In der lateinamerikanischen Presse ist nach dem enthusiastischen Empfang für den Papst weiter sehr positiv über den Papstbesuch die Rede. Die ersten beiden Programmpunkte des Papstes am Samstag, der Höflichkeitsbesuch beim mexikanischen Präsidenten Felipe Calderon und der Gruß an die Kinder in Guanajuato, sind durch Presse, Fernsehen und Webnachrichtendienste über den ganzen Erdball verbreitet worden. Die Medienpräsenz übertrifft sogar die stets mit großer Aufmerksamkeit begleiteten Reisen Johannes Paul II..
Das Treffen des Papstes mit dem Staatspräsidenten ist ausführlich in der mexikanischen Presse verbreitet worden, wobei besonderes Gewicht auf die Nachricht gelegt wurde, dass über die Notwenigkeit, das neue Gesetz zur Regelung des Handels von Leichtfeuerwaffen (AAT) rasch zu verabschieden, große Einigkeit besteht. Ebenso intensiv wurde über das Treffen des vatikanischen Staatssekretärs Tarcisio Bertone mit politischen Autoritäten berichtet, das zeitgleich zum Treffen des Papstes mit Calderon stattfand. Bei dieser Begegnung fiel auf, dass weniger innenpolitische Themen angesprochen wurden, sondern vielmehr Themen wie der G20 und die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise.
Im Einzelnen:
A. M. – Las noticias como son
Die Zeitung öffnet mit einem Foto, das den Papst bei seinem Bad in der Menge bei seiner Ankunft zeigt. Besonderes Gewicht wird auf die Worte von Papst Benedikt während der Pressekonferenz auf dem Hinflug zum Drogenhandel gelegt, weitere Artikel sprechen von den zahlreichen, großteils jugendlichen Freiwilligen, die beim Papstbesuch aushelfen. Im Mittelteil erscheint ein großes Foto, das einen segnenden Papst Benedikt zeigt: „Herzlich willkommen Heiliger Vater und Freund. Danke dafür, dass du Friede und Freude in unsere Herzen getragen hast", so der Untertitel.
EL HERALDO
Auch El Heraldo zeigt sich begeistert. Ein ganzseitiges Fotos des Papstes wird übertitelt mit "Die Hoffnung im Dunkel. Benedikt" „Ich bete für die Opfer der Gewalt". Weitere Titel sind: Die Euphorie in Leon bei der Begrüßung des Papstes, Mexiko vertraut sich der Heiligen Jungfrau an, Religionsfreiheit: ein Grundrecht, und viele weitere Artikel, deren Duktus durchgehend enthusiastisch ist.
CORREO
Eine weitere Zeitung bebildert die Ankunft des Papstes, der die ihn erwartende Menge am Flughafen begrüßt. Das Foto ist betitelt: Ich bin glücklich, hier zu sein – „Gebet für die Opfer".
Im Innenteil findet sich ein offener Brief eines Opfers von Missbrauch durch Padre Maciel, den Gründer der Legionäre Christi.
Weitere Fotos, die unter dem Motto stehen „Ich komme als Pilger der Nächstenliebe", sind in einer Beilage abgedruckt.
In den Nachrichten aus der Welt gibt es noch einen Hinweis auf die Worte des Papstes: „Der Marxismus auf Kuba hat nicht funktioniert".
MILENIO
Die Zeitung legt den Hauptakzent auf den Aspekt des Drogenhandels. Auf der ersten Seite werden die Worte des Papstes wiedergegeben, mit denen er die katholische Kirche in der Verantwortung sieht, alles Mögliche gegen den Drogenhandel zu unternehmen und hofft, dass die Idolatrie der Drogen demaskiert werde. Auch dieses Blatt wirft einen Blick nach Kuba und führt die Worte des Papstes im Zusammenhang mit dem Marxismus an. Weitere Themen sind die Begrüßungsworte des mexikanischen Präsidenten, in denen er die Gewalt im Land, aber auch die Religionsfreiheit anspricht. Im Innenteil werde diese und weitere Themen vertieft. Die Weiterreise des Papstes zu seiner Residenz Miraflores ist dabei ebenso Thema wie der Enthusiasmus bei seiner Ankunft am Flughafen – 700.000 Besucher säumten den Weg des Papstes vom Flughafen nach Leon – und die extremen Sicherheitsvorkehrungen, die für den Papstbesuch getroffen worden sind. (rv)