Wie das Staatssekretariat des Vatikan heute berichtet, ist der irische Kardinal Connell am 21. Februar verstorben. Connell war von März 1988 bis April 2004 Erzbischof von Dublin (Irland). Papst Johannes Paul II. erhob ihn am 21. Februar 2001 in den Kardinalsstand und übertrug ihm die Titelkirche S. Silvestro in Capite. Mit seinem Tod zählt das Kardinalskollegium nunmehr 225 Mitglieder und 118 Kardinäle haben ein aktives Wahlrecht bei einem künftigen Konklave. (vh)
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Vatikan: Papstreise nach Irland geplant
Die Zeichen verdichten sich, dass Papst Franziskus für das Jahr 2018 eine Reise nach Irland plant. Darauf deutet eine Twitter-Kurznachricht des irischen Bischofs Philip Egan von diesem Montag hin, der dort eine solche Reise eine „großartige Neuigkeit“ nennt. Er hoffe, dass der Papst Irland „Hoffnung, Segen und einen erneuerten Glauben“ bringen könne, so der Bischof von Portsmouth. Details wurden ansonsten nicht bekannt. Eine offizielle Bestätigung der Reise durch den Vatikan steht aus.
Der Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, hatte im Mai diesen Jahres in einem Interview bereits von einem möglichen Papstbesuch in Irland anlässlich des Weltfamilientreffens in Dublin gesprochen. Der Papst habe damals auf Martins Einladung hin den Willen bekundet zu kommen, so der Erzbischof in einem Interview mit dem „Irish Independent“. Martin wird als Primas von Irland Gastgeber des neunten Weltfamilientreffens sein.
Als bislang einziger Papst war Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 1979 nach Irland gereist und hatte dort unter anderem Dublin, Limerick und den Wallfahrtsort Knock besucht. Medienberichten zufolge könnte bei einer Reise von Franziskus neben Dublin auch Nordirland auf dem Besuchsprogramm stehen. (rv)
Irland: „Änderungen in der Kirche gehen in die richtige Richtung“
Der 50. Internationale Weltkongress in Irland neigt sich seinem Ende zu. Der Erzbischof von Dublin und Gastgeber der Veranstaltung, Diarmuid Martin, zeigt sich zufrieden: „Hier beim Kongress sieht man, dass sich in der Kirche Vieles ändert, und viele Dinge ändern sich in die richtige Richtung", so der Erzbischof am Rande der Veranstaltung gegenüber Radio Vatikan.
„Schon am Sonntagmorgen, bei Eintritt in die große Aula, konnte man den großen Enthusiasmus spüren und einen großen Sinn für Optimismus. Das sind viele Beispiele für die großen Ereignisse, die sich heute in der irischen Kirche abspielen. Außerdem sehen wir die Qualität der Liturgien und die Teilnahme von Personen aus der ganzen Welt, aber auch der Iren selbst."
Die irische Kirche habe in den letzten Monaten geradezu eine Missionierung erlebt, auch wenn sie selbst sich dessen vielleicht gar nicht bewusst gewesen sei, meint Erzbischof Martin. Das Thema des Kongresses und die Neuevangelisierung seien auf vielfältige Weise schon vor dem Kongress in die Gemeinden und vor allem zu den jungen Menschen getragen worden, durch die auch zahlreiche Initiativen angeregt worden seien:
„Da gibt es viele kleine Beispiele: Zum Beispiel wurde eine Route zwischen sieben Kirchen eingerichtet, die sich eines großen Zulaufs erfreut. Aber jede Gemeinde hat auch Momente der Katechese gehabt, vor allem für die Erwachsenen, was es in der Vergangenheit in Irland so noch nicht gab: Die Katechese war vor allem für die Schulen. Wir wollten die Botschaft des Kongresses aber auch zu den alten Menschen bringen, so dass wir eine Messe in jedem Altenheim gefeiert haben, um den Menschen so die Teilnahme zu ermöglichen. Auch in den Armenspeisungen haben wir die Einheit der Menschen mit Christus in der Kommunion und die Solidarität betont. Wir werden jetzt den Langzeiteffekt dieser Initiativen beobachten müssen, es ist schwierig, heute zu sagen, was das Ergebnis sein wird. Man ändert die katholische Kirche in Irland nicht in einer Woche. Dennoch, der Weg ist vorgegeben und ich hoffe, dass man am Tag nach dem Kongress mit der Aktivität der Evangelisierung weiter machen kann. Möglicherweise wird das Jahr das Glaubens eine wirklich hervorragende Gelegenheit für uns sein."
Eines der Merkmale des Kongresses bleibt auch die Begegnung zwischen Personen verschiedener Nationalitäten, Sprachen und Lebensläufen am Tisch des Herrn. Dies bestätigt Pater John Pelotta vom irischen Zweig des Don Orione-Ordens im Gespräch mit Radio Vatikan:
„Dieser eucharistische Kongress ist durch verschiedene Realitäten geprägt: Es gibt die spirituelle Komponente, die die Menschen nach und nach mit Liturgien, Anbetungen und Beichten aufnehmen. Es gibt aber auch eine andere Seite: Dieses Zusammenkommen der Menschen aus verschiedenen Nationen, aus Afrika, aus Asien, aus Nationen, die wir manchmal gar nicht kennen, viele aus Südamerika und Europa. Hier wird uns bewusst, dass die Eucharistie und das Brotbrechen für die Armen zwei Dinge sind, die sehr eng miteinander verbunden sind."
Die Kirche in Irland stehe dabei aktuell vor besonders großen Herausforderungen:
„Der Großteil der Menschen ist noch gläubig, dennoch braucht Irland Führungspersönlichkeiten und ich sehe noch keine solchen, weder in der Kirche noch in der Gesellschaft. Die Gesellschaft ist jetzt eine Gelegenheit für die Kirche, die diese jetzt nutzen muss." (rv)
Vatikan/Irland: Untersuchung zu Kirche und Missbrauch kommt voran
Der Vatikan kommt voran bei der Aufarbeitung der Missbrauchsskandale in der Kirche von Irland: Die erste Phase der so genannten Apostolischen Visitation ist abgeschlossen. Das gab der Heilige Stuhl am Montag Mittag bekannt. Das Statement legt Wert auf die Feststellung, dass man im Zeitplan liege. Der Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, hatte vor wenigen Tagen mit deutlichen Worten Verzögerungen beklagt und Vatikan-Mitarbeiter dafür verantwortlich gemacht.
„In Übereinstimmung mit dem Zeitplan, der am 12. November letzten Jahres veröffentlicht wurde" – darauf weist das Vatikan-Statement von diesem Montag schon in der ersten Zeile hin. Im Auftrag des Papstes hätten die Visitatoren in den letzten Monaten u.a. überprüft, „ob die derzeitigen Verfahren beim Umgang mit Missbrauchsfällen effizient sind" und „welche Unterstützung den Opfern geboten wird". Die Kontrolleure hätten in den vier Erzbistümern, in den Priesterseminaren und Ordenseinrichtungen offene Türen vorgefunden: Dafür dankt der Papst vor allem den vier Erzbischöfen, also auch dem aus Dublin.
„Die Berichte der Visitatoren sind den zuständigen Behörden des Heiligen Stuhls ausgehändigt worden", so das Vatikan-Statement wörtlich. Die Behörden hätten bei gemeinsamen „interdikasteriellen" Treffen eine erste Auswertung getroffen. Daraus ergebe sich, dass es zumindest in den irischen Bistümern und Priesterseminaren „keine weiteren Apostolischen Visitationen" von seiten der vatikanischen Bischofskongregation mehr geben soll. Das Bild, das die Kontrolleure zeichneten, sei „hinreichend vollständig". Anders ist die Lage bei den Ordensgemeinschaften: Die zuständige Vatikan-Kongregation hat Fragebogen ausgewertet, die an alle Ordenseinrichtungen in Irland geschickt worden waren, und plant schon bald „Besuche vor Ort".
In den nächsten Monaten wollen die Vatikan-Behörden den Bischöfen in Irland „Hinweise für die geistliche Erneuerung in den Bistümern und Priesterseminaren" geben; dasselbe gilt für die Ordensgemeinschaften und Bewegungen. Anfang 2012 (auf englisch hört sich das so an: „by early 2012") will der Heilige Stuhl eine „umfassende Übersicht über die Ergebnisse der Visitation und die künftigen Aussichten" veröffentlichen. Dabei soll auch die landesweite Mission berücksichtigt werden, die Papst Benedikt für die irische Kirche angeordnet hat.
Benedikt XVI. war es auch gewesen, der in seinem Brief an irische Katholiken im März 2010 die Apostolische Visitation angekündigt hatte. Als Ziel hatte er genannt, „der Ortskirche auf ihrem Weg der Erneuerung zu helfen". Dem gleichen Ziel wird nächstes Jahr auch der Eucharistische Weltkongress in Dublin dienen, für den vor ein paar Tagen die Vorbereitungen gestartet sind. Irlands Kirche, die traditionell stark im Schulwesen engagiert ist, hat durch das Bekanntwerden von Missbrauchsskandalen im letzten Jahr einen Vertrauensverlust ohnegleichen erlebt. (rv)