Seid „mutige Soldaten Christi“ und Vorbild für andere – das hat Papst Franziskus seiner Schweizergarde mit auf den Weg gegeben. Im Vatikan empfing er am Morgen 40 neue Rekruten der Garde, die an diesem Samstagnachmittag im Vatikan vereidigt werden. Franziskus wird an dem feierlichen Ritus selbst nicht teilnehmen, empfing seine Garde aber zuvor in Audienz.
Haltung und Präzision, Professionalität und Vorbildhaftigkeit in Dienst und Leben – dies sind laut Papst Franziskus die Tugenden eines Schweizergardisten: „Möge dies eure erste Sorge sein“, legte er den jungen Neuzugängen ans Herz; die jungen Männer waren, flankiert von erfahrenen Gardisten, mit ihren Familien in den Vatikan gekommen. Sie werden an diesem Samstagnachmittag den Fahnenschwur im Damasushof leisten, unter Anwesenheit von Kardinälen und Bischöfen sowie der Schweizer Bundespräsidentin Doris Leuthard.
In seiner Ansprache kam Franziskus auf den historischen Gründungsmoment der päpstlichen Garde zu sprechen. Die Vereidigung neuer Schweizergardisten findet traditionell immer am 6. Mai, dem Jahrestag des unter dem Stichwort „Sacco di Roma“ bekannten Ereignisses, statt. Als Landsknechte und Söldner 1527 Rom und den Kirchenstaat plünderten, habe die Schweizergarde „den Papst mutig und unbeugsam verteidigt“ – bis zur Hingabe des eigenen Lebens, erinnerte Franziskus. Heute werde von der Schweizergarde „ein anderes, aber nicht minder mühsames Opfer“ verlangt, fuhr er fort: „der Macht des Glaubens zu dienen. Er ist ein wirksamer Wall, um den verschiedenen Kräften und Mächten dieser Erde zu widerstehen, vor allem dem »Herrscher dieser Welt« und »Vater der Lüge«. Dieser geht, gemäß den Worten des heiligen Petrus, »wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann« (1 Petr 5,8). Ihr sollt tapfer und treu sein, getragen vom Glauben in Christus und von seinem Wort des Heiles. Eure Präsenz in der Kirche und euer wichtiger Dienst im Vatikan bieten eine Gelegenheit, um als mutige ,Soldaten Christi‘ zu wachsen.“
Franziskus rief die jungen Männer zu „ehrlicher Brüderlichkeit“, gegenseitiger Unterstützung, Freundlichkeit und einem exemplarischen christlichen Leben auf. In den kleinen alltäglichen Gesten sollten die Gardisten diesen Werten neues Leben einhauchen, selbst wenn ihr Dienst auch manchmal ein wenig repetitiv sei, so Franziskus, der seine Zuhörer abschließend bat, für ihn zu beten. (rv)