Der 50. Internationale Weltkongress in Irland neigt sich seinem Ende zu. Der Erzbischof von Dublin und Gastgeber der Veranstaltung, Diarmuid Martin, zeigt sich zufrieden: „Hier beim Kongress sieht man, dass sich in der Kirche Vieles ändert, und viele Dinge ändern sich in die richtige Richtung", so der Erzbischof am Rande der Veranstaltung gegenüber Radio Vatikan.
„Schon am Sonntagmorgen, bei Eintritt in die große Aula, konnte man den großen Enthusiasmus spüren und einen großen Sinn für Optimismus. Das sind viele Beispiele für die großen Ereignisse, die sich heute in der irischen Kirche abspielen. Außerdem sehen wir die Qualität der Liturgien und die Teilnahme von Personen aus der ganzen Welt, aber auch der Iren selbst."
Die irische Kirche habe in den letzten Monaten geradezu eine Missionierung erlebt, auch wenn sie selbst sich dessen vielleicht gar nicht bewusst gewesen sei, meint Erzbischof Martin. Das Thema des Kongresses und die Neuevangelisierung seien auf vielfältige Weise schon vor dem Kongress in die Gemeinden und vor allem zu den jungen Menschen getragen worden, durch die auch zahlreiche Initiativen angeregt worden seien:
„Da gibt es viele kleine Beispiele: Zum Beispiel wurde eine Route zwischen sieben Kirchen eingerichtet, die sich eines großen Zulaufs erfreut. Aber jede Gemeinde hat auch Momente der Katechese gehabt, vor allem für die Erwachsenen, was es in der Vergangenheit in Irland so noch nicht gab: Die Katechese war vor allem für die Schulen. Wir wollten die Botschaft des Kongresses aber auch zu den alten Menschen bringen, so dass wir eine Messe in jedem Altenheim gefeiert haben, um den Menschen so die Teilnahme zu ermöglichen. Auch in den Armenspeisungen haben wir die Einheit der Menschen mit Christus in der Kommunion und die Solidarität betont. Wir werden jetzt den Langzeiteffekt dieser Initiativen beobachten müssen, es ist schwierig, heute zu sagen, was das Ergebnis sein wird. Man ändert die katholische Kirche in Irland nicht in einer Woche. Dennoch, der Weg ist vorgegeben und ich hoffe, dass man am Tag nach dem Kongress mit der Aktivität der Evangelisierung weiter machen kann. Möglicherweise wird das Jahr das Glaubens eine wirklich hervorragende Gelegenheit für uns sein."
Eines der Merkmale des Kongresses bleibt auch die Begegnung zwischen Personen verschiedener Nationalitäten, Sprachen und Lebensläufen am Tisch des Herrn. Dies bestätigt Pater John Pelotta vom irischen Zweig des Don Orione-Ordens im Gespräch mit Radio Vatikan:
„Dieser eucharistische Kongress ist durch verschiedene Realitäten geprägt: Es gibt die spirituelle Komponente, die die Menschen nach und nach mit Liturgien, Anbetungen und Beichten aufnehmen. Es gibt aber auch eine andere Seite: Dieses Zusammenkommen der Menschen aus verschiedenen Nationen, aus Afrika, aus Asien, aus Nationen, die wir manchmal gar nicht kennen, viele aus Südamerika und Europa. Hier wird uns bewusst, dass die Eucharistie und das Brotbrechen für die Armen zwei Dinge sind, die sehr eng miteinander verbunden sind."
Die Kirche in Irland stehe dabei aktuell vor besonders großen Herausforderungen:
„Der Großteil der Menschen ist noch gläubig, dennoch braucht Irland Führungspersönlichkeiten und ich sehe noch keine solchen, weder in der Kirche noch in der Gesellschaft. Die Gesellschaft ist jetzt eine Gelegenheit für die Kirche, die diese jetzt nutzen muss." (rv)