Drei Ordensgründer haben an diesem Montag sozusagen den „Sprung" hin zur Heiligsprechung geschafft: Bei einem so genannten ordentlichen Konsistorium im Apostolischen Palast gab Papst Benedikt den Weg zu ihrer Kanonisierung frei. Es sind der Bischof Giudo Maria Conforti, Gründer der Xaverianer-Missionare, die Ordensgründerin Bonifacia Rodríguez de Castro und der in Italien sehr populäre Priester Don Luigi Guanella, Gründer von zwei karitativen Gemeinschaften. Don Guanella (1842-1915) war ein Zeitgenosse von Don Bosco und wollte ein Diener der Armen sein – unter dem Lebensmotto „In omnibus caritas", in allem die Liebe. Alfonso Crippa ist heute Ordensoberer der „Servi della Carità":
„Wir sind auf die Initiative von Don Guanella in die ganze Welt gegangen: In etwa zwanzig Ländern kümmern wir uns vor allem um alte Leute, Behinderte und Straßenkinder. Dabei achten wir darauf, mit den Armen zu leben. Der Dienst an den Armen ist für uns das Zentrum und das Herz der Welt."
An diesem Montag ist Don Crippa zu Besuch bei einer seiner Kommunitäten auf den Philippinen:
„Es tut mir leid, dass ich nicht im Vatikan dabei sein kann und vom Papst selbst diese Ankündigung der Heiligsprechung höre! Aber ich merke: Unsere ganze Gemeinschaft und vor allem unsere Armen sind enthusiastisch, dass die Kirche Don Guanella als Heiligen anerkennt. Das gibt uns auch ein bißchen Kraft, um die Schwierigkeiten zu meistern, die wir haben, etwa wegen mangelndem Ordensnachwuchs."
Der Männerorden „Diener der Nächstenliebe" hat 528 Mitglieder, darunter 317 Priester. Sie arbeiten in zwanzig Ländern auf vier Kontinenten, u.a. in Rumänien, Israel und Vietnam. Der Frauenorden „Töchter Mariens von der Göttlichen Vorsehung" hat ca. 700 Mitglieder in 14 Nationen auf drei Kontinenten, darunter Indien und Kolumbien. Es gibt auch einen Laien-Verband, der im Geist von Don Guanella arbeitet. (rv)