Erzbischof Luigi Padovese, Vorsitzender der Türkischen Bischofskonferenz, ist in seinem Haus erstochen worden. Das bestätigt die türkische Bischofskonferenz am Donnerstag. Vatikansprecher Federico Lombardi erklärt dazu: „Es handelt sich um eine schreckliche Nachricht, die uns sehr tief bewegt und natürlich sehr traurig macht.“ Der am 31. März 1947 in Mailand geborene Padovese, der dem Franziskanerorden angehörte, wurde 2004 von Papst Johannes Paul II. zum Apostolischen Vikar ernannt und empfing die Bischofsweihe. Zuvor war er Professor an der Franziskaner-Universität „Antonianum“ in Rom. Er war für die rund 4.500 Katholiken im Süden und Osten der Türkei zuständig. Padovese sollte am Freitag nach Zypern fliegen, um dort mit Papst Benedikt XVI. zusammenzutreffen. Als Vorsitzender der Türkischen Bischofskonferenz sollte er am kommenden Sonntag im Sportpalast von Nikosia aus Hand des Papstes das Arbeitspapier für die Nahost-Bischofssynode in Empfang nehmen, die im Herbst in Rom zusammentritt. In der Vergangenheit hatte es wiederholt gewaltsame Übergriffe gegen katholische Priester in der Türkei gegeben. Im Februar 2006 sorgte die Ermordung des in Trabzon tätigen römischen Priesters Andrea Santoro für breites Aufsehen.
Hintergrund noch unklar
Die halbamtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, dass Padovese nach dem Angriff am Nachmittag ins Krankenhaus eingeliefert wurde und dort seinen Verletzungen erlag. Dem türkischen Fernsehen zufolge wurde der Bischof von seinem Chauffeur erstochen. Dieser sei flüchtig. Die Motive der Tat sind noch unklar. (rv)