Priester können nicht glaubwürdig auf Ehe vorbereiten: Kardinal Farrell

DUBLIN – Der für Familien und Laien zuständige Kardinal Kevin Farrell hat gesagt, dass Priester nicht die Glaubwürdigkeit und Erfahrung haben, um Paare auf die Ehe vorzubereiten.

In einem Interview mit dem in Irland erscheinenden, katholischen Magazin „Intercom“ sagte Kardinal Farrell wörtlich, „Priester sind nicht die geeignetsten Menschen, um andere für die Ehe auszubilden“.

„Sie haben keine Glaubwürdigkeit; sie haben nicht die Erfahrung; sie kennen vielleicht die Moraltheologie, die Dogmatik“, so Farrell weiter. Doch für die Praxis reiche nicht die Theorie.

Es ist nicht das erste Mal, dass der von Papst Franziskus im November 2016 zum Kardinal erhobene Geistliche diese Ansicht äußert: Bereits im September 2017 sagte Farrell auf einer Konferenz in Irland, dass Priester „keine Glaubwürdigkeit haben, wenn es um die gelebte Realität der Ehe“ gehe, und deshalb Laien aufgerufen seien, Programme für die Ehevorbereitung zu gestalten und zu organisieren.

Papst Franziskus, der Farrell 2016 zum ersten Präfekten der neu geschaffenen Behörde ernannte, hat selbst immer wieder über die Ehevorbereitung gesprochen, unter anderem in Amoris Laetitia – und betont, dass die Beichte wichtig für die Vorbereitung auf die Ehe ist.

Kevin Farrell wurde in Irland geboren und 1978 als Mitglied der Legionäre Christi zum Priester geweiht. 1989 siedelte er nach Washington (USA) über, und wurde 2002 zum Weihbischof in der gleichnamigen Diözese. Farrell war in dieser Zeit Generalvikar des von Kardinal Theodore McCarrick, mit dem er auch in einem renovierten Pfarrhaus im Kalorama-Viertel Washingtons zusammenlebte.

Im Jahr 2007 wurde Farrell zum Bischof von Dallas ernannt, und im September 2016 machte ihn Papst Franziskus zum ersten Präfekten des neu geschaffenen Dikasteriums für Laien, Familie und Leben. Dieses wurde durch die Auflösung und Zusammenlegung des Päpstlichen Rates für die Laien und des Päpstlichen Rates für die Familie geschaffen, um eine einzelne Behörde für die Herausforderungen der Ehevorbereitung, Familienbildung und der Förderung des Laien-Apostolates zu haben. (CNA Deutsch)

WJT-Treffen in Rom: „Von Krakau nach Panama“

Stabwechsel: In Rom haben die Arbeiten zur Übergabe des Weltjugendtages an die panamaischen Organisatoren des Jugendtreffens 2019 begonnen. „Von Krakau nach Panama – die Synode unterwegs mit den jungen Menschen“ heißt das Forum, zu dem die Diözese Rom mit dem päpstlichen Rat für Laien, Familie und Leben vom 5. bis 9. April junge Menschen sowie Vertreter katholischer Organisationen und Bewegungen aus der ganzen Welt eingeladen hat. 104 Länder sind mit 44 Organisationen vertreten, um eine Bilanz zum letzten Weltjugendtag in Krakau zu ziehen und die Weichen für das Großereignis zu stellen, das im Jahr 2019 durch die Erzdiözese Panama ausgerichtet wird. Auch die kommende Weltbischofssynode im Vatikan, die auf Wunsch von Papst Franziskus zum Thema „Jugend und Berufungen“ tagen wird, soll durch die Arbeit der jungen Menschen inspiriert und begleitet werden.

Der Präsident des Päpstlichen Rates für Laien, Familie und Leben, Kardinal Kevin Farrel, zeigte sich erfreut über das große Interesse an der Veranstaltung, die „von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche“ sei. Er begrüßte die Teilnehmer im Namen des Papstes und betonte, das Vorbereitungstreffen sei das größte seiner Art, das jemals stattgefunden habe. Ein Höhepunkt des Treffens der zahlreichen jungen und in der Jugendpastoral engagierten Menschen wird die Gebetsvigil mit Papst Franziskus am Vorabend des Palmsonntags sein. Radio Vatikan überträgt die Vigil mit deutschem Kommentar am kommenden Samstag ab 17.30 Uhr live über Yotube, Facebook und den Vatican Player. (rv)

Kurienreform: Bischof Kevin Farrell leitet neue Behörde für Laien, Familie und Leben

cna_Bischof FarrellVATIKANSTADT Papst Franziskus hat den Bischof von Dallas zum Leiter der neuen „Mega-Behörde“ für Laien, Familie und Leben ernannt.

Bischof Kevin Farrell ist der zweite US-Amerikaner, der in diesem Sommer eine Schlüsselposition im Vatikan erhält.

Die Nachricht der Ernennung von Bischof Farrell zum Leiter des Dikasteriums wurde am heutigen 17. August veröffentlicht, zeitgleich mit einem kurzen Motu Proprio des Heiligen Vaters – und wenige Wochen nach der Ernennung von Greg Burke zum Sprecher und Direktor des Presse-Amtes des Heiligen Stuhls.

Papst Franziskus begründet mit dem Motu Proprio, das den Titel Sedula Mater, „Gewissenhafte Mutter“, trägt, offiziell das Dikasterium für Laien, Familie und Leben.

Mit einem eigenen Statement, das die Ernennung von Bischof Farrell bekannt gibt, teilte Kardinal Donald Wuerl, Bischof von Washington, mit, dass „die Ernennung des Heiligen Vaters, Papst Franziskus, von Bischof Kevin Farrell zum Leiter des neu geschaffenen Dikasteriums … eine gute Nachricht ist, vor dem Hintergrund der nachweislichen pastoralen Fähigkeiten von Bischof Farrell und seiner anerkannten Verwaltungskompetenz.“

Zu einer Zeit, in der Papst Franziskus die Rolle der Laien, die Wichtigkeit einer „robusten, pastoralen Tätigkeit“ und die Unterstützung der Familie und des Ehelebens in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Kirche stelle, „wird die Führungsqualität, die Bischof Farrell mitbringt, ein Segen für uns alle sein“, so Kardinal Wuerl.

Bischof Farrell, 68, wurde in Dublin geboren, und 1978 zum Priester der Legionäre Christi geweiht. Im Jahr 1984 wurde er Weihbischof der Erzdiözese Washington, und kümmerte sich dort um die pastorale Arbeit mit spanisch-sprachigen Katholiken.

Die Ernennung zum Bischof von Dallas erfolgte im Jahr 2007. Die texanische Diözese hat die zehntgrößte katholische Bevölkerung der USA.

Der gebürtige Ire, der Abschlüsse in Philosophie und Theologie hat, spricht fließend Spanisch und Italienisch.

In seinem Statement drückt Kardinal Wuerl seine Freude darüber aus, dass die Leitung der neu geschaffenen Behörde „dem sehr kompetenten Bischof Farrell anvertraut worden ist“.

„Unser Gebet und unsere besten Wünsche begleiten Bischof Farrell bei seinem Umzug nach Rom und zu seinem neuen Verantwortungsbereich.“

Mit der Begründung des neuen Dikasteriums gehen auch die Zuständigkeiten des nun abgeschaffenen Päpstlichen Rates für die Familien und die Laien an Bischof Farrell über.

Der bisherige Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie, Erzbischof Vinzenz Paglia, wurde von Papst Franziskus zum Präsidenten der Päpstlichen Akademie für das Leben ernannt. In einer weiteren Mitteilung wurde bekannt gegeben, dass Erzbischof Paglia auch der neue Großkanzler des Institutes Johannes Paul II. für Ehe und Familie wird.

Der Papst ernannte auch Monsignore Pierangelo Sequi, Präsident der Theologischen Fakultät Norditaliens in Mailand zum neuen Dekan des Päpstlichen Institutes Johannes Paul II.

Keine neue Aufgabe wurde am heutigen Mittwoch fpr Kardinal Stanislaw Rylko bekannt gegeben – der Pole war seit 2003 Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien.

Seine Absicht, eine neue Behörde für Laien, Familie und das Leben zu schaffen, hatte Papst Franziskus erstmalig während der Familiensynode im Oktober 2015 bekanntgegeben.

Die offizielle Mitteilung des Vatikans erfolgte am 4. Juni 2016; darin wurde mitgeteilt, dass der offizielle Starttermin der Behörde der 1. September 2016 ist. Die ebenfalls am gleichen Datum veröffentlichten Statuten teilen mit, dass das neue Dikasterium „die pastorale Sorge für die Familie“ fördern werde, sowie „die Würde und das Allgemeingut des Sakraments der Ehe aufrecht erhalten“; außerdem werde sich die Behörde für die Rechte und Pflichten der Kirche in der Zivilgesellschaft einsetzen.

Besondere Aufmerksamkeit werde das neue Dikastierum der „besonderen Mission der Laiengläubigen“ schenken, die gegenwärtige Ordnung zu durchdringen und perfektionieren.“

Mit der Gründung der neuen Behörde werden der Päpstliche Rat für die Laien wie auch der Päpstliche Rat für die Familie aufgelöst, und die Päpstliche Akademia für das Leben wird der neuen Einrichtung angeschlossen.

Zu den Aufgaben des Dikasteriums zählt das Laien-Apostolat, die christliche Ehe als Institution, und die Rolle der Familie im Leben der Kirche.

Neben dem Präsidenten, Bischof Farrell, wird auch ein Sekretär ernannt werden. Diese Person kann auch ein Laie sein; zudem fungieren drei Laien als Untersekretäre. Mitglieder der Behörde werden Frauen und Männer sein, verheiratete wie zölibatär lebende, die in verschiedenen Feldern tätig sind und als verschiedenen Teilen der Welt kommen.

Neben vielen anderen Programmen geht es dabei unter anderem darum, „Initiativen für die Ermutigung verantwortungsvoller Fortpflanzung zu fördern und koordinieren, sowie der Schutz des Lebens von der Zeugung bis zu seinem natürlichen Ende“. (CNA Deutsch)

Laien, Familie und Leben: Neue Vatikaninstitution gegründet

VatikanplatzDie Vatikanreform geht einen weiteren Schritt: Wie bereits bei der Familien-Synode im vergangenen Oktober angekündigt, hat Papst Franziskus an diesem Freitag die Errichtung einer neuen Vatikanbehörde approbiert. Sie soll sich ab dem 1. September um die Fragen der Laien, der Familie und des Lebens kümmern und die Aufgaben der bisherigen Räte für die Laien und für die Familie übernehmen. Letztgenannte gehen mit dem 1. September in der neuen Struktur auf, so steht es in einer Pressemeldung, welche der Vatikan herausgab.

Mit der Errichtung gab der Vatikan gleichzeitig auch die Statuten des neuen Dikasteriums – wie die Institutionen im Vatikan genannt werden – bekannt. Sie gelten wie die Errichtung selber erst einmal ad experimentum und sollen überprüft werden. Neu an dieser Institution ist, dass der Posten des Sekretärs von einem Laien besetzt werden kann, wie es in Artikel zwei der Statuten ausdrücklich heißt, und dass die Untersekretäre Laien sein sollen. Zu den Mitgliedern des Dikasteriums – so etwas wie der Verwaltungsrat – sollen ebenfalls Laien wie Kleriker, Verheiratete wie zölibatär Lebende gehören.

Zu den Aufgaben der neuen Institution wird das Organisieren von internationalen Begegnungen wie etwa der Weltjugendtage gehören, sie soll sich um die „Sendung der Laien in Kirche und Welt“ kümmern, Fragen von Familienpastoral behandeln und Weiterbildungsinitiativen auf diesem Gebiet einrichten. Zur letzten Frage sehen die Statuten eine direkte Verbindung mit dem Päpstlichen Institut Johannes Paul II. für Ehe und Familie vor. Auch Fragen um das menschliche Leben herum, wie etwa die Fragen von Lebensschutz, Hilfe für Schwangere und Bioethik, gehören in die Kompetenz der Institution. Hierzu wird die Päpstliche Akademie für das Leben mit dem Dikasterium verbunden, sie soll vor allem mit Studien und Diskussionen der Themen helfen.

Ernennungen für die Leitungspositionen des Präfekten und des Sekretärs gab der Vatikan noch nicht bekannt. (rv)