In seinem Briefing für die Presse von diesem Samstag hat der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, Pater Federico Lombardi, Einzelheiten zur Entscheidung der Kardinäle über den Konklavebeginn bekannt gegeben. Die Entscheidung sei, so Pater Lombardi, mit einer überwältigenden Mehrheit der Stimmen bereits zu Beginn der Sitzung gefallen. Der kommende 12. März sei der erste einer Reihe von Terminen gewesen, die den Kardinälen zur Abstimmung vorgelegt wurden, nachdem der Dekan und der Camerlengo sich über den Status der laufenden Vorbereitungen informiert hatten. Sofort nach der Abstimmung und noch während der laufenden Sitzung habe der Pressesaal das Datum bekannt gegeben. In der heutigen Vormittagssitzung sei hingegen über das Einzugsdatum der Kardinäle in die Casa Santa Marta diskutiert worden:
„Es ist schließlich durch die Mehrheit bestimmt worden, dass die Kardinäle erst ab Dienstagmorgen um 7.00 Uhr die Zimmer in Santa Marta beziehen werden. Das heißt, am Morgen desselben Tages, an dem das Konklave beginnen wird, und vor Beginn der Messe „Pro Eligendo Romano Pontifice“, die um 10.00 Uhr morgens im Petersdom stattfindet. Heute sind auch die Zimmer verlost worden, so dass jeder weiß, in welchem Raum er wohnen wird.“
Um 16.30 am Dienstag würden die wahlberechtigten Kardinäle dann nach ihrem Schwur in der Paolinischen Kapelle zum Konklave in die gegenüber liegende Sixtinische Kapelle einziehen. Auch die Wortmeldungen am Samstagvormittag seien zahlreich gewesen, einschließlich der IX. Generalkongregation am Samstagmorgen hätten mehr als 100 Kardinäle das Wort ergriffen. Die Themen, die am Samstag behandelt worden seien, seien wieder sehr breit gefächert gewesen, so Lombardi;
„Die Erwartungen an den neuen Papst, die Tätigkeiten des Heiligen Stuhls und der Dikasterien, aber auch die Arbeit der Kurie und Verbesserungsvorschläge dafür; außerdem ging es um Informationen über wichtige Tätigkeitsfelder der Kirche sowie die Situation der Kirche in der Welt. Zwischen gestern und heute gab es rund dreißig Wortmeldungen.“
Pater Lombardi gab außerdem bekannt, dass nicht nur der päpstliche Fischerring durch Einritzen eines „X“ annulliert wurde, sondern auch die Gussform des Bleisiegels, mit dem beispielsweise Bullen versehen werden und weitere Stempel. Der neue Fischerring werde identisch mit dem Ring sein, den Benedikt XVI. getragen habe, nur der Name werde entsprechend dem neuen Papst geändert. Weitere Einzelheiten gab er zu den Zeitpunkten bekannt, an denen mit Rauch aus dem Schornstein auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle zu rechnen sei:
„Die Wahlzettel werden nach jeweils zwei Wahlgängen am Vormittag und am Nachmittag verbrannt. Das heißt, wenn es nicht nur einen Wahlgang gibt, sind die normalen Zeiten um 19 Uhr abends und um 12 Uhr mittags herum. Sollte der Papst beim ersten Wahlgang vormittags oder nachmittags gewählt werden, wird der Rauch, der in diesem Fall weiß ist, zwischen 10.30 und 11.00 Uhr beziehungsweise zwischen 17.30-18.00 Uhr am Nachmittag aufsteigen. Im Fall der Wahl Joseph Ratzingers war es der erste Wahlgang am Nachmittag, so dass der Rauch nach 17.00 Uhr aufstieg.“
Am Sonntag feiern die Kardinäle jeweils in ihren römischen Titelkirchen die Messe, und am Montagvormittag wird nochmals eine Generalkongregation stattfinden. (rv)