Gibt es bald Hoffnung für das Bürgerkriegsland Libyen? Der UNO-Sicherheitsrat sieht eine mögliche baldige Einigung zwischen den verfeindeten Parteien im Land. Die mehrmonatigen Verhandlungen steuerten auf ihr Ende zu und eine Machtteilung sei möglich, sagte der UNO-Sonderbeauftragte Bernardino León. Zugleich wies er auf die schlechte humanitäre Lage und das Erstarken der IS-Terrormiliz in dem Land hin. Außerdem warteten in Libyen rund 250.000 Flüchtlinge auf die Überfahrt nach Europa. Vier Jahre nach dem Sturz von Diktator Gaddafi streiten zwei rivalisierenden Regierungen in Tobruk und Tripolis um die Macht. Gabriele Iacovino vom Zentrum für Studien der internationalen Politik schlägt eine Machtteilung im föderalen Stil vor, um der Lage Herr zu werden.
„Bis jetzt wurde wenig gesprochen über eine Föderation im Inneren Libyens. Wir brauchen Zugang zur wichtigsten Region des Landes, nämlich dem Zugang zur Sahel-Zone, von wo aus die illegalen Waren wie Waffen und Drogen sowie Menschen eingeschleust werden. Sie bringen dem Land immer mehr Instabilität. Ein möglicher Weg ist die Föderalisierung, eine Machtteilung im Inneren des Landes unter den verschiedenen Gruppen. Das ist entscheidend, um mit ihnen in Verhandlung zu treten.“ (rv)