Prälat Georg Gänswein hat in den vergangenen Tagen die geistig verwirrte junge Frau besucht, die den Papst bei der Christmette zu Boden gerissen hatte. Der Vatikan bestätigte an diesem Sonntag entsprechende Medienberichte. Der Besuch des päpstlichen Privatsekretärs in der Klinik in Subiaco fand in einem vertraulichen Rahmen statt, heißt es in einer kurzen Mitteilung des vatikanischen Pressesprechers P. Federico Lombardi. Gänswein habe der 25-jährigen Susanna Maiolo die Anteilnahme Papst Benedikts an ihrer persönlichen Situation überbracht. Indes dauern die Untersuchungen des Gerichtshofs der Vatikanstadt „bis zu ihrer Erledigung“ an, schließt die Mitteilung. Ob der Vatikan ein Verfahren gegen die Italo-Schweizerin einleitet, steht also offenbar noch nicht fest. Allerdings hatte der Präsident des Vatikan-Tribunals, Giuseppe Dalla Torre, in einem Interview mit der katholischen Zeitung "Avvenire" versichert, dass die junge Frau keinem vatikanischen Strafverfahren entgegensehe, wenn sie zum Zeitpunkt der Tat unzurechnungsfähig war. In diesem Fall sei eine Therapie angezeigt. Dies wäre aber nicht Sache der vatikanischen Justiz oder des Vatikanstaates, weil Susanna Maiolo keine vatikanische Staatsbürgerin ist.(rv)