Papst Franziskus hat eine eintägige Reise nach Bosnien angekündigt. Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz in Rom sagte er an diesem Sonntag:
„Am Samstag, 6. Juni, werde ich – so Gott will – nach Sarajewo reisen, in die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina. Ich bitte Sie alle um Ihr Gebet, damit mein Besuch dort zu einer Ermutigung für die Katholiken, zum Sauerteig des Guten und zu einem Beitrag für mehr Brüderlichkeit und Frieden werden wird. Und auch des interreligiösen Dialogs, der Freundschaft."
Zuletzt hatte der heilige Papst Johannes Paul II. im April 1997, kurz nach dem Ende des Bosnien-Konflikts, Sarajewo besucht und zum Frieden im früheren Jugoslawien aufgerufen. 2003 war der polnische Papst außerdem nach Banja Luka in den serbisch kontrollierten Teil Bosniens gereist. Papst Franziskus hat seit seinem Amtsantritt im März 2013 in Europa bislang Albanien sowie die europäischen Institutionen in Straßburg besucht.
Ansonsten ging es beim Angelusgebet des Papstes an diesem Sonntag aber um das Tagesevangelium, einen Auszug aus dem Markusevangelium, der vom Beginn des Wirkens Jesu berichtet. „In Kafarnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte" (Mk 1,21), so hebt der Text an. Papst Franziskus kommentierte das so:
„Jeden Tag das Evangelium lesen"
„Jesus schiebt die Verkündigung des Evangeliums nicht auf, er überlegt nicht als erstes, wie er seine kleine Gemeinschaft unterbringt oder was er jetzt organisieren muss. Seine Hauptsorge ist die, das Wort Gottes mit der Kraft des Heiligen Geistes zu kommunizieren."
Gottes Wort habe „Vorrang", so betonte der Papst. Und Jesus habe es mit „göttlicher Vollmacht" verkündet und „nicht wie einer der Schriftgelehrten" (vgl. Mk 1,22).
„Was bedeutet Vollmacht? Es bedeutet, dass man in den menschlichen Worten Jesu die ganze Kraft des Wortes Gottes, seine eigene Autorität spürte… Es ist eine der Eigenschaften des Wortes Gottes, dass es das bewirkt, was es sagt… Das Evangelium ist Wort des Lebens: Es unterdrückt die Menschen nicht, im Gegenteil. Es befreit die, die Sklaven so vieler böser Geister dieser Welt sind: der Eitelkeit, der Geldgier, des Stolzes, der Sinneslust. Das Evangelium verändert das Herz, es verändert das Leben, es ist in der Lage, die Menschen zu verändern!"
Aufgabe der Christen sei es darum, „überall die befreiende Kraft des Wortes Gottes zu verbreiten", so Papst Franziskus.
„Erinnern Sie sich immer daran: Das Evangelium hat die Kraft, das Leben zu verändern! Vergessen Sie das nie! Es hat die Kraft zur Veränderung. Darum bitte ich Sie immer, täglich mit dem Evangelium umzugehen, einen Ausschnitt daraus lesen und es überall in der Tasche mitzunehmen. Es geht darum, sich von dieser Quelle des Heils jeden Tag zu nähren. Nicht vergessen: Lesen Sie jeden Tag einen Auszug aus dem Evangelium!" (rv)