Auch Papst Franziskus wird sich eines Tages überlegen, ob er angesichts sinkender Kräfte auf sein Amt verzichtet. Das sagte das Kirchenoberhaupt beim Rückflug aus Korea bei der traditionellen Pressekonferenz über den Wolken. „Vielleicht gefällt das einigen Theologen nicht, aber ich denke, dass der emeritierte Papst keine Ausnahme ist, sondern nur nach vielen Jahrhunderten der erste“, so Franziskus wörtlich. Im gegebenen Moment werde er „beten und dasselbe tun“ wie Benedikt XVI. Sein Vorgänger habe mit seinem Amtsverzicht eine Tür geöffnet, „die institutionell ist und nicht exzeptionell“, so Franziskus. Er schätze den Adel, die Demut und den Mut, der in Benedikts Geste des Amtsverzichts liege. Vor 70 Jahren sei auch der emeritierte Bischof eine Ausnahme gewesen, heute sei er „eine Institution“. Deshalb sei aus seiner Sicht ein emeritierter Papst ebenso bereits „eine Institution“. Überhaupt habe er für Papst Benedikt außerordentlich hohe Wertschätzung, frage ihn regelmäßig um Rat und empfinde ihn wie einen „weisen alten Großvater im Haus“. So habe er ihn vor seiner Abreise nach Korea aufgesucht. Auch Benedikt frage ihn, Franziskus, um seine Meinung. (rv)