Zum Abschluss des „Jahres des Glaubens" will der Papst erstmals Reliquien des Apostels Petrus öffentlich zeigen. Das schreibt Erzbischof Rino Fisichella, der Präsident des Päpstlichen Rates für Neuevangelisierung, in der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano". Demnach sollen die Reliquien am 24. November, dem Christkönigssonntag und feierlichen Abschluss des Jahres des Glaubens, zur Verehrung ausgestellt werden. Welche Überreste genau gezeigt werden, gab Fisichella nicht an, er schrieb von „Reliquien, welche die Tradition als diejenigen des Apostels anerkennt". Fisichella hielt an diesem Samstag eine Predigt am Petrusgrab vor norditalienischen Pilgern. Über die Bedeutung des Apostelgrabes sagte er ihnen:
„Hättet ihr die Möglichkeit, hier acht Meter hinunterzusteigen, dann würdet ihr das Grab sehen können. Zirka im Jahr 160 oder 170 erhielt ein römischer Priester namens Gaio einen Brief von weit weg mit der Frage, für wen haltet ihr euch eigentlich? Wir in Pamphilien haben die Gräber so vieler Märtyrer. Gaio antwortet: Wir haben hier in Rom die Trophäe der Apostel. Genau deshalb sind wir auch heute hier: Hier ist das Zeichen dessen, der sein Leben gegeben hat, der wirklich geglaubt hat. Und immer noch sind wir eingeladen, vom Papst, der verschiedene Namen hat und doch immer Petrus ist. Ob er Benedikt heißt, Franziskus, Pius, Johannes Paul, Klemens: Alle sind sie Petrus. Und das geht uns an. Er ist Petrus. Er ist hier, uns um Glauben zu stärken; gerade hier am Grab des Apostels."
Die ersten archäologischen Grabungen am Petrusgrab unter den Grotten des Petersdomes fanden auf Anordnung von Papst Pius XII. ab 1940 statt. Ob die dabei geborgenen menschlichen Knochen wirklich zu dem Jünger Jesu gehören, ist nicht mit letzter Sicherheit zu klären. (rv)