Mit einem Besuch klappt es vorerst nicht, doch ein Zeichen der Verbundenheit sendet Papst Franziskus dennoch nach Südsudan: Eine Spende von 460.000 Euro für die Nothilfe im Land wurde aus dem Vatikan auf den Weg gebracht. Das kündigte der vatikanische Verantwortliche für Frieden und Flüchtlinge, Kardinal Peter Turkson, an diesem Mittwoch bei einer Pressekonferenz an. Konkret sollen mit diesen Geldern zwei Krankenhäuser, eine Schule und Werkzeuge für Bauern bezahlt werden. Turkson ist Präfekt des von Franziskus im Zuge der Kurienreform gegründeten Dikasteriums für die Ganzheitliche Entwicklung des Menschen.
Zur Erinnerung: Papst Franziskus hatte im vergangenen Oktober den Wunsch geäußert, den Südsudan zu besuchen. Wie vor Kurzem bekannt wurde, werde dies in diesem Jahr nicht mehr möglich sein. „Da der Heilige Vater nicht dorthin reisen kann, wollte er jedoch etwas Konkretes für das Land unternehmen, um den leidenden Menschen dort beizustehen und die Nähe der Kirche zu bekunden“, so Kardinal Turkson. Aufgrund des aktuellen Konflikts hungerten 7,3 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung.
Die beiden Krankenhäuser, die finanziell unterstützt werden, werden von den Comboni-Missionaren geleitet. Die Schulen hingegen werden von der Hilfsorganisation „Solidarität mit dem Südsudan“ geführt und die landwirtschaftliche Projekte werden von der vatikanischen Caritas-Stiftung gefördert.
Kein zweites Darfur
Der Generalsekretär von Caritas Internationalis, Michel Roy, war ebenfalls bei der Pressekonferenz im Vatikan dabei. Er betonte, dass die von der UNO ausgerufenen Hilfsprojekte für den Südsudan erst zur Hälfte finanziert worden seien. Da sei ein Verweis auf das nördlich gelegene Darfur unumgänglich, so Roy. Dort leide bereits seit 13 Jahren die Bevölkerung unter einem Konflikt. Der Südsudan dürfe deshalb nicht ein zweites Darfur werden, sagte Roy. (rv)