VATIKANSTADT – Zum Gedenken an die Reformation – die 500 Jahre der Spaltung der Kirche – bringt der Vatikan eine eigene Briefmarke heraus. Das hat das zuständige Amt für Philatelie und Numismatik heute mitgeteilt.
Dargestellt auf der Marke sind Martin Luther und sein protestantischer Mitstreiter, Philipp Melanchthon; beide knien vor Jesus Christus am Kreuz. Im Hintergrund ist die Stadt Wittenberg dargestellt.
Zur Begründung für die Marke teilte das Amt mit, dass 500 Jahre vergangen seien, seitdem, so wörtlich, „der Augustinermönch und Theologe Martin Luther am 31. Oktober 1517 am Portal der Schlosskirche von Wittenberg seine 95 Thesen annagelte“.
Weiter heißt es im Wortlaut, Papst Franziskus habe
„anlässlich seiner Reise nach Schweden beim Gemeinsamen lutherisch-katholischen Gedenken der Reformation Gott seine Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht für die Gelegenheit dieses Ereignis zu erleben ‚mit einer erneuerten Mentalität und in dem Bewusstsein, daß die Einheit unter den Christen eine Priorität ist. Denn wir erkennen, dass unter uns das, was uns eint, viel mehr ist, als das, was uns trennt‘.“
Das Amt für Philatelie zitiert Papst Franziskus weiter: „Lutheraner und Katholiken haben die sichtbare Einheit der Kirche verwundet“. Theologische Unterschiede seien von Vorurteilen und Konflikten begleitet gewesen und Religion wurde für politische Ziele instrumentalisiert worden.
Darüber schreibt das vatikanische Amt weiter:
„‚Uns allen ist wohl bewusst, dass die Vergangenheit nicht geändert werden kann, sagte der Papst aus Anlass einer anderen Gelegenheit zum selben Thema.Doch ist es möglich, eine Reinigung der Erinnerung zu vollziehen, ohne ‚Groll‘, ‚der unsere Sicht aufeinander verzerrt‘.“
(CNA Deutsch)