In der italienischen Fernsehsendung „Stanza Vaticane“ äußerte sich Kardinal Kasper heute zum umstrittenen Dokument „Amoris Laetitia“.
Kasper hält zwar immer noch die Kritik am Papstdokument zum Familienleben für „lächerlich“ schlägt aber erstmals auch andere Töne an. Er kritisiert, dass die Apostolische Ermahnung „Amoris Laetitia“ in der Diskussion auf eine Fußnote reduziert wird [die Fußnote öffnet geschiedenen und wiederverheirateten Paaren die Tür zur Kommunion, Anm. Red.]
Kardinal Kasper sagte in der Fernsehsendung:
„Es ist gut, eine brüderliche Diskussion [über Amoris Laetitia, Anm. Red.] zu beginnen, um Frieden zu schaffen“.
Diejenigen, die sagen Amoris ist „keine große Angelegenheit“, haben vielleicht ihr Herz nicht bei der Sache und diese Tatsache überschattet das Dokument, betont Kasper.
Papst Franziskus wird von einigen Mitgliedern der Kirchenhierarchie stark bekämpft und Kasper verweist auf die vier Dubia-Kardinäle und ihre öffentliche Fragestellung an den Pontifex.
Vielleicht hat bei Kardinal Kasper ein Sinneswandel stattgefunden. Er kritisiert zwar nach wie vor die Dubia-Kardinäle und verweist auf andere Kritiker, namentlich nicht genannte Kräfte in der Kirchenführung, hält es aber für gut, eine „brüderliche Diskussion“ zu beginne.
Sein Einschwenken ist zu mindestens ein Zeichen in die richtige Richtung. Bisher hatte er nur harsche Missbilligung für die Kritiker der Apostolischen Ermahnung „Amoris Laetitia“ bekundet. (vh – mm)