Transparenter und glaubwürdiger: Das wird der Heilige Stuhl mit den neuen Gesetzen, die Papst Benedikt für vatikanische Finanz- und Wirtschaftsaktivitäten erlassen hat. Mit diesen Worten begleitet Vatikansprecher P. Federico Lombardi das päpstliche Motu Proprio in die Öffentlichkeit. Für die Kirche könne nur Gutes aus den neuen Normen erwachsen.
„Die vatikanischen Organismen werden weniger anfällig für Risiken, die sich beim Umgang mit Geld unvermeidlich ergeben. In Zukunft wird man die Fehler vermeiden können, die so leicht Anlass zum Skandal für die öffentliche Meinung und die Gläubigen werden. Die Kirche wird glaubwürdiger vor der internationalen Gemeinschaft und vor ihren Angehörigen."
Immer schon hätten illegale Aktivitäten eine „außerordentliche Fähigkeit" an den Tag gelegt, sich in die Wirtschafts- und Finanzwelt einzuschleichen und sie zu vergiften, so Lombardi. Die neuen Technologien hätten ihnen zudem geholfen, sich immer besser zu verschleiern.
„So ist es verständlich und richtig, dass nationale und internationale Aufsichtsbehörden solche Staaten und Einrichtungen bevorzugen, die die erforderlichen Garantien bieten, während sie den anderen, die solche Verpflichtungen nicht eingehen, mehr Belastungen auferlegen. Das gilt natürlich auch für den Vatikanstaat und die Einrichtungen der Kirche, die Wirtschafts- und Finanzgeschäfte betreiben."
Damit deutet Lombardi an, dass der Vatikanstaat mit den neuen Gesetzen versucht, auf die „Weiße Liste" der Staaten zu kommen, die mit Gesetzen gegen Geldwäsche und Finanzierung von Terrorismus vorgehen. Die neue Regelung erlaube es den vatikanischen Finanz- und Wirtschaftseinrichtungen, für die Sendung der katholischen Kirche in der Welt wirksam zu agieren, aber vor allen Dingen gehorche sie auch der „moralischen Anforderung nach Transparenz, Ehrlichkeit und Verantwortung", von der Papst Benedikts Antritts-Enzyklika „Caritas in Veritate" spricht. (rv)