Der Aufsichtsrat der Vatikanbank IOR hat über Eckpunkte für eine professionelle Führung und die Nachfolge des entlassenen Vorsitzenden Ettore Gotti Tedeschi beraten. Wie der Vatikan mitteilte, informierte das vierköpfige Gremium nach seinem Treffen am Mittwoch den übergeordneten Kardinalsrat in Person des Vorsitzenden Kardinal Tarcisio Bertone über die Ergebnisse. Papst Benedikt XVI. verfolge die aktuelle Situation des vatikanischen Geldinstitutes „aus der Nähe" und werde ständig durch den Kardinalstaatssekretär unterrichtet. Papst Benedikt XVI. verfolge die aktuelle Situation des vatikanischen Geldinstitutes „aus der Nähe" und werde ständig durch den Kardinalstaatssekretär unterrichtet, heißt es weiter. Wann genau ein neuer Chef der Vatikanbank dem abgesetzten Ettore Gotti Tedeschi im Amt nachfolgt, wurde nicht bekanntgegeben. Es handelte sich um die erste Zusammenkunft des IOR-Aufsichtsrates nach dem Misstrauensvotum gegen Gotti Tedeschi am 24. Mai und dessen anschließender Entlassung durch den Kardinalsrat. (rv)
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Krise an der Spitze der „Vatikanbank“ IOR
Jetzt hat auch der Vatikan seine Bankenkrise: Der Aufsichtsrat der sogenannten „Vatikanbank" IOR hat dem Präsidenten der Einrichtung, Ettore Gotti Tedeschi, das Misstrauen ausgesprochen. Der Banker, der seit 2009 an der Spitze des IOR stand, habe „trotz wiederholter Mahnungen … bestimmte Aufgaben von vordringlicher Wichtigkeit nicht ausgeführt". Das steht in einer Erklärung, die der Vatikanische Pressesaal am Donnerstagabend veröffentlichte. Worum es da genau ging, wird nicht gesagt.
„Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind bedrückt über das Vorgefallene, das zu diesem Misstrauensvotum geführt hat. Aber sie halten diese Aktion für wichtig, um das Institut arbeitsfähig zu erhalten." Mehr sagt das Statement aus dem IOR nicht. Der Rat wolle jetzt „nach vorne schauen" und hoffe auf einen „exzellenten neuen Präsidenten, der dem Institut helfen wird, effektive und starke Beziehungen zwischen dem Institut und der Finanzwelt wiederherzustellen – auf der Basis gegenseitigen Respekts vor den international gängigen Bankenstandards". Das Vatikanstatement macht deutlich, dass der Aufsichtsrat bei seiner ordentlichen Sitzung vom Donnerstag „einstimmig" so entschieden hat. Das bedeutet: Auch der Spanier Manuel Soto Serrano hat gegen Gotti Tedeschi gestimmt. Soto Serrano gehört auch zum Aufsichtsrat des „Banco de Santander", für die Gotti Tedeschi ebenfalls arbeitet.
Noch am Abend erklärte Gotti Tedeschi seinen Rücktritt von der IOR-Spitze, gab aber keine weiteren Erklärungen ab. An diesem Freitag nun wird die Kardinalskommission zusammentreten, die für das IOR zuständig ist. Sie muss unter der Leitung von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone entscheiden, wie es jetzt generell weitergehen soll. Die Führung des Instituts liegt derzeit vorübergehend bei seinem Vizepräsidenten, dem Deutschen Hermann Schmitz. Der international renommierte Banker Ettore Gotti Tedeschi hatte sich in den zurückliegenden Jahren vor allem darum bemüht, dass das IOR auf die sogenannte „Weiße Liste" kommt. Diese Liste führt Länder auf, die internationale Standards gegen Geldwäsche, dubiose Finanzgeschäfte und Terrorfinanzierung einhalten. Die Experten der internationalen Einrichtung Moneyval werden im Juli ihren Prüfbericht vorlegen. Auf dessen Grundlage wird dann entschieden, ob der Vatikan den Sprung auf die Liste schafft.
Gotti Tedeschi ist Professor für Ethik und Finanzwesen an der Katholischen Universität Mailand, Autor mehrerer Bücher und häufiger Kolumnist in der Vatikanzeitung „Osservatore Romano". Er war Berater des früheren italienischen Wirtschafts- und Finanzminister Giulio Tremonti.
Das Kürzel IOR steht für „Istituto per le Opere Religiose", Institut für religiöse Werke; es wurde 1942 von Papst Pius XII. gegründet, um die Gelder kirchlicher Stiftungen zu verwalten. Weitere Gelder kommen von Ordensgemeinschaften, Bischofskonferenzen, Päpstlichen Universitäten oder Klöstern. Eine eigentliche Staatsbank ist es nicht – eher ein weltweit operierendes Werk mit Sitz im Vatikan. Es untersteht nicht dem Heiligen Stuhl, sondern direkt dem Papst als Alleineigentümer. Dem Aufsichtsrat gehören fünf Laien an, die von der Kardinalskommission ausgesucht werden. Ein Konto können dort Ordensleute, Vatikanangestellte und Diplomaten beim Heiligen Stuhl eröffnen.
Immer wieder war das IOR in den letzten Jahrzehnten in Finanzskandale verwickelt; Papst Benedikt bemüht sich darum, es auf Transparenz und das Einhalten internationaler Standards zu verpflichten. Ende 2010 paßte der Papst die Regeln für Finanzgeschäfte im Vatikan per Dekret den EU-Normen an. Außerdem richtete er ein Kontrollgremium namens AIF ein, um allgemein die Finanz- und Vermögensangelegenheiten im Vatikan zu kontrollieren. (rv)
Kardinal Wuerl: „Vatikanbank bemüht sich überzeugend um Transparenz“
Ein positives Fazit hat Kardinal Donald Wuerl nach einem Besuch in der Vatikanbank IOR gezogen. Dem vatikanischen Geldinstitut waren in den vergangenen Monaten fehlende Transparenz und mangelnde Kooperation mit italienischen Behörden vorgeworfen worden. Diesen Eindruck kann Kardinal Wuerl im Interview mit Radio Vatikan nicht bestätigen. Der Erzbischof war zusammen mit Finanzexperten der US-amerikanischen Laienorganisation „Papal Foundation" von der Vatikanbank eingeladen worden, sich ein Bild von der Arbeit des Geldinstitutes zu machen. Das Bemühen der Vatikanbank um Transparenz und die Erfüllung internationaler Standards lässt sich für den Kardinal vor allem an einer Beobachtung ablesen:
„Eine der Sachen, die mich am meisten überzeugt haben, war die Tatsache, dass das IOR externe Revisoren hat, so wie es sie auch in der US-amerikanischen Kirche gibt. Diese Finanzprüfer besuchen uns, schauen sich unsere Arbeit an und berichten dann, inwiefern das alles internationalen Normen entspricht. Das Gleiche geschieht in der Vatikanbank: Buchhaltung und Abläufe wurden analysiert, externe Beobachter sind gekommen, haben geprüft und bestätigt, dass das Institut die Compliance-Kriterien erfüllt. Die Bank hat auch die internationalen Aufsichtsbehörden gebeten, das gleiche zu tun. Uns gegenüber wurde herausgestellt, dass ihnen jedes Mal korrekte Abrechnungen bescheinigt wurden, wenn eine Revision von außen kam."
Um Geldwäsche und Terrorfinanzierung über Vatikan-Einrichtungen auszuschließen, hatte Papst Benedikt XVI. Ende 2010 neue Finanzgesetze für den Heiligen Stuhl erlassen. Die Regelung, die am 1. April 2011 in Kraft trat, schließt zum Beispiel die Führung anonymer Konten, Depots und Sparbücher aus und prüft jeden neuen Geschäftspartner auf Herz und Nieren. Mehr Transparenz und Effizienz der vatikanischen Geldgeschäfte – Kardinal Wuerl sieht auch seine Einladung in die Vatikanbank als Schritt in diese Richtung:
„Einer der Gründe, warum sie uns eingeladen haben, war zu sagen: ,Bringt jeden aus euer Leitung mit, den ihr mitbringen wollt‘. Und im Laufe des Treffens wurde uns dann gesagt, dass sie dasselbe mit Leuten tun, die in Finanzinstituten in Europa und in der Welt arbeiten. Ich habe den Eindruck, dass sie alles tun, was sie tun können, um ihre Türen zu öffnen und zu sage: ,Kommt doch und schaut.‘ Das war sehr beeindruckend. Ich habe das als sehr beruhigend empfunden, ebenso meine Kollegen, von denen viele in der Finanzwelt tätig sind und sich mit Rechenschaftspflicht und Buchhaltung auskennen."
Im Zuge der neuen Finanzgesetze hatte der Heilige Stuhl eine zentrale vatikanische Finanzaufsichtsbehörde eingerichtet, die im steten Austausch mit dem vatikanischen Staatssekretariat und entsprechenden Behörden anderer Staaten steht. Vor allem dieser Schritt hatte die vatikanische Finanzkontrolle nach Ansicht von Experten auf internationales Niveau gehoben. (rv)
Anti-Geldwäsche-Experten im Vatikan
Erneut haben Fachleute des Europarats für die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung Gespräche im Vatikan geführt. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Sonntag. Die Mitglieder des Expertenausschusses Moneyval kamen in der vergangenen Woche mit Sachverständigen des Heiligen Stuhl und des Vatikanstaats zusammen. Ziel sei die Erstellung eines Berichts, der im Juli von der Vollversammlung von „Moneyval" geprüft werden soll, heißt es. Der 1997 gegründete Expertenausschuss „Moneyval" überprüft Maßnahmen zur Vorbeugung von Geldwäsche in den Mitgliedsstaaten. Dem Zusammenschluss gehören gegenwärtig 28 der 47 Länder des Europarats an. Die meisten EU-Staaten, unter ihnen Deutschland, sind nicht Mitglied. Nach einer Anpassung der vatikanischen Vorschriften im Dezember 2010 hatte der Vatikan um eine Begutachtung durch den Expertenausschuss gebeten. Im November gab es erste Gespräche mit Vertretern des Staatssekretariats, der Finanzaufsichtsbehörde AIF sowie der „Vatikanbank" IOR. „Moneyval" will im Juli entscheiden, ob der Vatikan auf die Weiße Liste jener Länder kommt, die internationale Standards im Kampf gegen Geldwäsche und dubiose Finanzgeschäfte einhalten. (rv)
Lombardi: „Aufnahme in Geldwäsche-Liste ist normal“
So seltsam das zunächst auch klingt: Die Aufnahme des Heiligen Stuhls in die Liste der Staaten, die wegen des Verdachts auf Geldwäsche von der US-Regierung beobachtet werden, ist nach den Worten von Vatikansprecher Federico Lombardi eine „gute Nachricht". Der Vorgang sei keineswegs Anlass zur Besorgnis, sagte Lombardi in einem Interview mit Radio Vatikan.
„Der Bericht spiegelt vielmehr die Bemühungen des Heiligen Stuhls um eine vollständige Transparenz seiner wirtschaftlichen und finanziellen Angelegenheiten wieder. Man muss das Dokument nur richtig lesen. Dann ist es gar nicht erstaunlich, dass der Heilige Stuhl in diesem Jahr erstmals in dem Verzeichnis auftaucht."
Dies ergebe sich nämlich automatisch aus dem Beitritt des Heiligen Stuhls im Jahr 2011 als Beobachter bei „Moneyval", dem Expertenkomitee für die Bewertung von Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Zugleich weist Lombardi darauf hin, dass der Vatikan anders als etwa Frankreich, Deutschland, Italien oder Großbritannien nicht in der Kategorie jener Länder aufgelistet sei, die mit „vordringlicher Sorge" beobachtet würden.
„Allerdings hat die Bewertungskommission leider nicht berücksichtigt, dass der Heilige Stuhl im Januar einigen internationalen Abkommen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung beigetreten ist. Doch ich glaube, dass das Einreihen des Heiligen Stuhls in die Kategorie „Sorge" die angemessene Kategorie für Staaten ist, die wie der Heilige Stuhl gegenwärtig von Moneyval begutachtet werden."
Im jährlichen Strategiebericht des US-Außenministeriums zum Kampf gegen Drogenkriminalität war der Heilige Stuhl erstmals unter die in diesem Jahr insgesamt 68 Staaten aufgenommen worden, die wegen des Verdachts auf Geldwäsche beobachtet werden. Der Bericht bemängelt, dass der Heilige Stuhl sich an bestimmten internationalen Abkommen nicht oder nur unter Vorbehalt beteilige.
Vatikanbank unter Beobachtung
Im Mittelpunkt der Prüfung durch Moneyval steht die sogenannte Vatikanbank, das „Institut für die religiösen Werke" – kurz IOR. Moneyval will im Juni entscheiden, ob der Vatikan auf die Weiße Liste jener Länder kommt, die internationale Standards im Kampf gegen Geldwäsche und dubiose Finanzgeschäfte einhalten. Ende 2010 hatte Papst Benedikt XVI. eine vatikanische Finanzaufsichtsbehörde geschaffen, die über das Einhalten der entsprechenden Normen wachen soll. (rv)
Vatikanbank: Gegen Geldwäsche
Der Vatikan weist italienische Medienberichte zurück, die dem vatikanischen Bankinstitut IOR Geldwäsche vorwerfen. Die linke Tageszeitung „L´Unita" hatte berichtet, seit dem Inkrafttreten der neuen päpstlichen Richtlinien gegen Geldwäsche vor gut einem Jahr habe das IOR jede Zusammenarbeit mit italienischen Banken beendet und „einen Gutteil seiner Finanzaktivitäten nach Deutschland verlagert". Außerdem beantworte das neue vatikanische Finanzaufsichtsorgan AIF keine Anfragen der italienischen Behörden. Das sei falsch, heißt es nun in einer Stellungnahme des vatikanischen Pressesaales: sämtliche Informationsflüsse zwischen dem AIF und der italienischen Finanzaufsicht seien dokumentiert. Von den vier Priestern, die – Unita zufolge – wegen Geldwäsche via IOR angeklagt seien, sei einer 2011 freigesprochen, ein weiterer niemals angeklagt worden. In einem dritten Fall habe gerade das entschiedene Handeln des IOR für eine rasche Anklage gegen den Betroffenen gesorgt. (rv)
Vatikan-Bankdirektor über Finanzkrise: „Politischer Bezugspunkt fehlt“
Der vatikanische „Chefbanker" macht eine falsche Geldpolitik in den USA für die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise verantwortlich. Das Instrument Wirtschaft habe sich heutzutage nur noch selbst im Blick, statt dem Menschen zu dienen, sagte Ettore Gotti Tedeschi, der Präsident des vatikanischen Geldinstitutes IOR, im Interview mit Radio Vatikan.
„Die Politik, übrigens nicht die europäische, hat diesen Prozess ausgelöst. Besonders die US-amerikanische Politik, aber nicht nur sie, wollte um jeden Preis das Wachstum der eigenen Wirtschaft auf hohem Niveau halten. Das trieb die Familien in die Verschuldung. Die Politik hielt die Menschen zum Konsum an, um Wachstum zu erreichen."
Heute ist der Politik die Kontrolle über die Wirtschaft entglitten, merkt Gotti Tedeschi kritisch an.
„Wo gibt es heute auf der Welt einen starken politischen Bezugspunkt? In den letzten 40 Jahren dachten wir, die USA seien der Bezugspunkt. Aber leiten die USA heute die globale Wirtschaft? Nein, denn die Welt hat sich globalisiert. Was früher einmal ein Bezugspunkt für große Entscheidungen und weitreichende politische Eingriffe war, hat sich heute selbst zurückgestutzt."
Von einer höheren Besteuerung von Eigentum, inklusive Besitz und Erbschaften, hält der vatikanische Finanzexperte wenig. Eine solche Steuer auf Eigentum würde fast nur die Familien treffen und dementsprechend verunsichern, die gespart haben, glaubt Gotti Tedeschi.
„Wenn wir wirklich auf die Ressourcen der Familien zurückgreifen müssen, warum leiten wir diese Mittel nicht direkt dem Wirtschaftswachstum zu? Nicht eine Steuer auf Eigentum stopft das Schuldenloch der öffentlichen Haushalte, sondern das Wirtschaftswachstum. Wenn ich also so seltene, wertvolle Ressourcen habe wie das Ersparte beispielsweise der Italiener, ist es viel besser, sie dem Wirtschaftswachstum zuzuführen, als damit zeitweilig eine öffentliche Verschuldung auszugleichen, die doch nur weiter wachsen würde, solange wie die Probleme fortbestehen." (rv)
Eurokrise: Schelte für Politiker aus dem Vatikan
Klare Worte aus dem Vatikan zur Eurokrise: Ursache für die Haushaltskrise, die ausgehend von Griechenland mehreren Mitgliedsstaaten der Eurozone zusetzt, sind ein Mangel an Leitung und Verantwortung in der Politik. Das unterstreicht Ettore Gotti Tedeschi, Präsident der Vatikanbank IOR. Im Interview mit Radio Vatikan wirft er der europäischen politischen Liga Versagen vor:
„Diese Krise ist das Ergebnis dürftiger Vorstellungen vom Leben, die Entscheidungsträger im öffentlichen Leben in der letzten Zeit an den Tag gelegt haben. Hier liegt der wirkliche Grund für die Krise: Die wichtigen Entscheider haben vollständig den Sinn für die Realität, für das Gemeinwohl und für notwendige Leitung verloren. Wie es der Papst bei seiner Reise nach Aquileia ausgedrückt hat: Jemand im Leitungsamt ist eine Person, die weiß, dass Leitung ein Instrument ist, um ein Ziel zu erreichen, in diesem Fall das Gemeinwohl. Die Personen, die diese tiefe Krise provoziert haben, haben diesen Sinn verloren."
So hätten Politiker niemals die horrenden Schulden zulassen dürfen, die die Staaten, allen voran die USA angehäuft hätten, um ihre Wirtschaft anzukurbeln. Man habe das Wachstum der Schulden geradezu gefördert. Die USA hätten dieses System des dramatischen Anstiegs der Schulden erst geschaffen, um den Haushalt zu stützen, der von alleine nicht wuchs. Dieses sein ein rein künstliches und nur auf Konsum ausgerichtetes Wachstum gewesen.
Im „Leadership", also in Führungsqualitäten, sieht Gotti Tedeschi aber auch einen möglichen Lösungsweg aus der Krise:
„Wenn Europa eine zentrale Regierung hätte, die ich ökonomisch verantwortlich wüsste für ganz Europa, dann könnten wir heute angemessen entscheiden und die Konsequenzen gut einplanen. Dazu braucht man aber eine zentrale Regierung, nicht nur eine Zentralbank, die die politischen Entscheidungen den einzelnen Ländern in ihren verschiedenen Umständen überlässt." (rv)
Vatikan: IOR-Bank transparenter machen
Der Vatikan will die Geldgeschäfte seiner Bank IOR durch strengere Bestimmungen transparenter machen. Nach Angaben des Heiligen Stuhls soll dazu am Donnerstag ein vatikanisches Dokument veröffentlicht werden, das die Anwendung der EU-Bestimmungen zum Kampf gegen Geldwäsche durch das „Institut für die religiösen Werke" (IOR) festschreibt. Wegen des Verdachts auf eine Verletzung dieser Normen hatte die italienische Staatsanwaltschaft im September 23 Millionen Euro auf einem Konto des IOR bei einer italienischen Bank gesperrt. Der Einspruch des IOR war zuletzt kurz vor Weihnachten von einem römischen Gericht mit dem Hinweis auf fehlende Transparenz abgelehnt worden. Der Vatikan hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Zudem sei die Einrichtung eines Kontrollgremiums vorgesehen, das die Einhaltung der neuen Normen überwache, schreibt der Vatikan-Korrespondent der Zeitung, Andrea Tornielli. Grundlage für die Reform ist demnach das Finanzabkommen, das im Dezember 2009 zwischen der Europäischen Union und dem Vatikanstaat getroffen worden sei. (rv)
Vatikan: IOR unterstützt Depotuntersuchung durch die Justiz
Die Vatikanbank will die Untersuchung eines Vatikandepots bei einer italienischen Bank durch die italienische Justiz unterstützen. Das geht aus einer Erklärung des Vatikans von diesem Freitagabend hervor. Die Verantwortlichen der Vatikanbank (IOR) nähmen die Prüfung des Vatikandepots durch die italienische Justiz zur Kenntnis, ebenso die in dem Zusammenhang erfolgte vorsorgliche Beschlagnahmung, heißt es darin. Und weiter: Die Untersuchungen würden nun auch durch eigene Rechtsanwälte unterstützt. Weiter bekundet Vatikansprecher Federico Lombardi, die Verantwortlichen folgten bei allen Finanzaktionen der „Linie der Transparenz"; diese Linie sei bereits in der Erklärung des Staatssekretärs vom 21. September 2009 festgelegt worden. Der Vatikan hatte bereits in einer ersten Erklärung an diesem Mittwoch versichert, die Vatikanbank (IOR) könne „jede Frage schnellstmöglich aufklären". (rv)