Zum 7. Mal geht Papst Franziskus auf Auslandsreise: Er fliegt vom 12. bis 19. Januar nach Sri Lanka und auf die Philippinen. Der Direktor des Vatikanischen Pressesaals, Jesuitenpater Federico Lombardi, erläuterte Journalisten in Rom an diesem Mittwoch die Reisepläne des Papstes.
„Diese Reise wird uns viel Arbeit machen, sie ist komplex; ich bin etwas überfordert mit den ganzen Unterlagen. Es ist die zweite Asienreise des Papstes, relativ kurz nach seinem Aufenthalt in Korea. Schon darin liegt eine wichtige Botschaft von Franziskus für diesen, wie er selbst sagt, ‚großen Kontinent‘ – auch weil sein direkter Vorgänger (Benedikt XVI.) keine ausdrückliche Asienreise unternommen hatte. Der Papst macht sich jetzt also präsenter in diesem dynamischen Teil der Welt von heute.“
Dienstag und Mittwoch – das werden die zwei Tage, in denen Franziskus auf Sri Lanka volles Programm haben wird. Neben der Heiligsprechung des Asienmissionars Joseph Vaz, des ersten Heiligen Sri Lankas, wird vor allem ein ausführliches Treffen mit Vertretern anderer Religionen Akzente setzen. Auch ein Abstecher ins Tamilengebiet ist vorgesehen – auf Sri Lanka leben Singhalesen im Zentrum und Süden des Landes, die Volksgruppe der Tamil im Norden und Osten.
Von Freitag bis Sonntag ist dann Franziskus‘ Terminkalender auf den Philippinen dicht gefüllt: Dort will er unter anderem Taifunopfer und Familien treffen. Insgesamt elf Ansprachen bzw. Predigten wird Franziskus halten, davon sieben auf den Philippinen – und alles auf englisch, mit Übersetzung in die Landessprachen.
„In Sri Lanka gilt im Moment alle Aufmerksamkeit den Präsidentenwahlen; wir wissen, dass es Debatten darüber gegeben hat, ob es wirklich opportun war, in solch zeitlicher Nähe zum Besuch des Heiligen Vaters Wahlen abzuhalten. Immerhin ist es besser, sie finden vorher statt und nicht danach; so finden wir uns wenigstens nicht mitten im Wahlkampf wieder! Die Bischöfe haben zu einem friedlichen Klima bei der Abstimmung aufgerufen, sie hoffen, dass die Wahlen nicht zu irgendwelchen unwillkommenen Rückwirkungen auf den Besuch des Papstes führen.“
Schon Paul VI. und Johannes Paul II. haben sowohl Sri Lanka als auch die Philippinen besucht; an der Messe Johannes Pauls II. 1995 in Manila, während des Weltjugendtages, sollen etwa vier Millionen Menschen teilgenommen haben. Franziskus wird in beiden Hauptstädten exakt an denselben Stellen die Messe zelebrieren wie sein heiliger Vorgänger: nur eines von vielen Signalen der Kontinuität mit den früheren Pilgerreisen.
„Die Kirche der Philippinen bereitet die 500-Jahrfeier der Evangelisierung vor; sie nimmt das Jahr 1521, als Magellan eintraf, als Startjahr der Christianisierung. In den Jahren bis 2021 gibt es eine Novene von Jahren zur Vorbereitung auf das Jubiläum, wir sind da schon mittendrin. Die jüngere Geschichte der Philippinen ist einigermaßen bewegt; davon zeugt übrigens auch die Kathedrale, die der Papst am ersten vollen Besuchstag in Manila aufsuchen wird. Es ist die älteste Kathedrale der Philippinen, vielleicht sogar Asiens, und sie musste insgesamt acht Mal wiederaufgebaut werden, wegen Bombardements, Erdbeben usw.“
85 Journalisten werden den Papst von Rom an auf seinen Flügen begleiten; mindestens zweimal wird Franziskus voraussichtlich eine sogenannte fliegende Pressekonferenz geben. Auf dem Rückflug Manila-Rom (der über vierzehn Stunden dauern wird) will er an die Präsidenten der überflogenen Staaten ein Grußtelegramm schicken; damit wird auch Chinas Präsident Xi, wie schon letzten Sommer bei der Koreareise des Papstes, wieder eine Kurzbotschaft von Franziskus erhalten. (rv)