Juan de la Caridad García Rodríguez, bisheriger Erzbischof von Camagüey, wird neuer Erzbischof der Hauptstadt Havanna. An diesem Dienstag teilte der vatikanische Pressesaal seine Ernennung durch Papst Franziskus mit. Die beiden kennen sich gut, da Franziskus bei seiner Kuba-Reise auch die Diözese Camagüey besucht hatte. García Rodríguez folgt auf Kardinal Jaime Lucas Ortega y Alamino, der wohl in der Geschichte als maßgebende Persönlichkeit bei der Annäherung zwischen den sozialistisch-kommunistischen Machthabern – sprich den Castro-Brüdern – und der Kirche gewirkt.
Franziskus war vom 19. bis 22. September 2015 auf Kuba gewesen. Auch bei der politischen Annäherung zwischen den USA und Kuba war er mit dabei. Dazu sagte Kardinal Ortega y Alamino in einem Interview mit Radio Vatikan.
„Der Papst kommt nach Kuba zu einem Zeitpunkt, in der eine neue Etappe der Öffnung gestartet wird. Einerseits geht es um die diplomatischen Beziehungen und andererseits um allgemein das Verhältnis nach Außen zu verbessern. Das Embargo gegen Kuba hat so viele Jahre zahlreiche Kubaner betroffen.“
Die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und Kuba waren bis vor wenigen Jahren noch schwer belastet. Nach der Revolution 1959 schloss Regierungschef Fidel Castro katholische Schulen, verstaatlichte Krankenhäuser und verwies zahlreiche Priester des Landes. Von 1975 bis 1992 definierte sich Kuba offiziell als atheistischer Staat. Kardinal Jaime Ortega sah in dem Papstbesuch vom vergangenen September ein Hoffnungszeichen auch in spiritueller Hinsicht:
„Denn mit diesem Besuch fühlen wir Kubaner uns in Verbindung und Verhältnis mit dieser konkreten Person, die eben Papst Franziskus ist und der zu uns kommt, um die Liebe und das Gute zu verkünden. Das schenkt Hoffnung in alle Herzen der Kubaner.“
Mit Vollendung des 75. Lebensjahres reichte Ortega im Herbst 2011 bei Papst Benedikt XVI. sein Rücktrittsgesuch vom Amt des Erzbischofs von Havanna ein. Bis zur Benennung eines Nachfolgers García Rodríguez blieb er jedoch im Amt. (rv)