Das Bistum Dresden-Meißen hat einen neuen Bischof: Heiner Koch. Papst Benedikt XVI. ernannte den Kölner Weihbischof an diesem Freitag, wie der Vatikan und das Bistum zeitgleich bekannt gaben. Koch steht damit an der Spitze von rund 140.000 Katholiken in Sachsen und Ostthüringen. Er selbst sei über seine Ernennung sehr überrascht gewesen, berichtete Koch im Kölner Domradio. Davon erfahren habe er bei einem Telefonat mit dem derzeitigen Diözesanadministrator Michael Bautz,
„der mich angerufen hat. Da war noch gar kein Brief da, und der wollte wissen, ob der Brief eingetroffen sei. Dann kamen einige sehr überraschende, aber auch sehr erhellende Gespräche. Für mich einige Tage der Stille, des Nachdenkens, des Gebetes, des Sprechens mit den Menschen dort. Und dann der Sprung: Es war für mich ein absoluter Sprung, ich kenne in Dresden-Meißen kaum jemanden, eigentlich gar keinen. Ich bin mit der Situation sehr wenig bekannt und vertraut. Für mich ist es ein großer Sprung, aber als ich gesprungen bin, merkte ich: Das tut gut!“
Er sehe in dem Bistum sehr große Chancen, so gebe es dort etwa drei Millionen ungetaufte Menschen, so Koch weiter. Zudem erinnerte der neue Bischof daran, dass das Bistum Dresden-Meißen in der Seelsorge interessante Felder besetzt hätte, beispielsweise mit der Internet-Seelsorge. Koch blickt optimistisch in die Zukunft:
„Ich freue mich sehr auf die Begegnung, auf eine hoffentlich spannende Zeit, auf eine Zeit der Offenheit und des miteinander Lernens, des miteinander Gehens. Ich freue mich auf die vielen jungen Menschen: In Dresden und Leipzig wächst die Zahl der Katholiken und die demografisch gesehen stärkste Gruppe sind die 20- bis 30-jährigen. Das ist eine andere Situation. Der Weihbischof hat mir gesagt: Eins wirst Du bei uns in Dresden nicht machen müssen: Abbauen. Ich freue mich auf den Aufbau!“
Das Bistum Dresden-Meißen war seit einem Jahr vakant, nachdem Papst Benedikt den altersbedingten Rücktritt von Bischof Joachim Reinelt angenommen hatte. (rv)