsvermögen die individuelle Geschichte einer jeden Person verankert, so spielt ein gemeinsames Gedächtnis auch die gleiche Rolle für Kulturen, Nationen und Glaubensgemeinschaften. Die Geschichte ist ein gemeinsames Gedächtnis. Eine Gemeinschaft stirbt, wenn ihr Gedächtnis versagt“, sagte er.

Das Christentum sei immer noch eine „kämpfende Religion“ sagte der Erzbischof von Philadelphia mit Verweis auf ein Zitat von CS Lewis. Das Evangelium zu leben bedeute einen „echten geistlichen Kampf“ um Liebe und Frieden:

„Unsere ersten Waffen sollten immer Großzügigkeit, Geduld, Barmherzigkeit sein, die Fähigkeit zu verzeihen, zuzuhören, ein starkes persönliches Glaubenszeugnis – und in Liebe die Wahrheit klar auszusprechen“.

Der Erzbischof sagte weiter, dass „christliche Gleichberechtigung“ verstehe, dass es wirkliche Unterschiede – und wechselseitige Abhängigkeiten – zwischen Mann und Frau gebe.

„Als Männer sind wir von Natur aus dazu angelegt und durch das Wort Gottes darin bestätigt, drei Dinge zu tun: zu dienen, zu beschützen und zu führen – nicht um unser selbst willen, nicht um der Eitelkeiten und Bedürfnisse willen, sondern im Dienst an anderen.“

Wie Männer diese christliche Männlichkeit zurückbekommen? Dazu lehre die Kirche, dass es „das persönliche Beispiel ihrer Heiligen“ gebe.

„Liebe die Frauen in deinem Leben mit der Ermutigung, Zuneigung, Unterstützung und Ehrfurcht, die sie zurecht verdienen. Sei Deiner Frau in Geist und Körper treu. Erweise den Frauen, denen Du begegnest, Höflichkeit und Achtung, auch wenn sie diese nicht erwidern.“

Und wer heirate, so der Erzbischof weiter, der sollte mehr Kinder haben, und seine Zeit und sein Herz stärker in sie investieren.

Ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität

Chaput verurteilte die jüngsten sexuellen Skandale, die weltweit Schlagzeilen machen, als „Symptom“ einer ganzen Kultur, die ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität habe. „Frauen haben ein Recht darauf, wütend zu sein, wenn Männer sie wie Objekte behandeln und sich wie Tyrannen und Schweine verhalten.“

Ein echter Wandel, eine langfristige Änderung der Kultur wie des eigenen Lebens sei nur durch eine Bekehrung der Herzen möglich, betonte der Erzbischof.

Ein Mann müsse erst etwas für sich entdecken, woran er glauben kann, und dass seinem Leben einen echten Sinn gibt – und somit auch umkrempelt, weil es sein Denken und Verlangen leitet: „Mit anderen Worten, wenn er ein neuer Mann wird.“

„Eine echte Reform wird niemals durch feministische Vorträge zustande kommen, oder das öffentliche Anprangern männlichen Verhaltens bei Preisverleihungen“.

„Deshalb bete ich heute für uns alle, dass Gott den Samen eines neuen Ritterschlags in unsere Herzen pflanzen wird – und uns zu den ’neuen Männern‘ macht, die unsere Familien, unsere Kirche, unsere Nation und unsere Welt brauchen“, schloss Erzbischof Chaput. (CNA Deutsch)