Nach neuer Gewalt im Kongo: Schicksal verhafteter Katholiken unklar

KINSHASA – Die genaue Zahl der Todesopfer, sowie die Lage der am Sonntag im Kongo festgenommenen Katholiken, darunter zehn Priester, ist weiter unklar.

Polizei und Streitkräfte gingen nach Angaben zahlreicher Augenzeugen am 21. Januar unter anderem mit scharfer Munition gegen die meist katholischen Demonstranten an mehreren Orten vor. Die UN-Mission im Land meldete fünf neue Tote und mehrere Dutzend Verletzte – sowie zahlreiche Festnahmen.

Hintergrund der Konflikte im Kongo ist die Verzögerung der Wahlen durch Staatschef Joseph Kabila seit Dezember 2016.

Die katholische Kirche im Land hatte am 31. Dezember zu friedlichen Demonstrationen aufgerufen. Darauf reagierten Autoritäten mit blutiger Gewalt gegen Katholiken. Mehrere Menschen wurden bereits damals getötet.

In einer Pressemitteilung bestätigt unterdessen die Apostolische Nuntiatur in Kinshasa, dass die Polizei gegen Demonstranten in der Hauptstadt Kinshasa und in den Städten Kisangani (Nordosten), Goma und Bukavu (Nord- und Süd-Kivu, im Osten), Lubumbashi (Süd-Ost) und Mbuji-Mayi (Zentrum) scharfe Munition benutzte.

Das berichtet der Pressedienst der Päpstlichen Missionswerke, „Fides“.

In mehreren Kirchen kam es zu dramatischen Szenen: Nach Angaben der Nuntiatur wurde „mindestens ein Priester verletzt und drei weitere in Kinshasa festgenommen“. Unter den sechs Opfern, die die Nuntiatur bestätigt, befindet sich auch eine Ordenskandidatin. Sie wurde vor der Kirche des heiligen Franziskus niedergeschossen.

Am letzten Tag seines Apostolischen Besuchs in Peru hatte Papst Franziskus am Sonntag die Verantwortlichen in Politik und Institutionen aufgefordert, die Regierung der Demokratischen Republik Kongo zu einem Ende der Gewalt gegen die Menschen im Land zu bewegen.

„Die Regierung macht die Veranstalter der Kundgebung für die Gewalt am vergangenen Sonntag verantwortlich“, zitiert „Fides“ einen Beobachter aus Kreisen der katholischen Kirche im Kongo.

Trotzdem wollen die katholischen Laien nicht aufgeben, so der Beobachter, und „weitere Protestkundgebungen organisieren“.

„Das liegt daran, dass inzwischen ganz klar der Eindruck entsteht, dass die Machthaber auf ihre Macht nicht verzichten wollen. Die Kundgebungen sind daher die einzige Form des – wenn auch schwachen – Protestes, um weiterhin Druck auszuüben in der Hoffnung, dass sich etwas ändert“.

„Katholische Laien führen heute die Proteste gegen Kabila an“, so der von „Fides“ zitierte Augenzeuge abschließend. „Es nahmen zwar auch Priester an den Protestaktionen teil, aber diese Initiativen gingen nicht von der Bischofskonferenz (CENCO) oder von einzelnen Bischöfen aus. Es muss erneut ausdrücklich betont werden, dass es sich um die Initiativen katholischer Laien handelt“. (CNA Deutsch)

Warnung: „Islamischer Staat will Christen aus Ägypten vertreiben – wie im Irak und Syrien“

KAIRO -Nach dem Terroranschlag am Freitag, dem 26. Mai, bei dem 29 koptischen Christen getötet wurden, hat der Sprecher der katholischen Kirche in Ägypten, Pater Rafic Greiche, erklärt, dass der Islamische Staat beabsichtige, die Christen des Landes zu vertreiben, wie es auch schon im Irak passiert sei.

„Die Terroristen haben sich als langfristiges Ziel gesetzt, die Christen aus Ägypten zu vertreiben, so wie sie es im Irak getan haben, in dem der IS als erstes nach der Einnahme Mossuls alle Christen vertrieben hatte“, sagte der Priester am 27. Mai zur vatikanischen Nachrichtenagentur „Fides“ .

Die gleiche Situation, beklagte er, gab es zuvor in Syrien und im Sudan. „Und jetzt versuchen sie es in Ägypten, wo die erste christliche Gemeinde des Mittleren Ostens lebt und auch die größte islamische Gemeinde der arabischen Welt“, warnte er.

„Ich glaube ferner, dass die Terroristen versuchen, die ägyptische Bevölkerung zu spalten und Zwietracht zwischen Christen und Muslimen zu säen. Bislang hatten sie keinen Erfolg damit und in der Tat ist die Bevölkerung geeint in der Ablehnung von Gewalt“.

Über den Auslöser des Angriffs auf koptische Christen am 26. Mai, der von einem Dutzend Dschihadisten in der Stadt al-Minya (in Mittelägypten) verübt worden war, sagt Pater Greiche, er könnte „eine Antwort auf die Rede des ägyptischen Präsident Abd al-Fattah as-Sisi sein, die er auf der Konferenz der USA und der arabischen islamischen Welt letzte Woche in Saudi-Arabien gehalten hatte.“

„Es war eine sehr heftige und ehrliche Rede gegen den Fundamentalismus und Radikalismus gewesen“, erklärte er.

Laut Angaben der lokalen Presse endete am Sonntag, dem 21. Mai, der Gipfel des Golf-Kooperationsrates und des amerikanischen Präsidenten Donald Trump mit der Unterzeichnung eines entsprechenden Dokumentes, das von „55 Oberhäuptern und Vertretern der arabischen und islamischen Länder sowie den Vereinigten Staaten“ approbiert worden war und das von den Medien als „Wendepunkt in den Beziehungen“ qualifiziert wurde.

„Man muss den gemäßigten religiösen Dialog fördern, nicht nur in Ägypten, sondern auch in Europa. In den europäischen Moscheen gibt es Imame, die radikale und aufrührerische Reden halten“, betonte er.

„Sie können uns außerdem dabei helfen, dass unsere Bevölkerung eine bessere Erziehung zukommt“, so der Priester. (CNA Deutsch)

 

Italien: Kath. Medien im Streik gegen Mediengesetz

Am Streik gegen ein Mediengesetz der Regierung Silvio Berlusconis beteiligen sich auch die katholischen Medien Italiens. Der bischöfliche Pressedienst gibt an diesem Freitag keine Nachrichten heraus, die vatikanischen Informationsdienste Fides und Misna melden nicht, die kircheneigene Zeitung Avvenire erscheint nicht: insgesamt rund 40 konfessionelle Organe schlossen sich der Aktion an. Der Protest richtet sich gegen ein neues Pressegesetz, das „unrechtmäßige" Zitate aus Telefonmitschnitten und Ermittlungsunterlagen unter teils drastische Strafen stellen will. Insgesamt soll das Abhören auch für die Justiz schwieriger gemacht werden, ein Schlag gegen den Kampf gegen die Mafia, fürchten die Medien. Außerdem dürfe man über laufende Gerichtsverfahren nicht mehr berichten, so das Vorhaben des Gesetzes. Misna betonte in einer Erklärung, das geplante Abhörgesetz behindere in ungerechtfertigter Weise die Recherche und behindere die Medien in ihren Aufgaben, die ihnen auch nach der katholischen Soziallehre zukämen. Zu dem „Tag des Schweigens" – so der Name der Aktion – hatte der nationale Journalistenverband FNSI aufgerufen. Lediglich die Medien, an denen die Familie von Silvio Berlusconi beteiligt ist, beteiligten sich nicht. Dazu gehören die Tageszeitung „Il Giornale" und der rechtskonservative „Libero". (rv)