Der Mailänder Erzbischof Kardinal Angelo Scola ist schockiert und bedrückt über das Attentat im Mailänder Justizpalast, das am Donnerstagabend drei Menschenleben forderte. Ein italienischer Angeklagter hat in dem Gericht im Zentrum Mailands drei Menschen erschossen, darunter einen Richter und einen Anwalt. Kardinal Scola schreibt von einem „verrückten Tötungsakt“. Die Gewalttat sorge für Angst und Verwirrung. Der Erzbischof der norditalienischen Metropole schreibt, er teile den Schmerz der zurückgebliebenen Familienangehörigen und des ganzen Landes und sicherte sein Gebet zu.
Die nun vorhandene „Unsicherheit und Angst“ in Mailand möge nicht in fruchtlose Polemiken münden, riet Kardinal Scola. Vielmehr solle der tragische Tod der Opfer das Engagement aller für ein gutes Leben bestärken, das auch der Entwicklung Mailands helfe. Jede Institution einschließlich der katholischen Kirche solle keine Anstrengung scheuen, für das Gemeinwohl und die Sicherheit der Bürger zu sorgen.
Der italienischen Nachrichtenagentur ANSA zufolge wurde der mutmaßliche Täter nach einem Fluchtversuch festgenommen. Der Mann musste sich wegen betrügerischen Bankrotts vor Gericht verteidigen. Er erschoss zuerst seinen Anwalt und den Mitangeklagten, danach den Konkursrichter. Eigenen Aussagen zufolge handelte der 57 Jahre alte Unternehmer aus Rache.
In Mailand öffnet in wenigen Tagen zusätzlich die Weltausstellung EXPO ihre Pforten. Rund 20 Millionen Besucher werden von Mai bis Oktober erwartet. (rv