Der Generalobere des Jesuitenordens, Adolfo Nicolas, ist neuer Präsident des internationalen Verbands von Generaloberen. Der Spanier tritt damit an die Stelle seines Landsmanns José Rodriguez Carballo. Dieser ist Franziskaner und war bis vor kurzem Generalminister der Franziskaner. Aus diesem Amt scheidet er jedoch aus, weil ihn Papst Franziskus zum zweiten Verantwortlichen der Ordenskongregation berufen hat. An diesem Samstag erhält Rodriguez Carballo im spanischen Wallfahrtsort Santiago de Compostela die Bischofsweihe. Adolfo Nicolas steht seit 2008 an der Spitze des Jesuitenordens. Er ist der 29. Nachfolger des heiligen Ignatius von Loyola. (rv)
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Das Synodentelegramm: Soziallehre und Volksfrömmigkeit
Die Sitzung der Synode am Freitagnachmittag war wegen des festlichen Mittagessens aller Synodalen mit dem Papst und den noch lebenden Teilnehmern am Zweiten Vatikanischen Konzil recht kurz, es kam nur Werner Arber, Nobelpreisträger, Protestant und Präsident der päpstlichen Akademie der Wissenschaften zu Wort. In seinem längeren Vortrag sprach er über die Vereinbarkeit von Glauben und Wissenschaft und ging in diesem Zusammenhang auch auf die Evolutionstheorie nach Darwin ein. Mehr dazu können Sie in einem Interview mit Prof. Arber in unserer Sonntagssendung hören.
Am Freitag wurden ebenfalls noch die von den Synodenteilnehmern gewählten Mitglieder der Kommission bekanntgegeben, die sich mit der Abfassung der Schlussbotschaft befassen wird. Darunter sind neben dem Wiener Kardinal Christoph Schönborn der Generalobere des Jesuitenordens, Adolfo Nicolás und Kardinal Gianfranco Ravasi, Leiter des Päpstlichen Kulturrats. Insgesamt hat diese Kommission zwölf Mitglieder.
Am Samstagmorgen bezogen sich eine Mehrzahl der insgesamt 24 Beiträge entweder auf die Frage der Volksfrömmigkeit oder der katholischen Soziallehre. Bischof Filippo Santoro sprach von seinem süditalienischen Bistum, in dem metallverarbeitende Industrie den Alltag der Menschen durch die Gefahr des Verlustes des Arbeitsplatzes, aber immer auch durch Skandale um überhöhte Dioxinwerte präge. Die Kirche müsse ihre Botschaft „wie die Wunder der Apostel" verkünden, indem sie in der Nähe zu den Gefährdeten lebe.
Ähnlich äußerte sich der Präsident des Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson, der nicht nur die Verkündung der Soziallehre, sondern auch die Evangelisierung des Sozialen anmahnte.
Des Themas Volksfrömmigkeit nahm sich unter anderen der mexikanische Bischof José Martín Rábago an; Diese Traditionen hätten ihren eigenen missionarischen Impetus, müssten aber häufig von Folklore gereinigt werden.
Weitere Themen bei der Generalkongregation am Samstag waren die Familie als Ort und Subjekt der Evangelisierung und die Frage von Katechese und Glaubenswissen. (rv)