„Das sind wirklich teuflische Dinge.“ So kommentiert Vatikan-Kardinal Fernando Filoni die Enthauptungen westlicher Geiseln durch Terroristen des „Islamischen Staats“ im Irak. „Niemand darf im Namen Gottes so etwas tun“, sagte Filoni im Gespräch mit CNN. Allerdings wollte sich der Präfekt der vatikanischen Missions-Kongregation, der früher Nuntius im Irak war, nicht darauf einlassen, dass man jetzt „Krieg“ gegen den „Islamischen Staat“ führen müsse: „Der Heilige Vater hat oft Nein zum Krieg gesagt“, so Filoni wörtlich. „Wir reden hier nicht über Krieg, sondern über etwas anderes.“ Es gehe um die „Verteidigung von Menschen, die in Not sind“. Gut ausgerüstete Terroristen seien im Irak über unbewaffnete, „einfache Bauern, Familien und Dorfbewohner“ hergefallen: „Da ist es unsere erste Pflicht, diese Menschen zu verteidigen, aus menschenrechtlichen Gründen, um des Heils der Menschheit willen.“
Filoni hat kürzlich als Sondergesandter von Papst Franziskus Flüchtlinge im Nordirak besucht. Kurdenführer hätten ihm gegenüber angegeben, sie bräuchten lediglich Ausrüstung, nicht etwa ausländische Soldaten, um sich selbst zu verteidigen. Kardinal Filoni wörtlich: „Natürlich hat als erstes die irakische Regierung die Pflicht, sie zu verteidigen. Aber wenn sie dazu nicht imstande ist und sie sich selbst nicht verteidigen können, dann muss jemand anderes diese Aufgabe übernehmen.“ (rv)