D: Schweppe zum Abschiedsbesuch beim Papst

logo_DT_BotschaftReinhard Schweppe, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Vatikan, war an diesem Montag zu seinem Abschiedsbesuch bei Papst Franziskus. Schweppes Amtszeit läuft in diesem Monat aus. Er habe dem Papst berichtet, wie positiv die Bundesregierung die zunehmenden diplomatischen Initiativen des Vatikans wahrnehme, zuletzt die Initiative zu den Friedensgebeten im Vatikan, so Schweppe gegenüber Radio Vatikan. Insgesamt nehme man das Pontifikat interessiert wahr.

Zum Abschied vom Vatikan gehörte aber auch Privates, so liess sich das Ehepaar Schweppe Kreuze für seine beiden jüngst geborenen Enkelkinder vom Papst segnen.

Schweppe war seit 2011 Botschafter im Vatikan, er trat seinen Dienst direkt nach der Papstreise Benedikts XVI. nach Deutschland an. Es ist der letzte Botschafterposten für Schweppe, er geht anschließend in Ruhestand. (rv)

Vatikan/Irland: Irland ernennt keinen neuen Botschafter für den Heiligen Stuhl

Die Regierung der Republik Irland hat entschieden, ihre Botschaft beim Heiligen Stuhl zu schließen. Das wurde an diesem Donnerstag Abend gleichzeitig in Dublin und im Vatikan bekannt gegeben. Es sei eine bedauerliche Entscheidung, so habe der Außenminister Irlands, Eamon Gilmore, dem Erzbischof von Armagh, Kardinal Séan Brady, mitgeteilt; leider lasse die ökonomische Situation keine andere Entscheidung zu. Kardinal Brady sagte, ihm sei versichert worden, dass die Schließung nichts mit den jüngsten diplomatischen Schwierigkeiten zwischen dem Vatikan und Irland im Zug des Missbrauchsskandals zu tun habe. Außenminister Gilmore habe ihn angerufen und ihm die Entscheidung mitgeteilt, so Brady.
Wichtig seien die diplomatischen Beziehungen zwischen Irland und dem Heiligen Stuhl an sich, und diese seien nicht zur Disposition gestellt. So kommentiert Vatikansprecher Pater Federico Lombardi die Entscheidung Irlands. Jeder Staat sei selbstverständlich frei, nach seinen Möglichkeiten und Interessen zu handeln.
Kardinal Brady hingegen äußerte seine Enttäuschung darüber, dass es keinen in Rom residierenden Botschafter geben werde, das erste Mal seit dem ersten Austauschen von gegenseitigen Vertretern im Jahr 1929. Bei der Gründung der Republik habe die Anerkennung durch den Vatikan eine große Rolle gespielt, die aktuelle Entscheidung scheine das zu verkennen. Er hoffe, dass trotz der bedauerlichen Entwicklung die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Gerechtigkeit und des Friedens weiter gehen werde.
Von den Sparbeschlüssen der Regierung in Dublin ebenfalls betroffen sind die Botschaften im Iran und in Osttimor. Auch sie werden geschlossen. Man müsse diese Schnitte machen, um die Vorgaben des Internationalen Währungsfonds und der EU zu erfüllen, so eine Stellungnahme des Außenministeriums. (rv)