„Wir dürfen nie vergessen, wie sehr Polen unter dem nationalsozialistischen Eroberungs-, Versklavungs- und Vernichtungskrieg gelitten hat“.
BONN – Am Jahrestag des deutschen Angriffs auf Polen vor 97 Jahren hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, seinen viertägigen Besuch in Polen beendet. Zuvor warnte er: Der Vernichtungskrieg der Nationalsozialisten dürfe nie vergessen werden.
Kardinal Marx traf bei seinem Besuch mit dem Präsidenten der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanisław Gądecki, in dessen Amtssitz in Posen zusammen. In der dreistündigen Begegnung wurden „die aktuelle Situation der Kirche in Polen und Deutschland sowie Entwicklungen in der Weltkirche erörtert“, hieß es dazu von der DBK.
Kardinal Marx sagte: „Die gute Beziehung zwischen Deutschen und Polen ist und bleibt ein zentraler Baustein des Friedens in Europa. Und die Kirche in beiden Ländern steht deshalb vor der unabweislichen Verpflichtung, ihren Beitrag zur Einheit Europas zu leisten. Dieser Gedanke ist und bleibt für mich leitend.“
Auch für die Entwicklung des kirchlichen Lebens in Europa sei die deutsch-polnische Zusammenarbeit von hoher Relevanz. Der katholische Glaube erlaube es nicht, „nationale Kirchentümer neben- oder gar gegeneinander zu stellen“, so Marx laut DBK-Mitteilung.
„Die Einheit, die uns aufgetragen ist, meint aber keine Uniformität. Unterschiede können und müssen ausgehalten werden“, so Marx.
Er habe vor allem auch im Gespräch mit Erzbischof Gądecki, „gespürt, wie groß auch auf polnischer Seite Bereitschaft und Interesse an einem vorbehaltlosen und vertieften theologischen Austausch sind.“
Mit einer „Eucharistiefeier im kleinen Kreis“ habe Marx am heutigen Samstag seinen Aufenthalt in Polen beendet, teilte die DBK mit. „Er gedachte dabei der Opfer des Zweiten Weltkrieges, der mit dem deutschen Angriff auf Polen heute vor 79 Jahren begann“.
„Wir dürfen nie vergessen, wie sehr Polen unter dem nationalsozialistischen Eroberungs-, Versklavungs- und Vernichtungskrieg im Osten gelitten hat“, betonte der Kardinal in Posen. „Wir danken Gott, dass unsere Völker trotz dieser Geschichte wieder zueinander gefunden haben.“ (CNA Deutsch)