Erzbistum Köln meldet Vorwürfe sexuellen Missbrauchs mehreren Staatsanwaltschaften

 

KÖLN – Das Erzbistum Köln hat am 29. Oktober in vier Fällen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs Informationen an die Staatsanwaltschaften Bonn, Düsseldorf und Koblenz übersandt.

Bei den weitergegebenen Informationen geht es um mutmaßliche Taten aus den 1970er- und 1980er-Jahren, so das Erzbistum in einer Mitteilung. Die jetzt erfolgten Meldungen basieren auf neuen Informationen von Betroffenen, beziehungsweise auf Erkenntnissen der internen Akten-Aufarbeitung.

Bei den Beschuldigten handelt es sich in diesen Fällen um Priester aus dem Erzbistum Köln, bei denen bereits Sanktionen ausgesprochen und kirchenrechtliche Verfahren in die Wege geleitet wurden. Alle Beschuldigten sind aktuell nicht im Dienst und ihnen ist die öffentliche Ausübung des priesterlichen Dienstes untersagt, so die Mitteilung weiter.

Generalvikar Markus Hofmann sagte dazu: „Alle Erkenntnisse, so auch diese neuen Erkenntnisse, werden an die Staatsanwaltschaft weitergeben. So gehen wir konsequent und transparent den Weg weiter, den unser Erzbischof festgelegt hat.“

Derzeit werden weitere Akten systematisch erfasst und überprüft, so Hofmann. Unabhängig davon werden diese Fälle alle auch noch einmal in der angekündigten unabhängigen Untersuchung geprüft und bewertet. (CNA Deutsch)

D: Dominik Schwaderlapp neuer Weihbischof in Köln

Der Papst hat den 44-jährigen bisherigen Kölner Generalvikar Dominik Schwaderlapp zum neuen Weihbischof des Erzbistums am Rhein ernannt. Die Ernennung wurde am Freitagmittag in Rom und Köln gleichzeitig bekanntgegeben. Als Weihbischof folgt Schwaderlapp Rainer Maria Woelki nach, der seit August Erzbischof von Berlin ist und am vergangenen Samstag zum Kardinal erhoben wurde. Im Gespräch mit dem Kölner Domradio sagte Schwaderlapp zu der Ernennung:

„Ich freue mich darauf, wieder zunehmend direkter mit vielen Menschen zusammen zu sein, denen ich auf die verschiedenste Art und Weise das Evangelium, die Frohe Botschaft, bringen kann. Ich denke an die Begegnungen auch im Rahmen der Spendung des Firmsakramentes in den Gremien der Pfarreien und Seelsorgebereichen. Ich denke auch an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an die Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten. Ich habe, glaube ich, jetzt eine große Chance, vielen Menschen zu begegnen. Die möchte ich gerne nutzen."

Der neu ernannte Weihbischof, wie Woelki ein enger Vertrauter des Kölner Kardinals Joachim Meisner, wurde 1967 in Selters im Westerwald geboren. Nach der Priesterweihe 1993 arbeitete er bis 1996 als Kaplan in Neuss. Anschließend war er bis Ende 2003 Erzbischöflicher Kaplan und Sekretär Meisners. Seit Juni 2004 ist der promovierte Theologe Verwaltungschef der größten Diözese Deutschlands. (rv)