Der Stadtrat von Lugano hat den Umbau einer Klinik in ein islamisches Zentrum bewilligt. Das berichtet am Freitag die Neue Luzerner Zeitung. Vizestadtpräsident Erasmo Pelli (FDP) erklärte, es habe keine Argumente inhaltlicher und juristischer Art gegeben, um dem Antrag auf Umnutzung der Räumlichkeiten nicht zu entsprechen. Die islamische Gemeinschaft des Tessins hatte knapp ein Jahr auf einen Entscheid der Stadtregierung Lugano gewartet. Gegen die Umbaupläne läuft die Partei Lega dei Ticinesi Sturm. Im siebenköpfigen Stadtrat stimmten die beiden Lega-Vertreter, Parteipräsident Giuliano Bignasca und „Mattino“-Redakteur Lorenzo Quadri, gegen die Bewilligung. Sie befürchten, dass es in dem Wohnquartier zu einem Verkehrschaos kommt. Schon jetzt gebe es kaum Parkplätze. So zumindest die offizielle Begründung. Noch wichtiger dürfte allerdings die Tatsache sein, dass die Moschee in unmittelbare Nähe zur eigenen Parteizentrale zu stehen kommt, schreibt die Zeitung. In einem Communiqué spricht die Lega, die sich stets islamkritisch zeigte, indirekt von einer Provokation durch die neuen Nachbarn, zumal viele Anwohner der Gegend schon Unterschriften gegen die Umwandlung des Gebäudes in ein islamisches Zentrum gesammelt hätten. Die Anwohner werden aufgerufen, alle Rechtsmittel zu ergreifen, um die Moschee noch zu verhindern. Dies dürfte nach dem Votum im Stadtrat allerdings schwierig werden. (rv)