Enthauptet, gesteinigt, gehängt. Mindestens 527 Menschen sind im vergangenen Jahr von offiziellen Behörden hingerichtet worden. Dazu kommen noch mehr als 2.000 Menschen, die von Gerichten zum Tode verurteilt wurden. Das sind die offiziellen Zahlen, die die Menschenrechtsorganisation Amnesty International an diesem Montag veröffentlicht hat. Für Radio Vatikan berichtet Mario Galgano:
Die meisten Hinrichtungen sollen wie in den Jahren zuvor chinesische Behörden vollzogen haben. Für die kommunistische Regierung ist die Statistik zur Todesstrafe nach wie vor ein Staatsgeheimnis, über das offiziell nicht geredet wird. Amnesty International schätzt jedoch, es gebe Tausende Hingerichtete in China – mehr als in der restlichen Welt zusammen. Auf den weiteren Plätzen folgen Länder wie der Iran, Nordkorea und der Jemen. In vielen Ländern droht sogar bei kleineren Delikten die Hinrichtung: Zum Beispiel in Laos bei Drogenbesitz oder in einer chinesischen Provinz bei Handtaschenraub. Auch Korruption und Steuerhinterziehung ahndet China dem Bericht zufolge mit der Todesstrafe. In Saudi-Arabien kann sogar Homosexualität mit dem Tode bestraft werden. Dennoch lobt die Organisation auch eine seit Jahren andauernde Entwicklung: In immer mehr Ländern wird auf die Todesstrafe verzichtet. In den letzten zehn Jahren haben 21 Länder die Todesstrafe abgeschafft. Mit dem jàhrlichen Bericht soll für Aufklärung gesorgt werden. Laut einem Autoren der Studie sollen die Staaten wissen, dass nichts im Verborgenen geschehe. (rv)