VATIKANSTADT – Papst Franziskus hat zur Eröffnung der Jugendsynode deren Redner ermutigt, ihre Beiträge – Interventionen genannt – jederzeit zu ändern. Dies sei Teil des Dialogs beim Bischofstreffen.
Der Pontifex sagte, dass die Bischöfe dafür offen sein sollten, ihren vorbereiteten Text als „vorläufigen Entwurf“ zu betrachten, der überarbeitet werden kann.
Dies ermögliche der „Geist der Unterscheidung“, der, eine „innere Haltung ist, die in einem Akt des Glaubens“ entspringe. Franziskus betonte, dass dieser Geist kein Slogan, keine Methode oder „Modeerscheinung dieses Pontifikats“ sei.
Zudem kündigte der Papst an, dass es nach allen fünf Interventionen etwa drei Minuten lang eine Stille geben werde.
„Dies soll es jedem ermöglichen, in seinem Herzen die Nuancen dessen zu erkennen, was er gehört hat, und es jedem ermöglichen, tief nachzudenken und das Auffälligste zu erfassen“, sagte er.
Der Papst erklärte, dass die Synode eine Übung im Dialog sein sollte, deren erste Frucht darin bestehe, dass „jeder offen für Neues ist, um seine Meinung zu ändern, dank dem, was er von anderen gehört hat“, und erklärte, dass „dies wichtig für die Synode ist“ und ein „Zeichen großer menschlicher und geistiger Reife“.
Auf der ersten Generalversammlung der Synode forderte der Papst die Bischöfe auch auf, am Ende der Sitzungen nach konkreten Ergebnissen und „pastoralen Vorschlägen“ zu suchen, die über das Abschlussdokument hinausgehen, von dem er prophezeite, dass es „nur von wenigen gelesen und von vielen kritisiert wird“.
Die „pastoralen Früchte“ der Synode, fuhr Franziskus fort, sollten „Träume pflanzen, Prophezeiungen und Visionen hervorbringen, Hoffnung aufblühen lassen, Vertrauen wecken, Wunden verbinden, Beziehungen knüpfen“, sagte er, und „in jungen Menschen – allen jungen Menschen, ohne jemanden auszuschließen – eine Vision der Zukunft voller Freude am Evangelium inspirieren“.
„Die Synode ist eine kirchliche Übung der Entscheidungsfindung“, so der Papst weiter.
Franziskus wies darauf hin, dass die meisten Synodenväter nicht derselben Generation angehören wie die jungen Menschen, über die sie reden werden.
„Wenn wir denken, dass wir bereits wissen, wer andere sind und was sie wollen, haben wir wirklich Mühe, ihnen ernsthaft zuzuhören“, sagte er.
„Wir müssen die Gründe für unsere Hoffnung wiederentdecken und vor allem an junge Menschen weitergeben, die nach Hoffnung dürsten“, fuhr er fort und zitierte eine Ansprache von Papst Johannes XXIII.
Der Papst verwies weiter auf die Notwendigkeit, die „Geißel des Klerikalismus“ zu überwinden. Dieser, so Franziskus, gehe von einer „elitären und exklusiven Vision der Berufung“ aus, die den Dienst als eine Form der auszuübenden Macht und nicht als einen zu erbringenden Dienst behandelt.
„Eine Kirche, die nicht zuhört, zeigt sich verschlossen gegenüber Neuem, verschlossen gegenüber Gottes Überraschungen und kann nicht glaubwürdig sein, besonders für die Jugendlichen, die sich zwangsläufig abwenden werden“, mahnte der Papst. (CNA Deutsch)